Der langersehnte Corona-Impfstoff für Kinder könnte noch in diesem Mai in der Europäischen Union zugelassen werden.

Die Chefin der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), Emer Cooke, sagte: „Im Moment ist Juni das Ziel, das wir für die Zulassung angeben. Wir versuchen, ob wir dies bis Ende Mai beschleunigen können.“ Derzeit prüft die Behörde die Zulassung des Biontech/Pfizer-Präparats für Zwölf- bis 15-Jährige.

Die USA erteilten dem Impfstoff am Montag (Ortszeit) bereits die Zulassung für Kinder. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erklärte, der Corona-Impfstoff von Biontech-Pfizer könne fortan auch in der Altersgruppe der Zwölf- bis 15-Jährigen verabreicht werden. Hausärzte in Deutschland forderten rasch einen Impfstoff für Kinder auch hierzulande.

Lesen Sie auch

„Das ist eine vielversprechende Entwicklung in unserem Kampf gegen das Virus“, erklärte US-Präsident Joe Biden (78). Auch die geschäftsführende FDA-Chefin Janet Woodcock hob hervor: „Der heutige Schritt erlaubt es einer jüngeren Bevölkerung, gegen Covid-19 geschützt zu sein, was uns einer Rückkehr zu einem Gefühl der Normalität und einem Ende der Pandemie näher bringt.“

► Kanada hatte den Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und des US-Pharmakonzerns Pfizer vergangene Woche für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren freigegeben.

Auch Interessant

Hausärzte fordern rasche Zulassung

Der nordrhein-westfälische Hausärzteverband forderte, dass nun auch in Deutschland rasch ein Impfstoff für Kinder und Jugendliche kommen müsse. „Jetzt muss endlich auch der Impfstoff für Kinder und Jugendliche bereitgestellt werden. Darauf warten unsere Patienten, die Eltern und Großeltern“, sagte Verbands-Chef Oliver Funken der „Rheinischen Post“.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält es für möglich, dass bis zum Ende der Sommerferien den 12- bis 18-Jährigen in Deutschland ein Impfangebot gemacht wird. Das hänge aber in erster Linie von der Zulassung der Impfstoffe für Jugendlichen ab, sagte Spahn am Dienstag im Deutschlandfunk. „Die europäische Arzneimittelbehörde hat ja gesagt, gerade heute, Ende Mai, Anfang Juni kann das – wenn nichts Unvorhergesehene passiert – mit der Zulassung gelingen.“

Mit den Ländern sei vereinbart, dass die Impfungen für Jugendliche dann umgesetzt werden – etwa durch Reihenimpfungen in Schulen oder durch Einladung in die Impfzentren. Bis zum Ende der Sommerferien könnten so alle 12- bis 18-Jährigen ein Angebot bekommen und mindestens eine Impfung, idealerweise schon beide, erhalten, sagte Spahn. Dann könne auch der Schulbetrieb nach den Sommerferien wieder normaler beginnen.

Der CDU-Familienpolitiker Marcus Weinberg (53) empfahl, Kinder notfalls jeden Tag testen zu lassen, damit „Schulen jetzt wieder vollständig hygienegesichert geöffnet werden“. Er sagte zu BILD: „Die Kinderseelen leiden mit jedem Tag immer stärker unter den geschlossenen Schulen. Die langen Schulschließungen müssen jetzt beendet werden, noch bevor die Sommerferien kommen, damit das Bildungs- und Leistungsniveau nicht noch weiter sinkt und die emotionalen und sozialen Folgen nicht noch schlimmer werden.“

Artikelquelle

Artikel in der gleichen Kategorie: