Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat nach seinem Sturz in Dortmund das Krankenhaus verlassen. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, er werde noch einige Tage der Genesung benötigen, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Der CDU-Politiker habe sich noch einmal ausdrücklich bei den Ärzten und Sanitätern vor Ort für die „hervorragende Versorgung“ bedankt und danke ebenso für die vielen Genesungswünsche.
„Ich hatte großes Glück im Unglück, dass alles so glimpflich abgelaufen ist. Die Ärzte und Pfleger waren großartig“, sagte der CDU-Politiker der „Bild“-Zeitung (Donnerstag) nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. Deutlich sichtbar sind die Folgen des Sturzes allerdings schon: „Ich bin schwarz und grün im Gesicht, als hätte mich Muhammad Ali verprügelt. Dennoch ist mein Gesicht nicht unbedingt ein politisches Statement“, meinte der Minister.
Wie Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, fliegt Altmaier nicht wie geplant am Donnerstag mit Kanzlerin Angela Merkel nach Indien.
Merkel wird am Donnerstag mit drei Ministern und acht Staatssekretären der Ministerien nach Neu Delhi fliegen. Sie will dort am Freitag politische Gespräche führen und zusammen mit Ministerpräsident Narendra Modi auch mit deutschen und indischen Wirtschaftsvertretern sprechen. Dabei soll es zum einen um eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der asiatischen Demokratie mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern gehen. Indien sei aber auch ein „gleichgesinnter Mitstreiter für eine regelbasierte internationale Ordnung“, sagte Seibert. Bei den Gesprächen der Kanzlerin und Außenminister Heiko Maas mit ihren indischen Kollegen dürfte es auch um das umstrittene indische Vorgehen in der Provinz Kaschmir gehen.
Altmaier war am Dienstag beim Digitalgipfel in Dortmund beim Abgang von der Bühne gestürzt und verletzt in eine Klinik gebracht worden. Der 61-Jährige erlitt einen Nasenbeinbruch und trug eine Platzwunde, Prellungen und Schürfwunden davon. Das ergab die Untersuchung im Krankenhaus, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr.
Der Minister wollte nach seiner Rede zurück zu seinem Platz in der ersten Reihe, dafür musste er eine Treppe herunter. Doch der 61-Jährige geriet ins Stolpern, verlor das Gleichgewicht und stürzte. Altmaier war kurz bewusstlos, kam aber noch vor Ort wieder zu sich. Rettungssanitäter waren schnell beim Minister. Die Helfer schirmten den am Boden liegenden CDU-Politiker mit einem schwarzen Laken vor Blicken ab. Altmaier wurde anschließend mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.
Der Minister schrieb später auf Twitter, nach den „Schreckminuten“ werde er sehr gut von fachkundigem Personal behandelt, zugleich bedankte er sich für die vielen Genesungswünsche.
Kanzlerin Merkel berichtete dann in ihrer Rede noch am Dienstag auf dem Digitalgipfel, Altmaier müsse sich ein bisschen pflegen. „Aber es geht ihm gut. Ich bin optimistisch, dass er bald wieder an Deck ist.“ – So weit soll es nun also auch in einigen Tagen sein.
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