Sein plötzlicher Tod schockierte die ganze Welt: Am 20. April 2018 wurde Star-DJ Avicii („Wake Me Up“) im Oman tot aufgefunden. Der DJ, bürgerlich Tim Bergling, wurde nur 28 Jahre alt.

Die Todesursache blieb zunächst ungeklärt. Aviciis Familie deutete kurz nach seinem Tod in einem öffentlichen Statement lediglich an, dass er Suizid begangen habe. Darin hieß es unter anderem: „Unser geliebter Tim war eine zerbrechliche Seele auf der Suche nach Antworten auf existenzielle Fragen. (…) Er plagte sich mit Gedanken über Sinn, Leben, Glück. Er konnte nicht mehr. Er wollte Frieden finden.“

Jetzt hat Aviciis Vater erstmals klar von Suizid gesprochen. In einem Interview mit dem US-Sender „CBS“ sagte Klas Bergling: „Der Selbstmord war ein Schock für uns alle.“

Der schwedische DJ Avicii begeisterte Millionen. Er selbst litt unter dem extremen StressFoto: WireImage/Getty Images

Vom Moderator Anthony Mason darauf angesprochen, dass er lange Zeit Probleme mit dem Wort „Suizid“ gehabt habe, sagte Bergling: „Es auszusprechen bedeutet, zuzugeben, dass du sozusagen ein Teil dieses Schicksals bist.“

Noch im Juli sprach Aviciis Vater mit „CNN“ über die Theorie, sein Sohn habe den Selbstmord nicht geplant: „Es war mehr wie ein Verkehrsunfall.“ Obwohl er hart gearbeitet und unter Stress gelitten habe, sei Avicii ein glücklicher Mensch gewesen: „Ich habe oft stundenlang mit ihm über seine Gedanken, sein Leben und Liebe gesprochen. Wenn es ihm schlecht ging, hat er mich angerufen. Er war immer bereit zu reden und er wirkte bis zu seinem Tod glücklich.“

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Er sei ein schüchternes Kind gewesen, erzählt der Vater im neuen „CBS“-Interview. Als Jugendlicher entwickelte er Ängste, ab etwa 14 Jahren wurde er von einem Psychiater behandelt. Als seine Musik-Karriere im Rampenlicht begann, habe er es geliebt: „Er war ein sehr zielstrebiger Typ. Er hat sich reingehängt.“

Heute – eineinhalb Jahre nach dem Tod seines Sohnes – gehe es ihm mal besser, mal schlechter, sagte Klas Bergling. „Es gab ein Leben davor, und jetzt ist es ein Leben danach. Das ist die beste Art, es auszudrücken.“

Im Juni dieses Jahres veröffentlichten Aviciis Eltern sein drittes Album unter dem Namen „TIM“, das aus zuvor unveröffentlichtem Musikmaterial des Künstlers besteht. Die Einnahmen aus dem Verkauf sollen an die von seinen Eltern gegründete Tim-Bergling-Stiftung gehen. Sie setzt sich für geistige Gesundheit und Suizid-Prävention ein.

Depressiv? Hier bekommen Sie umgehend Hilfe

BILD berichtet in der Regel nicht über Selbsttötungen, um keinen Anreiz für Nachahmung zu geben – außer, Suizide erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.

Wenn Sie selbst depressiv sind, Selbstmord-Gedanken haben, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de).

Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Auswege aus schwierigen Situationen zeigen können.

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