Mäßiges Sommer-Wetter drückt Bilanzen der Freibäder

Wechselhaftes Wetter

Die Sonne kommt nur kurzzeitig hinter einer dunklen Wolkendecke hervor. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

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Thüringen war in diesem Sommer laut DWD die kühlste Region Deutschlands. Das bekamen auch die Freibäder in der Region zu spüren.

Ein nicht so schöner Sommer hat in Thüringen die Bilanzen und Besucherzahlen der Freibäder gedrückt. «Wir konnten Gott sei Dank auf ein großes Spektrum von Dauergästen zurückgreifen», sagte die stellvertretende Betriebsleiterin des Sportbads in Eisenach, Nicolle Hörmann. Diese hätten trotz «sehr, sehr niedriger Temperaturen im August» ihre Bahnen in dem beheizten 50 Meter-Becken gezogen. Lediglich im Juni habe es etwa über eine Woche am Stück bestes Freibad-Wetter gegeben. 2021 erlebte Deutschland laut DWD den regenreichsten Sommer seit zehn Jahren. Thüringen war mit durchschnittlich 17,3 Grad die kühlste und mit aufgerundet 555 Stunden die zweitsonnenscheinärmste Region Deutschlands. Ebenso reihte sich der Freistaat laut den Wetterexperten bei den niederschlagsreichen Bundesländern ein.

An den wenigen heißen Tagen im Juni seien sehr viele Menschen zum Abkühlen in die Erfurter Bäder gekommen, sagte eine Sprecherin der Stadtwerke Erfurt (SWE). Im Vergleich zum Vorjahr seien witterungsbedingt trotzdem «insgesamt deutlich weniger Besucher in den SWE Freibädern zu verzeichnen» gewesen.

Im Nordbad seien bisher rund 65.000 Gäste gezählt worden (Stand 11.09.). Im Strandbad Stotternheim waren es zum Saisonende nach SWE-Angaben gut 36.000 Gäste – statt wie 2020 mehr als 52.000. Das Freibad Möbisburg zählte demnach bis zum Saisonende vergangene Woche rund 9000 Planscher. Trotz der nicht berauschenden Prognose der Wetterexperten verlängerte das Nordbad die Saison um einen Tag bis zum Internationalen Kindertag am 20. September. Kinder und Schülerausweis-Besitzer haben dann laut SWE freien Eintritt.

Auch in den Jenaer Bädern sei die Saison den Umständen und dem Wetter entsprechend gewesen, sagte der Bereichsleiter Service der Jenaer Bädergesellschaft, Markus Nattermüller. Zwar dauere die Pandemie an, in diesem Jahr seien aber mehr Gäste zugelassen gewesen. So besuchten rund 47.000 Menschen das seit Donnerstag geschlossene Ostbad (Vorjahr: rund 35.800). Im Schleichersee des Südbads gingen rund 33.100 Kleine und Große schwimmen (Vorjahr: rund 39 900). Die Gäste seien zudem allesamt verständnisvoller als im Vorjahr mit coronabedingten Einschränkungen wie dem Maske tragen, Abstand halten und der Online-Anmeldung umgegangen.

Die wetterbedingt eher mäßige Freibäder-Bilanz habe dafür im überdachten Jenaer Freizeitbad für Rekordwerte gesorgt. «Mit rund 38 000 Besuchern war der August unser zweitbester überhaupt», sagte Nattermüller. Das Bad wurde 2002 in Jena gebaut. Der bisherige August-Besuchsrekord aus dem Jahr 2019 lag bei rund 23 700 Gästen. «Die Leute waren einfach heiß aufs Badengehen», erklärt sich Nattermüller den Zuwachs.

«Auch wenn sich das Wetter nicht immer von seiner besten Seite zeigte, so war es doch eine schöne Saison», zog Hörmann in Eisenach Bilanz. Als Abschluss heiße es am Sonntag (19. September) wieder «AUF DIE PFOTEN FERTIG LOS»: Dann könnten Vierbeiner die Becken im Sportbad zum Hundeschwimmen stürmen.

dpa

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