Sie gilt als eine Schlüsselfigur im Skandal um den verstorbenen Sexualstraftäter Epstein: Nun wurde seine frühere Partnerin Maxwell vom FBI festgenommen und angeklagt. Bislang wies sie jeden Vorwurf der Komplizenschaft zurück.

Eine frühere Vertraute des verstorbenen US-Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, ist von der Bundespolizei FBI festgenommen worden. Die 58-Jährige wurde im US-Ostküstenstaat New Hampshire gefasst, wie eine FBI-Sprecherin bestätigte. Die Bundesanwaltschaft in Manhattan erhob in sechs Punkten Anklage gegen sie.

Maxwell wird in der veröffentlichten Anklageschrift unter anderem vorgeworfen, die Reisen von Minderjährigen zu Häusern Epsteins für „illegale“ und „kriminelle“ sexuelle Handlungen organisiert zu haben. Maxwell wird zudem Meineid in zwei Fällen zur Last gelegt.

Viele Frauen hatten zuvor Maxwell beschuldigt, Epstein Minderjährige zugeführt zu haben, an denen dieser sich dann sexuell vergangen haben soll. Maxwell habe sie für Massagen für Epstein rekrutiert, während denen er sie zum Sex gezwungen habe. Ein Opfer warf Maxwell zudem vor, sie zu Sex mit dem britischen Prinzen Andrew gezwungen zu haben.

Maxwell selbst hat ein Fehlverhalten mehrfach abgestritten und manche Anschuldigungen als „absoluten Blödsinn“ bezeichnet. Maxwell und Epstein lebten jahrelang zusammen.

Suche nach weiteren Komplizen

Epstein soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der Investmentbanker war bereits 2008 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt worden und wurde seitdem als Sexualverbrecher geführt. 

Vor einem Jahr wurde er erneut festgenommen und später tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm er sich das Leben. Bei einer Verurteilung hätten dem Multimillionär, der gute Kontakte zu zahlreichen Politikern und Prominenten hatte, bis zu 45 Jahre Haft gedroht.

Auch nach Epsteins Tod laufen die Ermittlungen weiter. Dabei geht es um mögliche Komplizen des Sexualstraftäters.

Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 02. Juli 2020 um 18:00 Uhr.

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