Die Deutsche Post wird als erster deutscher Konzern tausende Mitarbeiter ohne konkreten Anlass auf das Coronavirus testen lassen. Das Unternehmen schlage den Weg einer „prophylaktischen Teststrategie“ ein, kündigte Vorstandsmitglied Tobias Meyer in der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ vom Dienstag an. Deutlich mehr als 10.000 Mitarbeitern solle angeboten werden, sich vorsorglich testen zu lassen, „dies vor allem in größeren Betriebsstätten“.

Nach Angaben Meyers werden die Betriebsärzte der Post die Tests voraussichtlich in einem Teil der 36 Paketzentren und möglicherweise auch in Briefverteilzentren anbieten. Das Unternehmen habe in Deutschland zuerst rund 4000 Mitarbeiter getestet, nachdem es in deren direktem Umfeld zu einer Infektion mit dem Coronavirus gekommen sei. Dabei habe es keine ungewöhnlichen Ergebnisse gegeben.

Auch habe es bei rund tausend Mitarbeitern in zwei Paketzentren rein vorsorgliche Tests gegeben, obwohl dort nur sehr wenige Fälle von Coronavirus-Infektionen aufgetreten seien, sagte Meyer. Unter diesen Getesteten hätten mehr als 20 ein positives Ergebnis gezeigt.

Auffällig sei gewesen, dass bei diesen Tests eine unerwartet hohe Anzahl von Infizierten gefunden worden sei, die keinerlei Symptome gezeigt hätten, sagte das Post-Vorstandsmitglied. Deshalb sei zu vermuten, „dass wir mehr infizierte Menschen im Umkreis unserer Betriebsstätten haben als bisher vermutet“.

dja

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