Schon immer ist der Stuhl des Erzbischofs von Köln eines der reizvollsten Ämter, das die katholische Kirche zu vergeben hat. Fast 800 Jahre lang war der Inhaber stets zugleich einer der Erzkanzler des Reiches, zudem Oberhaupt des größten deutschen und stets eines der wohlhabendsten Bistümer der Welt.
Doch nicht dafür ist ein prägender Kölner Erzbischof ins Gedächtnis eingegangen (und zeitweise in den Duden), sondern für das genaue Gegenteil von „Reichtum anhäufen“, nämlich für das gottgefällige Stehlen in der Not. Als „fringsen“ kennt man derlei im Rheinland, nach Erzbischof Josef Frings (1887–1978).