Bremen – Medizinische Schutzausrüstung für Ärzte, Pfleger, Retter: Jetzt will die Gesundheitsbehörde volle Kontrolle – und das viel zu knappe Material selbst verteilen.

Allerdings: Nach BILD-Informationen ließ es Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (59, Die Linke) aus, die Kassenärztliche Vereinigung (KVHB) darüber zu informieren. Die ist eigentlich zuständig für die Versorgung der niedergelassenen Ärzte, hat die gesetzliche Pflicht, die ambulante Versorgung aller Patienten sicherzustellen.

Vorläufiges Ergebnis: Maximale Irritation statt konzertierter Aktion!

Fakt ist: Die Lage bei der Versorgung mit Schutzausrüstung wird immer heikler. Die Gesundheitsbehörde hat Hunderttausende Artikel beim Bund bestellt. Nur ein Bruchteil wurde bisher geliefert. Der Versorgungsgrad liegt im einstelligen Prozentbereich!

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Zuletzt lieferte die KVHB „Überbrückungspakete“ aus. Beispiel Hausärzte: Sie erhielten nach Tagen des Wartens 25 Mund-Nasen-Schutzmasken. Lächerlich wenig – und gefährlich!

Seit einigen Tagen erhält die KVHB selbst gar kein Material mehr. Die Gesundheitsbehörde hat erwirkt, dass die Lieferungen vom Bund ausschließlich an sie selbst gehen.

Heidrun Gitter (59), Präsidentin der Ärztekammer: „Eine solche zentrale Verteilung kann sinnvoll sein, wenn das Verfahren gut durchdacht ist …“ Wichtig sei, jetzt hart zu priorisieren, wer was bekommt, um das knappe Material bestmöglich einzusetzen.

Hausärzteverband-Chef Hans-Michael Mühlenfeld hat Zweifel, ob das der Behörde gelingt: „Die vergangenen Wochen haben gezeigt: Die Kommunikationspolitik der Behörde gegenüber Ärzten und Verbänden ist alles andere als gut organisiert.“

Knapper Kommentar der Behörde: „Ziel ist es, dass sich die Situation für alle verbessert.“ Das wäre dringend nötig!

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