US-Präsident Donald Trump ist trotz Kontakten mit mindestens zwei infizierten Menschen nach Angaben des Weißen Hauses negativ auf das Coronavirus getestet worden.

In einem vom Weißen Haus am Samstagabend (Ortszeit) verbreiteten Schreiben von Trumps Leibarzt Sean Conley hieß es: «Heute Abend habe ich die Bestätigung erhalten, dass der Test negativ ist.» Trump weise eine Woche nach einem Abendessen mit einer Delegation des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro in seinem Feriendomizil Mar-a-Lago in Florida keine Symptome auf. Trump war in Mar-a-Lago mit mindestens zwei Personen in Kontakt, die später positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Trump sah sich in den vergangenen Tagen zunehmend Fragen ausgesetzt, warum er sich trotz der Kontakte keinem Test unterziehe. Bei einer Pressekonferenz am Samstag im Weißen Haus sagte der Präsident auf Nachfrage, er habe sich am Vorabend testen lassen. Noch wenige Minuten vor Mitternacht in der Nacht zu Samstag hatte das Weiße Haus ein Schreiben seines Leibarztes verbreitet, in dem es hieß, ein Test sei nicht angezeigt, weil Trump keine Symptome von Covid-19 zeige.

Die brasilianische Botschaft in Washington hatte am Freitagabend mitgeteilt, der Geschäftsträger der Botschaft, Nestor Forster, sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Forster hatte beim Abendessen in Mar-a-Lago mit Trump und Bolsonaro am Tisch gesessen. Trump war zudem mit Bolsonaros Kommunikationsdirektor Fábio Wajngarten in Kontakt, bei dem später ebenfalls das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen wurde. Wajngarten veröffentlichte am Sonntag vergangener Woche ein Foto auf Instagram, auf dem er neben Trump posiert.

Auf dem Foto ist auch Vizepräsident Mike Pence zu sehen. Pence – der die Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Coronavirus leitet – sagte bei der Pressekonferenz am Samstag, er werde anschließend mit dem Arzt des Weißen Hauses sprechen und sei ebenfalls bereit, sich testen zu lassen. Ein Ergebnis wurde zunächst nicht bekannt. Bolsonaro hatte am Freitag mitgeteilt, er sei negativ auf das Virus getestet worden.

Die Zahl der Infektionen und der Todesopfer in den USA stieg unterdessen weiter an. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, sagte am Samstag, inzwischen seien bei 2226 Menschen Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. 50 Menschen seien in Folge von Covid-19-Erkrankungen gestorben. Die Dunkelziffer der Infizierten in den USA dürfte deutlich höher liegen, weil es dort einen Mangel an Tests gibt. Trumps Regierung ist wegen dieses Mangels in die Kritik geraten.

Trump hatte am Freitag wegen der Ausbreitung des Coronavirus einen nationalen Notstand ausgerufen. Damit wird der Zugriff auf nach seinen Worten mehr als 50 Milliarden Dollar Katastrophenhilfe ermöglicht, mit denen die Bundesregierung betroffene Bundesstaaten und Gemeinden unterstützen kann. Trump hatte außerdem erneut versprochen, Testmöglichkeiten dramatisch auszuweiten.

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