Bundestagswahl 2021 Der Musik-O-Mat zeigt Wählenden, welche Partei zu ihrem Musikgeschmack passt

Bundeskanzlerin Angela Merkel hält einen Kopfhörer an ihr Ohr

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Kopfhörern bei einer Pressekonferenz

© Michael Kappeler/dpa / Picture Alliance

Sie sind Beyoncé-Fan und noch unentschlossen, wen Sie am 26. September wählen sollen? Das Quiz eines Musik-Streamingdienstes könnte zumindest eine Idee liefern.

Welches Lied hören Menschen, die bei der Bundestagswahl 2021 die FDP wählen werden, morgens beim Joggen? Was läuft beim CDU-Mitglied im Auto unterwegs zur Sonntagsmesse? Und welcher Track aus der Popkultur spiegelt den revolutionären Geist einer linken Person am besten wieder? Der Musik-O-Mat des Musik-Streamingdienstes „Deezer“ ordnet den großen Parteien vor der Bundestagswahl Musikrichtungen und vermeintlich passende Songs zu. Wenn auch mit einem Augenzwinkern. 

Sicherlich sagt es wenig über das politische Programm einer Partei aus, ob das Scherz-Tool ihr eher den Klang von Aretha Franklin oder Udo Jürgens zuordnet. Der Musik-O-Mat, den Deezer Ende August nun bereits zum zweiten Mal anlässlich der Bundestagswahl veröffentlicht hat, soll allerdings auch einen anderen Zweck erfüllen: Man wolle jungen Menschen, „insbesondere Erstwähler*innen“, zeigen, dass ihre Stimme wichtig sei, schrieb das Unternehmen in einer Mitteilung. „Über Musik soll Politik für junge Wähler*innen leichter zugänglich gemacht werden“, so Deezer.

"Wahl-O-Mat" - Entscheidungshilfe für die Bundestagswahl 2021 ist ab heute online

Der Musik-O-Mat funktioniert dabei wie ein typisches Auswahl-Quiz: Die User und Userinnen werden nach ihren Lieblingssongs für verschiedene Situationen befragt und können jeweils eine der fünf Optionen auswählen. Am Ende der neun Fragen wird das Resultat angezeigt. Dann erfahren die teilnehmenden Personen, zu welchem Prozentsatz ihr Musikgeschmack dem der verschiedenen Parteien entspricht. 

Musik-O-Mat rechnet mit Informationen aus Partei-Umfragen

Die Zuteilung der Ergebnisse passiert dabei nicht willkürlich, sondern basierend auf Umfragen unter den Parteien zu deren musikalischen Vorlieben. So hätten sowohl die Grünen als auch die FDP angegeben, Beyoncé zu mögen. Letztere bezeichnete das Beyoncé und Kendrick Lamar-Feature „Freedom“ – eine Hymne über die politischen Kämpfe der Schwarzen  US-Bevölkerung – Deezer zufolge sogar als „musikalische Repräsentation ihres Wahlkampfes“. Auch deshalb lohnt sich auch nach dem Musikquiz noch ein ernsthafter Blick in die Wahlprogramme. 

Auch die anderen Parteien durften für den Musik-O-Mat ihre Musikwünsche abgeben. Die CDU setze demnach auf Tim Bendzkos „Hoch (hinaus)”, die SPD auf Woodkids „Run Boy, Run” und die Linke auf Aerosmiths „Eat The Rich“, so der Streamingdienst. Einzig die rechte AfD sei nicht zu ihren Musikpräferenzen befragt worden, erklärt Deezer. Grund sei das ausstehende Gerichtsurteil im Streit über die Einstufung der Alternative für Deutschland als rechtsextremistischen Verdachtsfall durch den Verfassungsschutz. 

Musik-O-Mat ist nicht die einzige alternative Wahlentscheidungshilfe

Der Musik-O-Mat ist als kreative Variation des klassischen Wahl-O-Maten aber nicht die einzige Alternativversion der Wahlentscheidungshilfe der Bundeszentrale für politische Bildung. 

Das Tool „DeinWal“ lässt Wählende das Quiz auf Basis der Parteiabstimmungen der vergangenen Legislaturperiode durchführen. So können sie nachvollziehen, wie die Parteien im Bundestag ihre letzten Wahlversprechen eingelöst haben. Wer sich besonders für soziale Fragen interessiert, wird bei „Wahltraut“ fündig: Die selbsternannte „Expertin für Gleichstellungspolitik“ befasst sich mit Themen wie LGBTQ-Rechten, Anti-Rassismus und Inklusion.

Quellen: Musik-O-Mat, Deezer Blog 

reb

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