Australien erwartet ungeachtet des Streits mit Frankreich über U-Boot-Lieferungen den Abschluss eines Freihandelsabkommens mit der EU bis Ende des kommenden Jahres. Die letzte Verhandlungsphase dürfte eine gewisse Zeit dauern, sagte Handelsminister Dan Tehan in Rom im Rahmen eines Treffens der G20-Staaten. Er habe in den vergangenen Tagen bei dem Gipfel der Industriestaaten-Organisation OECD in Paris sehr gute Diskussionen mit sieben EU-Ministern geführt, sagte Tehan.

Ursprünglich sollte die nächste Gesprächsrunde über das Freihandelsabkommen am 12. Oktober beginnen. Allerdings verschob die EU die Verhandlungen auf November. Hintergrund ist die Verärgerung insbesondere in Frankreich über einen Indopazifik-Sicherheitspakt, den Australien im September mit Großbritannien und den USA schloss. Damit wurde auch eine 2016 mit dem französischen Konzern Naval vereinbarte Lieferung von U-Booten an Australien hinfällig.

Frankreich hatte den Deal als »Verrat« bezeichnet und vorübergehend seine Botschafter aus Washington und Canberra zurückgerufen. Auch hatte Frankreich mit der Blockade des Freihandelsabkommens der EU mit Australien gedroht.

Man wolle die Gespräche besser vorbereiten und brauche Zeit zum Nachdenken, hatte eine Kommissionssprecherin zu der Verschiebung der Gespräche über das Freihandelsabkommen gesagt, ohne Details zu nennen. Aus dem EU-Ministerrat hatte es bereits zuvor geheißen, dass ein schneller Abschluss des Handelsabkommens nach den jüngsten Ereignissen unwahrscheinlich sei.

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