Dortmund/Münster – Das ist der Albtraum für die Eltern der getöteten Nicole Schalla (†16). Der verurteilte Mörder der Dortmunderin ist geflüchtet. Ralf Hörstemeier (56) ist weg!
Rückblick: Das Landgericht Dortmund verurteilte Ralf Hörstemeier im Januar 2021 wegen Mordes vom 14. Oktober 1993 an der damals 16 Jahre alten Schülerin zu lebenslanger Haft.
H. ging in Revision, ohne Erfolg. Am Montag wurde das Urteil rechtskräftig. Tags darauf verschwand der Killer.

Ralf Hörstemeier bekam erst 27 Jahre nach der Tat sein Urteil
Weil der Haftbefehl schon während des Prozesses aufgehoben wurde, verließ der Münsteraner damals auf freiem Fuß das Gericht.

Nicole Schalla wurde 1993 auf dem Heimweg an einer Bushaltestelle ermordet. Sie kam von ihrem Freund
Grund: Damals hatte H. schon zwei Jahre in U-Haft gesessen. Zudem war eine Richterin erkrankt. Der Prozess platzte, musste neu starten. Nach dem Urteil gab es dann überraschenderweise keinen neuen Haftbefehl. Denn eine längere Untersuchungshaft war nach Ansicht der Justiz dem Angeklagten nicht zuzumuten.

Ralf Hörstemeier im Januar 2021 im Landgericht Dortmund

Eine Fußfessel ähnlich dieser musste der Münsteraner tragen (Symbolfoto)
Im April entschied das Amtsgericht Münster auf Antrag des Polizeipräsidiums Münster, Ralf Hörstemeier bekommt eine Fußfessel, sollte so überwacht werden. Die Begründung nach dem Polizeigesetz war, das von ihm neue schwere Straftaten gegen Frauen ausgehen könnten.
1993 wurde Nicole Schalla ermordet Mutter: „Diese Tat war feige, bösartig, brutal, grausam“
Als das Urteil nun am Montag rechtskräftig wurde, informierte der Bundesgerichtshof die Staatsanwaltschaft Dortmund und den Verteidiger von Ralf Hörstemeier – nicht aber die Polizei.
Demnächst sollte der verurteilte Mörder nämlich eine Ladung zum Haftantritt bekommen.

Die Eltern von Nicole Schalla traten im Prozess als Nebenkläger auf

Viel Zeit verbrachte der Killer zuletzt in dieser Laube
Als die Ermittler davon erfuhren, hatte Ralf Hörstemeier bereits am Dienstagabend gegen 20.10 Uhr in Münster-Gremmendorf seine Fußfessel und sein Handy in einem Gewerbegebiet abgelegt und war verschwunden. Mit ihm seine Verlobte aus Münster.

Fahndungsaufruf der Polizei
Die Polizei durchsuchte sofort alle Anlaufadressen, die Wohnung und auch eine Laube, in der er hin und wieder übernachtete, doch keine Spur. Auf die Ermittler wirkte alles wie eine lange geplante Flucht.
Die Ermittler vermuten, dass Ralf Hörstemeier mit dem Auto oder dem Zug auf der Flucht ist. Deshalb fahnden sie öffentlich nach ihm.
Dr. Arabella Pooth ist die Nebenklage-Anwältin von Nicoles Eltern. Die Juristin zu BILD: „Es ist erfreulich, dass das Urteil endlich rechtskräftig ist. Es war aber zu erwarten, dass der Angeklagte und jetzt Verurteilte die lebenslange Haft nicht freiwillig antreten wird. Deshalb bin ich weiterhin der Meinung, dass Ralf Hörstemeier auch nach dem Urteilsspruch in U-Haft hätte bleiben müssen. Meinen Mandanten kann ich das auch nicht mehr erklären, dass der Mörder ihrer Tochter jetzt weg ist. Das ist ein Albtraum.“

Irgendwo in dieser Straße entledigte sich Ralf Hörstemeier seiner Fußfessel
Die Eltern seien entsetzt, könnten das nicht verstehen: „Sie sind der Meinung, dass die Polizei den Bescheid über das rechtskräftige Urteil hätte überbringen und ihn direkt festnehmen müssen. Ich habe ihnen dann erklärt, dass das rechtlich leider nicht möglich war.“
Vater Joachim zu BILD: „Dass dieser Mörder überhaupt auf freiem Fuß war, verstehe ich nicht!“
Urteil nach 27 Jahren Ralf H. zu lebenslanger Haft verurteilt
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