Zu den Gewinnern der Corona-Krise zählt auch ein Wirtschaftszweig, dessen Produkte hinter verschlossenen Türen genutzt werden: die Hersteller von Sexpuppen. Mit luftgefüllten Gummipuppen haben moderne Sexpuppen nichts gemein. Mittlerweile gibt es Bordelle, sogenannte Bordolle, in denen Freier für Sex mit Puppen zahlen, auch in Neugraben-Fischbek, im Süden von Hamburg.

WELT AM SONNTAG: Frau Phan, moderne Sexpuppen sollen humanoiden Robotern schon ziemlich ähnlich sein. Was muss ich mir unter einer modernen Sexpuppe vorstellen?

Iris Phan: Die Puppen sind etwa 1,60 Meter groß, wiegen knapp 30 Kilogramm und werden von einem Metallkorsett zusammengehalten. Die Silikonhaut ist relativ weich, menschenähnlich. Man kann sich seine Puppe customizen, von der Hautfarbe, über die Haare, Brüste und Po. Dazu gibt es eine Reihe von Extras: Herzschlag, sich erwärmende Haut, eine vibrierende Vagina, ein sich aufrichtender Penis. Sie werden zudem mit einer einfachen Art künstlicher Intelligenz versehen, können nicht interagieren, aber aus dem Internet vorlesen. Und es gibt ein Lizenzsystem, für das vor allem Pornostars offen sind. Sie verkaufen ihr Äußeres, werden dafür an den Einnahmen beteiligt. Das sind Eins-zu-eins-Modelle, mit Leberflecken, Narben und Falten. Diese Puppen kommen gut an, weil sie Menschen besonders ähnlich sind.

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