Die letzte Kugel, die Alexander Dellis traf, war ein Steckschuss. Das Projektil, Kaliber 9 mm, trat seitlich in sein rechtes Bein ein, als er um eine Ecke rannte, und zertrümmerte seinen Oberschenkelknochen. Dellis fiel aus vollem Lauf nach vorn.

Seine Flucht war beendet, Dellis lag jetzt auf dem Boden eines Kölner Getränkeladens in seinem Blut. Fünfmal hatte der Polizist auf ihn gefeuert, schnell hintereinander, dreimal hatte er getroffen.

Die erste Kugel hatte Dellis‘ Wirbelsäule knapp verfehlt und war am Hals wieder ausgetreten. Doch Dellis war weitergerannt. Die zweite hatte ihn im Rücken erwischt und war vorn am Bauch ausgetreten. Er war immer noch gerannt. „Heiß, unglaublich heiß“, so fühle sich das an, wenn ein Geschoss aus einer Walther P99 trifft, sagt Dellis. „Es fühlt sich genau so an, wie es aussieht: Alles reißt auf, man explodiert.“

Die Walther P99 ist die Dienstwaffe der nordrhein-westfälischen Polizei, der Schütze war ein Beamter der Kölner Kripo, der Dellis festnehmen wollte. Dellis sagt: „Eigentlich müsste ich tot sein.“

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