Die »Bild am Sonntag« hat eine weitgehend leere Seite veröffentlicht, auf der ein Interview mit Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock hätte stehen sollen. »Das ist Ihre Seite, Frau Baerbock!« stand darüber. Und weiter: »Die Kanzlerkandidatin der Grünen hätte hier erklären können, wie sie nach der Bundestagswahl regieren will, wie sie tickt, welche Werte sie prägen.« Nach wochenlangem Zögern habe Baerbock ein Interview abgelehnt, weil sich kein Termin habe finden lassen.

Eine Grünen-Sprecherin teilte dazu der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag mit: »Es gibt eine Vielzahl von Anfragen. Leider lassen sich aus Termingründen nicht alle bedienen.«

Als Fußnote schrieb die »Bild am Sonntag« auf den unteren Rand der Seite, dass Baerbock die erste Grünen-Spitzenkandidatin sei, die vor einer Bundestagswahl keine Zeit für ein Interview mit der Zeitung habe. In der Vergangenheit hätten Joschka Fischer, Renate Künast, Jürgen Trittin, Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir mit dem Sonntagsblatt gesprochen.

Zum Start ihres TV-Senders hatte »Bild« eine »Kanzlernacht« mit Interviews mit Olaf Scholz und Armin Laschet veranstaltet. Annalena Baerbock hatte Zeitungsberichten zufolge die Teilnahme abgelehnt.

2019 hatte die »Thüringer Allgemeine« eine fast leere Seite gedruckt, nachdem AfD-Landeschef Björn Höcke eine Interviewzusage kurzfristig zurückgezogen hatte. Und schon 1817 blieb die Titelseite der »Kölnischen Zeitung« weiß – aus Protest gegen die preußische Pressezensur.

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