Guter Grund 1: Wir fühlen uns geborgen

Ein Hund im Bett wirkt beruhigend, und zwar auf Mensch und Vierbeiner. Das liegt vor allem an der speziellen Bindung, die durch diese Art nächtlicher Nähe entsteht. Hunde sind Rudeltiere und lieben das sogenannte Kontaktliegen. Vor allem jungen Hunden nimmt der gemeinsame Schlaf Angst und Nervosität. Und auch wir Menschen fühlen uns weniger einsam und schlafen besser. Das fand Christy L. Hoffman, Professorin für Tierverhalten, Ökologie und Naturschutz am Canisius College in Buffalo, bei einer Umfrage unter 962 amerikanischen Tierbesitzerinnen heraus. Die Frauen, die ihr Bett mit einem Hund ­teilen, berichteten von einem besseren, erholsameren Schlaf und einem stärkeren Gefühl von Geborgenheit. Sie gaben sogar an, dass ihre Hunde weniger stören als menschliche Partner.

Guter Grund 2: Der Blutdruck sinkt

Nachts, wenn unser Gedankenkarussell auf Hochtouren läuft, können wir in der Stille unseres Schlafzimmers unser Herz manchmal buchstäblich bis zum Hals schlagen hören. Wie eine Studie, veröffentlicht im „Journal of Behavioral Medicine“, ergab, senkt das Streicheln eines Hundes den Blutdruck. Grund dafür ist das sogenannte sympathische Nervensystem. Beim Hundekuscheln ist es weniger aktiv, als wenn wir uns zum Beispiel mit einem anderen Menschen unterhalten oder fernsehen. Dadurch werden weniger Stresshormone und Adrenalin ausgeschüttet. Nun wird natürlich niemand die ganze Nacht hindurch seinen Vierbeiner massieren können. Wäre ja auch irgendwie kontraproduktiv. Aber man kann Spannung abbauen, indem  man seinen haarigen Kumpel für ein paar Minuten massiert, bevor es ab ins Traumland geht.

Guter Grund 3: Die Erziehung fällt leichter

Na, hat Ihr Hund schon begriffen, was Sie von ihm wollen, wenn Sie „Sitz!“, „Platz!“ oder „Aus!“ rufen? Wenn nicht, ist es vielleicht Zeit für eine nächtliche Extrakuscheleinheit. Keine Sorge: Vierbeiner werden durch gemeinsame Nächte weder verwöhnt noch vermenschlicht. Stattdessen wird so eine Beziehung aufgebaut, die von mehr geprägt ist als bloß von Kommandos. Laut Wissenschaftsmagazin „Human Nature“ lassen sich Welpen deutlich besser erziehen, wenn man sie von Anfang an mit im Bett oder zumindest  im Schlafzimmer schlafen lässt. Der enge Kontakt stärkt bei Rudeltieren die Bindung zu ihrem Menschen. Ohne etwas voneinander zu verlangen, wächst praktisch im Schlaf auf beiden Seiten die Einsicht, dass man einander vertrauen kann und akzeptiert wird. Dieses Grundgefühl hilft später beim Training.

Guter Grund 4: Schmerzen lassen nach

Das Knie zwickt, der Rücken tut weh oder im Magen ziept es. Es gibt so manches Zipperlein, das einem den Schlaf rauben kann. Aber bevor wir zombiehaft zum Medikamentenschrank schlurfen und nach der Schmerztablette wühlen, können wir einfach unseren Hund unter die Decke heben. Bei einer Untersuchung dazu, wie man Patienten mit chronischen Schmerzen Linderung verschaffen könnte, fanden Wissenschaftler der Universität von Alberta heraus, dass Hunde schmerzlindernd wirken. „Kranke Menschen bekommen oft gesagt, dass sie ihren Hund aus dem Schlafzimmer entfernen sollen, um ihre Gesundheit nicht zu gefährden“, schreibt Studienleiterin Dr. Cary Brown. „Dabei können die meisten Patienten neben ihren Haustieren viel besser entspannen.“ Das führt unter anderem dazu, dass verkrampfte Muskeln weicher werden und sie sich einfacher in eine natürliche Schlafposition begeben können. Außerdem setzt der Körperkontakt das Glückshormon Serotonin frei, was zusätzlich schmerzlindernd wirkt.

Guter Grund 5: Die Wärmflasche kann im Schrank bleiben

Boah, das ist aber auch wieder kalt diesen Winter! Bevor man vor lauter Gebibber und Gezitter  nicht einschlafen kann, kann man das Hundekörbchen kurzerhand ins eigene Bett verlegen. Wahrscheinlich fröstelt der Hund darin so allein gerade auch vor sich hin und bekommt kaum ein Auge zu. Schließlich wissen wir schon aus dem Pfadfinderunterricht, dass sich der Austausch von Körperwärme ideal dazu eignet, um es sich gegenseitig schön muckelig zu machen. Und angenehmer als so eine wabbelige Wärmflasche fühlt sich ein kuschelweiches Hundefell allemal an.

Polizeihund Ben klaut Spielsachen

Guter Grund 6: Hunde helfen gegen Stress

Fast neun von zehn Deutschen fühlen sich gestresst. Jeder Zweite glaubt sogar von einem Burn-out bedroht zu sein. Das ergab eine Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK. Wir möchten jetzt nicht behaupten, dass das alles  der Vergangenheit angehört, sobald man nachts einen Hund an seiner Seite hat. Aber es kann helfen, mit Stress besser umzugehen und Angstzustände zu lindern. Die Nähe von Hunden senkt das Level des stressverursachenden Hormons Cortisol im Blut. Gleichzeitig steigt dadurch aber der Anteil von Oxytocin, des Hormons, das  in uns Gefühle wie Vertrauen und Zuversicht stärkt. Das klingt zumindest so, als sollte man es auf jeden Fall einmal versuchen.

Guter Grund 7: Sicher auch ohne Alarmanlage

Insgesamt 97 500 Einbrüche wurden 2018  in der polizeilichen Kriminalstatistik registriert. Eigenheimbesitzer müssen jetzt aber nicht direkt in den Elektrofachmarkt stürmen, um sich mit teurem Sicherheitsequipment auszustatten. Statistiken zeigen, dass ein Hund im Haus fast zu zwei Dritteln Einbrecher abschreckt. Außerdem ist das Hundegehör so fein und sensibel, dass sie schon auf die kleinsten verdächtigen Geräusche reagieren. Liegt der Hund dabei mit im Schlafzimmer, bekommt man selbst auch sofort mit, ob etwas Unerwünschtes im Haus passiert. Hilft übrigens auch super, wenn sich Teenager heimlich raus- oder wieder hereinschleichen wollen.

Wer sein Bett nicht mit einem Hund teilen sollte

Während die meisten Menschen eigentlich nur von einer gemeinsamen Nacht mit Vierbeinern profitieren können, sollten Allergiker besser zweimal darüber nachdenken, wen sie sich da ins Bett holen. Schließlich hinterlassen Hunde nicht nur Haare, sondern auch andere Überbleibsel aus ihrem Fell im Bett. Für gesunde Menschen ist  das völlig harmlos, Asthmatikern hingegen kann das Atemnot bescheren. Auch für sehr kleine Kinder eignet sich vermutlich eher ein Hund aus Plüsch als Schlafpartner. Ein echter Hund könnte sich im Tiefschlaf nämlich auf das Kind legen, sodass es keine Luft mehr bekommt. Ältere Kinder profitieren von gemeinsamen Nächten mit ihrem geliebten Haustier jedoch wieder mindestens genauso sehr wie ihre Eltern.

Mehr spannende Artikel lesen Sie in der neuen DOGS!

Heft bestellen

Zum Vorteilsabo

Artikelquelle

Artikel in der gleichen Kategorie: