Nach der Ankündigung von Präsident Rouhani hat der Iran mit Vorbereitungen für die Urananreicherung in Fordo begonnen. Damit entfernt sich Teheran immer weiter vom Atomabkommen, aus dem die USA bereits 2018 ausgestiegen waren.

Der Iran wird am Wochenende die Urananreicherung in der Atomanlage Fordo südlich von Teheran wieder aufnehmen. Das gab der Sprecher der iranischen Atomorganisation, Behrus Kamalwandi, bekannt. Inzwischen sei bereits Urangas in die 1044 Zentrifugen in Fordo injiziert worden, sie müssten aber vor der Anreicherung noch stabilisiert werden. Das werde noch bis Samstag dauern.

Danach sei Fordo bereit dafür, die Urananreicherung bis zu einem Anreicherungsgrad von 4,5 Prozent wieder aufzunehmen, fügte der Sprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna hinzu. 

In der Folge des 2015 geschlossenen Atomabkommens war die Urananreicherung in der unterirdischen Anlage von Fordo – 180 Kilometer südlich von Teheran – eingefroren worden. Die Anzahl der Zentrifugen in den Anlagen Fordo und Natans war im Zuge des Vertrags um mehr als zwei Drittel auf 5060 reduziert worden. Natans liegt in der Mitte des Landes mehr als 200 Kilometer entfernt von Teheran.

Urananreicherung laut Abkommen erst 2025

Gemäß dem Abkommen hätte der Iran erst ab 2025 die Urananreicherung wieder ausbauen dürfen. Präsident Hassan Rouhani hatte am Dienstag angekündigt, dass sein Land die Urananreicherung in Fordo wiederaufnehmen werde. Es handele sich um die „vierte Etappe“ des schrittweisen Rückzugs aus dem Atomabkommen.

Die Atomenergieorganisation des Landes gab zudem bekannt, dass sie einer Inspektorin der Internationalen Atomenergiebehörde der Vereinten Nationen vergangene Woche den Zutritt zur Atomanlage Natans verweigerte habe. Grund seien Sorgen gewesen, dass sie möglicherweise „verdächtiges Material“ bei sich geführt habe.

US-Präsident Donald Trump war im Mai 2018 aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen und verfolgt seitdem mit immer neuen Sanktionen eine Politik des „maximalen Drucks“ gegenüber Teheran.

Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 07. November 2019 um 08:00 Uhr.

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