Stukenbrock – Entschlossen richtet sich der mächtige weiße Tiger am Stahlgitter auf. Gierig schnappt „Zorro” (8) nach dem Fleischstückchen. „So eine Raubkatze frisst bis zu zehn Kilo Rindfleisch pro Tag”, weiß Tierinspektor Karl-Heinz Lesker (74) aus dem Safariland Stukenbrock. Zehn weiße Tiger und 20 weiße Löwen – die weltweit größte Kolonie weißer Raubkatzen – leben und fressen dort. Das ist teuer. Und jetzt auch noch die Corona-Krise.

Futter für die Raubkatzen: Tierinspektor Karl-Heinz Lesker (74) bunkert immer Rindfleisch für mehrere Tage im KühlhausFoto: Ralf Meier

„Die Versorgung unserer insgesamt 600 Tiere ist gesichert. Aber wenn wir diese Saison überhaupt nicht öffnen dürfen, wird es eng”, sagt Safariland-Finanzchef Klaus Buxel (61). Rund 1000 Euro Futterkosten fallen täglich an, dazu Gehälter für 90 Mitarbeiter (40 sind schon in Kurzarbeit). Und keine Einnahmen. „Wir wollten am 4. April in die Saison starten. Nun wissen wir nicht, ob und wann wir überhaupt öffnen können. Das macht uns große Sorgen”, erklärt Park-Chefin Elisabeth Wurms (62) und hofft, dass es spätestens im Juni losgehen kann.

Lieblingsspeise;: Karl-Heinz Lesker füttert Tiger „Zorro” (8) mit Rindfleisch-StückchenFoto: Ralf Meier

Zum 50. Safariland-Geburtstag hatte sie 2019 ein Safari-Dorf aus 38 Lodges und zehn Hauszelten für über vier Millionen Euro gebaut. Jetzt stehen diese Unterkünfte leer.

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Park-Chefin Elisabeth Wurms (62) hofft, dass die Saison bald starten kannFoto: Ralf Meier

Normalerweise würden gerade die letzten Vorbereitungen für die Saison laufen. Nun herrscht Stillstand. Nur Berberäffchen, Raubkatzen, Elefanten, Zebras, Giraffen etc. werden versorgt. Wurms: „Aber wir bleiben optimistisch.”

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