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Die News vom Wochenende im stern-Ticker.

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Verfolgen Sie alle Nachrichten zur Bundestagswahl hier im Wahl-Ticker.

Die News vom Wochenende im stern-Ticker:  

12.11 Uhr: Everard-Mörder durfte Parlament bewachen – Kritik an Polizei wächst

Der Parlamentspräsident des britischen Unterhauses, Lindsay Hoyle, hat eine Erklärung von Scotland Yard zum Einsatz des Everard-Mörders auf dem Parlamentsgelände gefordert. Der Polizist wurde kürzlich zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er die 33-jährige Londonerin Sarah Everard unter falschen Behauptungen festgenommen, entführt, vergewaltigt und ermordet hatte. Der Fall löste eine Vertrauenskrise in die britische Polizei und eine Welle der Empörung über Gewalt gegen Frauen in dem Land aus.

Wie sich nun herausstellte, war der Mann im vergangenen Jahr mehrmals zum Schutz des britischen Parlaments mit Schusswaffe auf dem Gelände des Palace of Westminster im Einsatz. „Ich habe die Met (Metropolitan Police, Anm. d. Red.) um ein dringendes Gespräch gebeten, um zu diskutieren, wie diese Person als geeignet befunden werden konnte, um hier Dienst zu tun“, sagte Hoyle der Londoner „Times“.

Das britische Parlamentsgelände gilt als einer der bestbewachten Orte des Vereinigten Königreichs. Um eine Zugangsberechtigung zu erhalten, muss man sich einer eingehenden Sicherheitsüberprüfung unterziehen. Der Mörder Everards war zu diesem Zeitpunkt mindestens einmal wegen Exhibitionismus angezeigt worden und unter Kollegen wegen unangemessenen Verhaltens gegenüber Frauen aufgefallen.

11.12 Uhr: Abbau von Christo-Verhüllung des Pariser Triumphbogens beginnt

Nach über zweiwöchiger Verhüllung des Triumphbogens in Paris wird ab diesem Montag (4. Oktober) mit dem Abbau der riesigen von Christo und seiner Frau Jeanne-Claude konzipierten Installation begonnen. Die Demontage soll bis zum 10. November dauern, wie die Stiftung Christo und Jeanne-Claude mitteilte. Das verhüllte und verschnürte Wahrzeichen der französischen Hauptstadt konnte seit dem 18. September umsonst besichtigt werden. Mindestens 800.000 Besucher wurden vor Beginn des letzten Wochenendes des verhüllten Arc de Triomphe gezählt. Christo und seine Frau konnten die Vollendung des Projekts nicht mehr miterleben. Er starb am 31. Mai 2020, sie im Jahr 2009.

Christos Lebenstraum nach Tod erfüllt – Pariser Triumphbogen wird verhüllt

Die Pläne und Zeichnungen hatte Christo bereits alle vor seinem Tod fertiggestellt, denn ursprünglich sollte die Aktion 2020 stattfinden. Mit den Vorbereitungen der Verhüllung, an der über 1000 Arbeiter, Ingenieure und Gebäudekletterer mitwirkten, wurde am 15. Juli begonnen. Der Stoff, die Seile und die Untergrundstruktur aus Eisen zum Schutz des historischen Gebäudes werden recycelt und wiederverwendet.

10.48 Uhr: 39 chinesische Kampfflugzeuge provozieren Taiwans Luftverteidigung 

Taiwan hat angeprangert, dass 39 chinesische Kampfflugzeuge widerrechtlich in seine Identifikationszone für die Luftverteidigung (ADIZ) eingedrungen sind. Es sei die bisher größte Zahl bei solchen Provokationen durch die chinesischen Luftwaffe gewesen, wie das Verteidigungsministerium am Samstag mitteilte. Als Reaktion sei unter anderem die Raketenabwehr aktiviert worden.

Premierminister Su Tseng-chang rügte das Vorgehen und sagte, China unterhöhle den Frieden in der Region. Am Vortag, dem chinesischen Nationalfeiertag, waren es bereits 38 chinesische Flugzeuge gewesen, die Taiwans Luftverteidigung derart auf die Probe gestellt hatten.

Peking sieht das demokratische Taiwan, das sich 1949 vom Festland abspaltete, als abtrünnige Provinz und nicht als unabhängigen Staat an und versucht, es international zu isolieren. Die Volksrepublik lehnt jede Form formeller Beziehungen anderer Länder mit der Inselrepublik ab. Nur 15 Staaten weltweit erkennen Taiwan an und müssen dafür auf diplomatische Beziehungen zu China verzichten.

10.46 Uhr: Petition gegen Ende der Maskenpflicht an Berliner Schulen

Vor dem Ende der Maskenpflicht im Unterricht an Berliner Grundschulen haben mehr als 1000 Menschen eine Petition gegen die Neuregelung unterschrieben. „Die Maske ist im Vergleich zu möglichen Schäden durch eine Infektion nur ein kleines Übel. In der Schule sind unsere Kinder unter 12 durch nichts anderes geschützt“, sagte Initiatorin Julia A. Noack der Deutschen Presse-Agentur. Abstände seien quasi nicht einzuhalten, Dutzende Kinder säßen stundenlang gemeinsam in den Räumen. „Ohne Maske wird das eine Durchseuchung mit Ansage“, kritisierte sie.

In Berliner Schulen wird von diesem Montag an die Maskenpflicht für Kinder bis zur sechsten Klasse aufgehoben. Auch andere Bundesländer wie beispielsweise Bayern oder das Saarland gehen ähnliche Schritte – andere erwägen diese. Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte die Lockerungen bei der Maskenpflicht an den Schulen begrüßt.

Die Behauptung, Covid-19 sei für Kinder harmlos, sei so nicht haltbar, sagte Noack. „Was nicht richtig kommuniziert wird: Es gibt diese schweren Verläufe. Sie sind zwar seltener, zum Glück, aber dennoch gibt es sie“, betonte sie. „Und vor allen Dingen können auch bei milden Verläufen nachweisbare gesundheitliche Folgeschäden auftreten, deren Ausmaß noch gar nicht absehbar ist.“

10.21 Uhr: Feiern zum Tag der Deutschen Einheit begonnen

Mit einem gemeinsamen Gottesdienst von Christen, Juden und Muslimen haben am Sonntag in Halle an der Saale die Feiern zum 31. Tag der Deutschen Einheit begonnen. Daran nahmen in der Pauluskirche unter anderen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel teil. Geplant war anschließend ein Festakt in der Händelhalle in der Saalestadt, bei dem auch Merkel sprechen sollte. Die aus Ostdeutschland stammende Kanzlerin will nach 16 Jahren ihr Amt abgeben, sobald eine neue Bundesregierung gebildet ist.

Die Pauluskirche war im Oktober 1989 eine der Versammlungsstätten der friedlichen Revolution in der DDR, die ein knappes Jahr später, am 3. Oktober 1990, zur deutschen Vereinigung führte.

10.07 Uhr: Französischer Geschäftsmann Bernard Tapie gestorben 

Der französische Geschäftsmann und einstige Adidas-Besitzer Bernard Tapie ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 78 Jahren, wie seine Familie der Zeitung „La Provence“ sagte. Tapie war ein schillernder und in Frankreich höchst umstrittener Manager und Ex-Politiker, in Deutschland war er vor allem als ehemaliger Adidas-Besitzer bekannt.

10 Uhr: Zehntausende gehen für Recht auf Abtreibung in den USA auf die Straße

Mit rosafarbenen Hüten und T-Shirts sind zehntausende Menschen am Samstag in dutzenden Städten der USA für das Recht auf Abtreibung auf die Straße gegangen. Unter Rufen wie „Hände weg von meinem Körper“ versammelten sich allein in Washington rund 10.000 Demonstrierende und zogen durch die US-Hauptstadt zum Obersten Gerichtshof, der sich am Montag mit dem Thema befassen wird. Die Proteste richteten sich gegen ein neues und sehr strenges Abtreibungsgesetz in Texas, gegen das die US-Regierung gerichtlich vorgeht.

Die Menschenmassen in Washington trugen Plakate mit Aufschriften wie „Mein Körper, meine Entscheidung, mein Recht“. Einige Frauen und Männer waren wie die im vergangenen Jahr verstorbene Richterin des Obersten Gerichtshofs, Ruth Bader Ginsburg, gekleidet. Sie gilt als legendäre Vorkämpferin für die Rechte der Frauen in den USA.

In New York versammelten sich Demonstrierende auf dem Foley Square in Manhattan. Die 17-jährige Juliette O’Shea kam mit 30 Mitschülern, um „Solidarität“ mit Texas zu zeigen. „Wir versuchen zu zeigen, dass wir eine starke und geeinte Gruppe von Menschen sind, die nicht schweigen werden, wenn verrückte Abtreibungsverbote wie das in Texas in Kraft treten“, sagte O’Shea der Nachrichtenagentur AFP.

Zu den Kundgebungen in mehr als 600 Städten in allen 50 Bundesstaaten hatte ein Zusammenschluss von fast 200 Organisationen aufgerufen. „Gemeinsam setzen wir uns für ein Land ein, in dem Abtreibung nicht nur legal, sondern auch zugänglich, erschwinglich und entstigmatisiert ist“, erklärten die Organisatoren.

8.09 Uhr: Kommission: Tausende Pädophile in katholischer Kirche in Frankreich seit 1950

In der katholischen Kirche in Frankreich hat es nach Angaben einer unabhängigen Untersuchungskommission seit dem Jahr 1950 tausende Pädophile gegeben. Die Untersuchungen zum Missbrauchsskandal in der Kirche hätten ergeben, dass es seither zwischen 2900 und 3200 pädophile Priester oder andere pädophile Kirchenmitglieder gegeben habe, sagte der Leiter der Untersuchungskommission, Jean-Marc Sauvé, der Nachrichtenagentur AFP vor der für Dienstag geplanten Veröffentlichung eines entsprechenden Berichts.

„Es handelt sich um eine minimale Schätzung“, sagte Sauvé. Diese basiere auf Archivmaterialien von Kirche, Justiz, Polizei und Presse sowie auf Zeugenaussagen. Die Zahl steht im Verhältnis zu einer Gesamtzahl von 115.000 Priestern oder kirchlichen Würdenträgern im Zeitraum von 1950 bis 2020 in der katholischen Kirche Frankreichs.

Die Untersuchungskommission (Ciase) legt am Dienstag nach zweieinhalb Jahren intensiver Recherchen ihren Bericht vor. Dieser umfasst insgesamt 2500 Seiten. Er zeigt das Ausmaß der Fälle in der katholischen Kirche und vergleicht dieses mit sexuellen Übergriffen in anderen Institutionen wie Sportvereinen oder Schulen sowie im familiären Umfeld. Untersucht wurden auch die „institutionellen und kulturellen Mechanismen“, welche die Taten möglich gemacht haben. Zudem werden Maßnahmen zur künftigen Verhinderung solcher Vergehen vorgeschlagen.

Die unabhängige Untersuchungskommission war 2018 von der katholischen Kirche in Frankreich als Reaktion auf den Missbrauchsskandal in der dortigen Kirche sowie weltweit beauftragt worden. 

7 Uhr: Naturschützer: Mehr Wölfe illegal getötet

In Deutschland werden nach Angaben des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) immer mehr Wölfe illegal getötet. Mit dem Fund von drei erschossenen Tieren Ende September in Mecklenburg-Vorpommern sei für das Jahr 2021 bereits jetzt ein Höchststand erreicht, teilte der Umweltschutzverband mit. Insgesamt seien dieses Jahr elf Wölfe gefunden worden, die ohne rechtliche Genehmigung getötet worden seien. 2020 waren es nach Nabu-Angaben acht illegale Tötungen, 2019 und 2018 jeweils neun. Dazu komme eine vermutlich hohe Dunkelziffer.

„Jede dieser Tötungen ist eine Straftat und muss strafrechtlich verfolgt werden“, sagte Nabu-Fachbereichsleiter Ralf Schulte. Naturschützer sähen die Politik in Mitverantwortung an Abschüssen ohne Genehmigung. Sie müsse den Fokus auf Unterstützung der Nutztierhalter beim Herdenschutz legen, anstatt die Bejagung von Wölfen zu diskutieren.

Seit Rückkehr der Wölfe nach Deutschland im Jahr 2000 wurden nach Nabu-Angaben insgesamt 64 Tiere illegal getötet. Kaum einer dieser Fälle habe aufgeklärt werden können. Denn den Bundesländern fehle es an Fachstellen für Artenschutzkriminalität. Nicht nur Wölfe seien betroffen, auch Luchse würden immer wieder getötet aufgefunden, ebenso etliche Greifvögel.

4.25 Uhr: Bundesweite Corona-Inzidenz sinkt leicht auf 64,2

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist leicht auf 64,2 zurückgegangen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter meldete, wurden binnen eines Tages 6164 Neuinfektionen mit dem Coronavirus und neun weitere Todesfälle registriert. 

Vor einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 61,4. Der Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb einer Woche an.

Insgesamt starben in Deutschland seit Beginn der Pandemie 93.786 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl der Infektionen seit Pandemiebeginn liegt laut RKI bei 4.252.300, die Zahl der Genesenen bei rund 4.024.300.

4.01 Uhr: Fußgänger von TGV-Schnellzug erfasst und getötet

Ein 27 Jahre alter Mann ist im Karlsruher Stadtteil Durlach von einem Hochgeschwindigkeitszug erfasst und tödlich verletzt worden. Nach Zeugenaussagen wollte der Mann am Samstagabend die Gleise am Bahnhof überqueren und übersah dabei einen TGV – einen Schnellzug der französischen Staatsbahn – der mit 140 Stundenkilometern durch den Bahnhof fahren wollte. Das teilte die Polizei am frühen Sonntagmorgen mit. Demnach leitete der Zugführer noch eine Gefahrenbremsung ein und gab ein Warnsignal, doch der Mann wurde von dem Zug erfasst und starb noch an der Unfallstelle. Der Bahnverkehr war aufgrund des Unfalls für knapp drei Stunden eingestellt.

3.27 Uhr: Lufthansa fordert Impfpflicht für Flugpersonal

Die Lufthansa hat sich für eine Corona-Impfpflicht für Flugpersonal in Deutschland ausgesprochen. „Als weltweit operierende Airline befürworten wir eine verpflichtende Impfung für unsere Crews und brauchen darüber hinaus eine Möglichkeit zur Erfassung der Impfdaten“, sagte Lufthansa-Vorstand Detlef Kayser der „Bild am Sonntag“. Als Begründung teilte die Lufthansa mit, dass mit Hongkong gerade das erste internationale Flugziel eine Impfung für Piloten und Flugbegleiter vorgeschrieben habe.

Der Konzern rechne damit, dass Kanada und die USA bald ähnliche Regelungen erlassen werden. „Bei den Hongkong-Crews müssen die Mitarbeiter vor Abflug allgemein angeben, ob sie die Einreisebestimmungen erfüllen. Dazu gehört in Hongkong eben auch die Corona-Impfung“, sagte ein Lufthansa-Sprecher der Zeitung.

Zuletzt hatte die Lufthansa-Tochter Swiss in der Schweiz ungeimpftem Flugpersonal mit der Kündigung gedroht. In Deutschland hat die Debatte um eine Impfpflicht immer mehr an Fahrt gewonnen, insbesondere für bestimmte Berufsgruppen wie Pflegekräfte oder Schulpersonal. 

3.02 Uhr: UN-Blauhelmsoldat im Norden Malis bei Explosion eines Sprengsatzes getötet

Im Norden Malis ist ein UN-Blauhelmsoldat bei einer Explosion getötet worden. Vier weitere Soldaten seien schwer verletzt worden, als ihr Konvoi auf einen Sprengsatz traf, teilten die Vereinten Nationen am Samstag mit. Welcher Nation der tote Soldat angehörte, ging aus der Erklärung der UN-Mission Minusma nicht hervor.

„Dieser Vorfall ist eine traurige Erinnerung an die ständige Gefahr, die unsere Friedenstruppen bedroht“, hieß es darin. Minusma ist eine der kostspieligsten und gefährlichsten Friedensmissionen der Vereinten Nationen.

Die Bundeswehr ist mit bis zu 1100 Soldaten an Minusma beteiligt. Außerdem ist sie im Rahmen der EU-Ausbildungsmission EUTM mit bis zu 600 Soldaten und Soldatinnen in Mali vertreten.

Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von Machtkämpfen und Instabilität geprägt. Die meist islamistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, hunderttausende Menschen mussten aus ihrer Heimat fliehen. 

2.22 Uhr: Israels Regierung erhöht Druck auf zweifach Geimpfte

Wegen hoher Infektionszahlen erhöht Israels Regierung in der Corona-Krise den Druck auf zweifach geimpfte Personen: Ab Sonntag gilt der sogenannte Grüne Pass, der den Zugang zum öffentlichen Leben erleichtert, nur noch bis zu sechs Monate nach der zweiten Impfung. Danach müssen Betroffene eine dritte Spritze als Auffrischung erhalten.

Auch wer positiv auf Corona getestet wurde, muss spätestens sechs Monate danach noch eine Impfung erhalten. Nach Zahlen des Gesundheitsministeriums könnten von der neuen Regelung mehr als eine Million Menschen betroffen sein.

Der Grüne Pass gilt in Israel für fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens: Alle Personen ab drei Jahren müssen nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind, wenn sie Sport- oder Kulturveranstaltungen, Fitnessstudios, Museen, Restaurants, Universitäten oder Konferenzen besuchen wollen. Kinder bis zwölf Jahre können kostenlos getestet werden. Ab zwölf Jahre müssen die Kosten selbst übernommen werden.

Rund 61 Prozent der rund 9,4 Millionen Einwohner sind laut Gesundheitsministerium zweifach geimpft, rund 37 Prozent dreifach. Voraussetzung für die dritte Spritze ist, dass die zweite Impfung mindestens fünf Monate zurückliegt.

2.01 Uhr: Französische Polizei findet in Lkw 700 Kilogramm Kokain zwischen Garnelen

Großer Fang für die französische Polizei: Versteckt in einem Lastwagen zwischen rund 20 Tonnen Garnelen haben die Beamten im Nordwesten Frankreichs fast 700 Kilogramm Kokain entdeckt. Zwei Menschen seien bei dem Einsatz am Freitagmorgen in der Nähe der Stadt Le Havre festgenommen worden, bestätigten mit dem Fall vertraute Quellen am Samstag einen Bericht der Zeitung „Le Parisien“. 

Der Einsatz begann, als am Freitagmorgen am Hafen von Le Havre vier Männer versuchten, den Lkw aufzubrechen. Die bewaffneten Täter zwangen den Fahrer daraufhin in ihr Auto. Es folgte eine Verfolgungsjagd mit der Polizei, an deren Ende der Lkw-Fahrer von den Flüchtigen an einem Rastplatz abgesetzt wurde. 

Im Inneren des Lastwagens entdeckten die Einsatzkräfte zwischen den Kisten mit Garnelen aus Ecuador elf Sporttaschen mit insgesamt 687 Kilogramm Kokain. Der Wert des Kokains soll sich auf mehr als 40 Millionen Euro belaufen. Nach Angaben der Polizei wusste der Fahrer nichts von dem Kokain in seinem Fahrzeug.

Einer der Täter sei gefasst worden, ebenso wie ein weiterer Mann, der sich im Hafenareal durch sein Verhalten verdächtig gemacht hatte, sagte eine mit dem Fall betraute Quelle. Beide wurden demnach unter anderem wegen Drogenhandels, und Entführung festgenommen.

00.30 Uhr: Rumänien und Litauen ab Sonntag Corona-Hochrisikogebiete

Die EU-Länder Rumänien und Litauen gelten von Sonntag an als Corona-Hochrisikogebiete. Wer nicht vollständig geimpft oder genesen ist und von dort einreist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test davon befreien. Bisher ist Slowenien der einzige Mitgliedstaat der Europäischen Union, der vollständig als Hochrisikogebiet eingestuft ist.

Weltweit stehen rund 70 Länder ganz oder teilweise auf der Risikoliste. Neben Rumänien und Litauen kommen am Sonntag auch Belarus und El Salvador in Lateinamerika hinzu, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mitgeteilt hatte. Gestrichen wird lediglich Mosambik in Südostafrika.

Als Hochrisikogebiete werden Länder und Regionen mit einem besonders hohen Infektionsrisiko eingestuft. Dafür sind aber nicht nur die Infektionszahlen ausschlaggebend. Andere Kriterien sind das Tempo der Ausbreitung des Virus, die Belastung des Gesundheitssystems oder auch fehlende Daten über die Corona-Lage.

00.01 Uhr: SPD legt zu – Union büßt Punkte ein

 Eine Woche nach der Bundestagswahl hat die SPD ihren Vorsprung vor der Union in einer Insa-Umfrage deutlich ausgebaut. Die Sozialdemokraten gewinnen im „Sonntagstrend“ für die „Bild am Sonntag“ im Vergleich zur Vorwoche zwei Prozentpunkte hinzu und kommen auf 28 Prozent. Die Union büßt hingegen drei Punkte ein und liegt bei 21 Prozent.

Auch die Grünen (plus 1/16 Prozent) und die FDP (plus 0,5/12 Prozent) legen leicht zu. Die AfD und die Linke verharren bei 10 beziehungsweise 5 Prozent.

Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Auch das ZDF-„Politbarometer“ sah die SPD in der Sonntagsfrage zuletzt deutlich vor der Union.

Die News von Samstag, 2. Oktober 2021.

21.32 Uhr: Brasilien: Tausende demonstrieren erneut gegen Präsident Bolsonaro

Tausende Menschen haben in rund 60 brasilianischen Städten wieder gegen die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro protestiert. Demonstranten zwischen dem Amazonas-Bundesstaat Roraima im Norden, wo viele Indigene leben, und dem von deutschen Einwanderern geprägten Rio Grande do Sul forderten unter anderem die Amtsenthebung Bolsonaros, mehr Impfstoffe gegen das Coronavirus und Arbeitsplätze in Zeiten der Pandemie. Verlässliche Angaben zu den Teilnehmerzahlen gab es zunächst nicht. Das Nachrichtenportal „G1“ berichtete aber von Kundgebungen in 20 der 26 Bundesstaaten.

21.22 Uhr: Raumsonde „BepiColombo“ macht erste Bilder vom Merkur

Fast drei Jahre nach ihrem Start hat die europäisch-japanische Raumsonde „BepiColombo“ erste Bilder vom Planeten Merkur aufgenommen. Wie die Europäische Raumfahrtagentur ESA mitteilte, übermittelte die Sonde nach ihrem ersten Vorbeiflug am Merkur Schwarz-Weiß-Bilder zur Erde, auf denen die nördliche Hemisphäre des Planeten zu sehen ist. Mit ihren großen Kratern erinnert die Merkur-Oberfläche an den Mord.

20.46 Uhr: Dutzende Kinder in Afghanistan verhungert

In Afghanistan sind nach offiziellen Angaben schon dutzende Kinder verhungert. In Krankenhäusern der zentralen Provinz Ghor seien in den vergangenen sechs Monaten mindestens 17 unterernährte Kinder gestorben, sagte der Direktor der Gesundheitsbehörden der Provinz, Mullah Mohammad Ahmadi. Insgesamt seien dort fast 300 unterernährte Kinder behandelt worden. In ganz Zentralafghanistan sind seinen Angaben zufolge hunderte Kinder vom Hungertod bedroht. Ein Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef konnte die Zahlen aus Ghor nicht bestätigen. Auch er befürchtet aber, dass „viele Kinder“ in Afghanistan sterben könnten.

Ein Taliban-Kämpfer in Afghanistan

19.44 Uhr: Zwei Tote bei Falschfahrer-Unfall auf Autobahn 26

Bei einem Falschfahrer-Unfall auf der Autobahn 26 bei Stade westlich von Hamburg sind am Samstag zwei Menschen gestorben. Nach Angaben der Polizei fuhr eine 87-Jährige an der Anschlussstelle Stade-Süd falsch auf die Autobahn. Dort stieß ihr Auto am Nachmittag frontal mit dem Wagen eines 48-Jährigen zusammen. Beide Fahrer starben noch an der Unfallstelle.

Laut Polizei wurden durch umherfliegende Teile zwei andere Fahrzeuge beschädigt. Verletzt wurde hierbei niemand, wie ein Sprecher sagte. Die beiden getöteten Fahrer saßen den Angaben zufolge alleine in ihren Autos. Sie wurden in den Wagen eingeklemmt.

19.06 Uhr: Mindestens 50 Grindwale an isländischer Küste gestrandet – tot

An der nordwestlichen Küste Islands sind mindestens 50 gestrandete Grindwale entdeckt worden. Wie der isländische Rundfunksender RÚV unter Berufung auf einen Augenzeugen berichtete, konnte keines der Tiere gerettet werden. Grindwale, die auch als Pilotwale bezeichnet werden, gehören zu den Delfinen. Die Tiere hatten vermutlich die Orientierung verloren und waren in seichtes Wasser geraten.

18.13 Uhr: Feuer im Paradies: Mehrere Verletzte bei Großbrand vor Honduras

Bei einem Großbrand auf der Insel Guanaja vor Honduras sind mehrere Menschen verletzt und Dutzende Häuser zerstört worden. Mindestens zwei Personen hätten Verbrennungen, andere Rauchvergiftungen erlitten, berichteten honduranische Medien. „Das Feuer breitet sich immer weiter aus und hat bereits die Hälfte von El Cayo erfasst, wir können es nicht aufhalten, es ist unkontrollierbar“, zitierte etwa die Zeitung „La Prensa“ Vizebürgermeisterin Mireya Guillén.

Guanaja liegt rund 70 Kilometer vor dem mittelamerikanischen Land in der Karibik. Zu Guanaja gehören mehrere kleine vorgelagerte Inseln – eine davon ist El Cayo. Dort leben die meisten der rund 5000 Einwohner. Wegen der Nähe zu Tankstellen wurden Explosionen befürchtet. Bewohner flüchteten laut der Zeitung „El Heraldo“ in Booten, um sich vor dem Brand zu retten. Mindestens 400 Personen wurden den Behörden zufolge in Sicherheit gebracht. Eine Feuerwehr gibt es auf dem paradiesischen El Cayo, das wegen seiner Wasserwege als das „Venedig Honduras'“ gilt, nicht, weshalb Unterstützung von der Nachbarinsel Roatán angefordert wurde. Auch Mitglieder der Marine und der Luftwaffe von Honduras beteiligten sich an der Rettung und Unterstützung der Bevölkerung, wie es in einem Tweet der Luftwaffe hieß.

16.29 Uhr: Zwei kleine Mädchen leben tagelang mit toter Mutter in Wohnung in Frankreich

Zwei kleine Mädchen im Alter von fünf und sieben Jahren haben mehrere Tage allein neben der Leiche ihrer verstorbenen Mutter in einer Wohnung in Frankreich gelebt. Wie die Staatsanwaltschaft in Le Mans mitteilte, hatten Polizisten die Mädchen und die Leiche bereits am Mittwoch in der Wohnung in der Stadt im Nordwesten Frankreichs gefunden. Die Schule hatte die Polizei alarmiert, nachdem die Mädchen länger unentschuldigt gefehlt hatten.

Als die Polizisten die Wohnung betreten wollten, sagten die Mädchen: „Seid leise, Mami schläft“. Die Polizisten fanden dann die Leiche der aus der Elfenbeinküste stammenden Frau, die laut Gerichtsmedizin eines natürlichen Todes gestorben war. Die Beamten brachten die Mädchen zunächst ins Krankenhaus und später in Pflegeeinrichtungen, wo sie psychologisch betreut werden. Es war noch unklar, wie lange genau die Mädchen allein mit ihrer toten Mutter in der Wohnung waren. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich aber um mehr als zwei Tage, allerdings auch nicht um Wochen.

15.21 Uhr: Von Dachziegel getroffen: Kind stirbt bei Urlaub auf Mallorca

Die kleine Tochter eines Touristen-Ehepaares aus den Niederlanden ist auf Mallorca ums Leben gekommen, nachdem sie am Freitag im Hotel von einem herabfallenden Ziegelstein am Kopf getroffen worden war. Das 14 Monate alte Kind sei am Samstag in der Universitätsklinik der Insel-Hauptstadt Palma seinen Verletzungen erlegen, berichteten die Zeitung „Diario de Mallorca“ und andere Regionalmedien. Die Polizei bestätigte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage den Tod des Kindes. Der Unfall werde untersucht.

Das Unglück geschah den Berichten zufolge am Freitag im Badeort Cala Rajada im Nordosten der spanischen Urlaubsinsel: Die Familie habe in der Eingangsveranda eines Aparthotels Zuflucht vor einem Wolkenbruch gesucht, als ein Dachziegel sich vermutlich wegen des heftigen Sturmes löste und dem Kind auf den Kopf fiel. Mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma sei das kleine Mädchen auf die Intensivstation der Klinik Son Espases gebracht worden.

Der Regen war am Freitag im Nordosten der Mittelmeer-Insel sehr heftig. Er führte in Cala Rajada auch zu einem kurzzeitigen Stromausfall. Innerhalb von nur einer halben Stunde fielen nach amtlichen Angaben 60 Liter Wasser pro Quadratmeter vom Himmel.

14.36 Uhr: Massenproteste für Recht auf Abtreibung in den USA

Frauenrechtsaktivisten haben mit Blick auf eine mögliche Entscheidung des Obersten Gerichts der USA zu Massendemonstration für das Recht auf Abtreibung aufgerufen. Ein Zusammenschluss von knapp 200 Organisationen veranstaltet am Samstag in über 600 Städten in allen Bundesstaaten Protestmärsche. Die US-Regierung geht ihrerseits gerichtlich gegen das sehr strenge neue Abtreibungsgesetz in Texas vor.

„Gemeinsam setzen wir uns für ein Land ein, in dem Abtreibung nicht nur legal, sondern auch zugänglich, erschwinglich und entstigmatisiert ist“, erklärten die Organisatoren der Protestmärsche. Nach ihren Angaben werden bis zu 250.000 Teilnehmer erwartet. Die größte Demonstration soll in Washington vor dem Obersten Gericht stattfinden.

Die ersten dieser „Frauenmärsche“ hatte es 2017 nach der Amtseinführung von Ex-Präsident Donald Trump gegeben. Millionen von Gegnern des Republikaners nahmen daran teil. Seitdem hatten ähnliche Veranstaltungen deutlich weniger Zulauf, auch wegen interner Streitigkeiten der Bewegung. Das umstrittene neue Abtreibungsgesetz in Texas heizte die Debatte nun erneut an.

14.36 Uhr: 29 Jahre alte Radfahrerin in Berlin von LKW überrollt und gestorben Berlin

Eine 29 Jahre alte Fahrradfahrerin ist in Berlin von einem Lastwagen überrollt und getötet worden. Die Frau fuhr am Freitag auf ihrem Rad, als ein links neben ihr fahrender LKW „unvermittelt nach rechts“ abbog, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Dabei sei die Frau schwer verletzt worden und trotz Wiederbelebungsmaßnahmen eines Notarztes noch an der Unfallstelle gestorben. Der 43 Jahre alte Fahrer des Lkw stand unter Schock.

14.23 Uhr: Nach Besetzung von Braunkohlebagger 14 Menschen in Gewahrsam

Nach der Besetzung von Braunkohleanlagen im Tagebau Garzweiler II in Nordrhein-Westfalen sind 14 Demonstranten in Polizeigewahrsam genommen worden. Sie hätten mit der Manipulation ihrer Fingerkuppen die Feststellung ihrer Identität unmöglich gemacht, teilte die Polizei Aachen am Samstag mit. Um erkennungsdienstliche Maßnahmen auch noch später durchführen zu können, habe die Polizei ein längerfristiges Gewahrsam beim Amtsgericht beantragt. Die Maßnahme sei für 14 Besetzer richterlich bestätigt beziehungsweise angeordnet worden.

Die Braunkohlegegner kritisierten die Festsetzung. „Es kann nicht sein, dass die Polizei Menschen wegsperrt, die das tun, was die Politik seit Jahren verspricht und was bitter notwendig ist, nämlich effektiven Klimaschutz“, sagte eine Sprecherin der Gruppe „Gegenangriff – für das gute Leben“. Die Politik habe die Einhaltung des 1,5 Grad Ziels zugesagt. Das bedeute, dass am Tagebau Garzweiler II keine Kohle mehr gefördert werden dürfe.

Die Klimaschutz-Aktivisten hatten am Freitag einen Bagger und zwei Absetzer besetzt. Bis zum Abend waren nach Angaben der Polizei insgesamt 22 Personen von den Großgeräten geholt worden – teils wurden sie aus etwa 40 Metern Höhe abgeseilt. Gegen alle Besetzer seien Strafverfahren wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet worden. Einen entsprechenden Antrag hatte der Energiekonzern RWE gestellt.

12.56 Uhr: Trittin beklagt „frauenfeindliche Kampagne“ gegen Baerbock

Der langjährige Grünen-Politiker Jürgen Trittin hat Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock den Rücken gestärkt und unfaire Angriffe auf sie beklagt. Er habe selbst Erfahrungen mit negativen Gegenkampagnen politischer Gegner, sagte der frühere Umweltminister beim Grünen-Parteitag am Samstag in Berlin unter Verweis auf frühere Debatten unter anderem um den von seiner Partei propagierten Veggie Day. „Aber dieses Mal war es etwas anderes.“

News vom Wochenende: Festgenommen, entführt, vergewaltigt und ermordet: Mörder von Sarah Everard bewachte auch das Parlament

Das, was Baerbock auszuhalten gehabt habe, habe nichts mit politischen Positionen zu tun gehabt, sagte Trittin. „Du bist in einer Weise als Person angegriffen worden, dass man davon reden muss, es handelte sich um eine durchgehend frauenfeindliche Kampagne, die du auszuhalten hattest.“ Er würdigte die Souveränität, mit der Baerbock öffentliche Auftritte etwa in Fernsehdebatten durchgestanden habe. „Du hast unseren Anspruch, diese Gesellschaft zu verändern, auch um den Preis der Diffamierung deiner Person durchgestanden.“ Fehler Baerbocks im Wahlkampf sprach Trittin nicht an.

„Das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagte er zu den bei der Bundestagswahl erzielten 14,8 Prozent – das beste, das die Grünen jemals im Bund erreichten. Damit blieben sie aber deutlich unter dem, was die Umfragen über Monate hinweg erwarten ließen.

12.10 Uhr: 19-Jähriger prallt mit Auto gegen Baum – drei Tote

Bei einem Verkehrsunfall in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein sind drei Menschen getötet worden. Ein 19-Jähriger war mit seinem Auto gegen einen Baum gefahren, wie die Polizei mitteilte. Die drei Mitfahrer waren im Auto eingeklemmt, als es in Flammen aufging. Die Einsatzkräfte konnten sie nur noch tot bergen.

Der 19-Jährige hatte am frühen Samstag zunächst einen Kreisel überfahren. Es wird vermutet, dass er zu schnell unterwegs war. Er kam mit dem Auto von der Straße ab und prallte gegen den Baum. Dabei wurden der Fahrer und ein 18-jähriger Beifahrer aus dem Auto geschleudert. Beide kamen mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Einer von ihnen befinde sich in Lebensgefahr, hieß es.

Die Ermittlungen zur Fahrtauglichkeit des 19-Jährigen dauern an. Die Identität der Getöteten war am Samstag zunächst nicht geklärt.

11.16 Uhr: Mehr als 17 Millionen Corona-Impfdosen an andere Länder abgegeben

Deutschland hat inzwischen mehr als 17 Millionen Corona-Impfdosen für andere Staaten abgegeben. Davon wurden zehn Millionen Dosen des Präparats von Astrazeneca über die internationale Initiative Covax verteilt, wie aus einer neuen Aufstellung des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht. Gut sieben Millionen Dosen gingen direkt an Länder mit akutem Bedarf – nämlich an die Ukraine, Namibia, Vietnam, Ägypten und Ghana. Außerdem steht demnach noch eine direkte Auslieferung nach Thailand an.

Minister Jens Spahn sagte am Samstag der Deutschen Presse-Agentur: „Wir impfen die Welt, um anderen und uns selbst zu helfen. Denn erst wenn alle geschützt sind, hat diese Pandemie endlich ein Ende.“ Der CDU-Politiker dankte besonders der Bundeswehr für ihre Unterstützung bei der Logistik. „Wir können uns darauf verlassen, dass unser gespendeter Impfstoff überall auf der Welt sicher ankommt.“

Unter den abgegebenen Impfstoffen sind nach Ministeriumsangaben auch mehr als fünf Millionen nicht mehr verwendete Impfdosen, die der Bund vom Pharma-Großhandel und den Ländern zurückgenommen hatte. Damit seien beim Bund keine Bestände von Astrazeneca mehr auf Lager. Ab Oktober sollen nun auch alle weiteren Lieferungen des Impfstoffs von Johnson & Johnson direkt an die Covax-Initiative gehen.

Deutschland hat zugesagt, bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen für andere Länder bereitzustellen – ungefähr so viele (108 Millionen) wurden bisher auch im Inland eingesetzt.

10.50 Uhr: 15.000 Haushalte nach Feuer ohne Strom – vermutlich Brandstiftung

Wegen einer mutmaßlichen Brandstiftung an einer Starkstromleitung in Berlin sind in der Nacht zu Samstag etwa 15.000 Haushalte ohne Strom gewesen. Eine Fußgängerbrücke, unter der die Leitung verläuft, stand komplett in Flammen, wie die Polizei mitteilte. Es werde geprüft, ob der für extremistische Taten zuständige Staatsschutz im Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernimmt. Die Kriminalpolizei schloss aber auch eine unpolitische Brandstiftung oder eine fahrlässige, also versehentliche Brandstiftung, nicht aus.

Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei im Land (GdP), Benjamin Jendro, twitterte: „Das ist keine politische Meinungsäußerung. Wer Brandanschläge auf wichtige Bestandteile unserer Infra- und Versorgungsstruktur verübt, handelt absolut sinnfrei und greift unser demokratisches Zusammenleben an. Diese extremistischen Anschläge fordern vielleicht keine Menschenleben, sind aber dennoch ein perfider Versuch zu destabilisieren, was man nicht kleinreden sollte.“

Brandanschläge auf Versorgungseinrichtungen in Berlin sind schon mehrfach vorgekommen. Die Täter waren laut Bekennerschreiben im Internet oft Linksextremisten. Im Oktober vor einem Jahr gab es einen Brandanschlag auf Kabelverbindungen der S-Bahn nahe dem Bahnhof Frankfurter Allee. Der S-Bahn-Verkehr war lange gestört.

10.49 Uhr: Nach Fund in der Baggerschaufel: Mutter von totem Baby weiter gesucht

Nach dem Fund einer Babyleiche in Schelklingen bei Ulm suchen die Ermittler weiter nach der Mutter des Kindes. Ein Baggerfahrer hatte das tote Mädchen am Freitag in seiner Baggerschaufel gefunden. Ein Polizeisprecher sagte am Samstag, dass nach der Mutter weiter gesucht werde. Die Leiche war noch am Freitag obduziert worden, die Ergebnisse wurden aber zunächst nicht öffentlich gemacht.

Der Baggerfahrer hatte den Angaben zufolge erst an eine Puppe gedacht, als er den kleinen Körper sah. Als er erkannte, dass es sich um eine Leiche handelte, ließ er die Polizei verständigen. Der Mann sollte auf dem Grundstück im Alb-Donau-Kreis die Erde einebnen.

Die Kriminalpolizei nahm die Ermittlungen auf und sicherte die Spuren. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Leichnam vergraben war. Das Mädchen könnte in den letzten Tagen, Wochen oder sogar Monaten dort abgelegt worden sein.

Eine Ermittlungsgruppe soll die Hintergründe klären. Die Fahnder wollen wissen, wer eine Frau kennt, die hochschwanger war und deren Kind nicht gesehen wurde. Auch eine Person wird gesucht, die in der Nähe des Fundorts mit einem Kunststoffsack unterwegs war.

10.08 Uhr: Philippinischer Präsident Duterte kündigt Rückzug aus der Politik an

Der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte, hat seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Er werde bei der Wahl 2022 nicht für das Amt des Vizepräsidenten kandidieren, da dies ein „Verstoß gegen die Verfassung“ wäre, erklärte Duterte am Samstag. Der Schritt könnte den Weg für eine Kandidatur von Dutertes Tochter als Präsidentin ebnen.

8.54 Uhr: Taiwan: 38 chinesische Kampfflugzeuge in Luftraum eingedrungen

Taiwan hat angeprangert, dass 38 chinesische Kampfflugzeuge widerrechtlich in seinen Luftraum eingedrungen sind. Es sei die bisher größte derartige Luftraumverletzung der chinesischen Luftwaffe, wie das Verteidigungsministerium am Samstag mitteilte. Als Reaktion sei unter anderem die Raketenabwehr aktiviert worden. Premierminister Su Tseng-chang rügte das Vorgehen und sagte, China unterhöhle den Frieden in der Region. Eine ähnliche Aktion hatte es zuletzt am 23. September gegeben, damals mit 23 Jets.

13. internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in China

Peking sieht das demokratische Taiwan, das sich 1949 vom Festland abspaltete, als abtrünnige Provinz und nicht als unabhängigen Staat an und versucht, es international zu isolieren. Die Volksrepublik lehnt jede Form formeller Beziehungen anderer Länder mit der Inselrepublik ab. Nur 15 Staaten weltweit erkennen Taiwan an und müssen dafür auf diplomatische Beziehungen zu China verzichten.

8.45 Uhr: Corona: Intensivstationen in Thessaloniki sind voll

In der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki sind die Intensivbetten für Covid-Patienten zu 100 Prozent belegt. Das berichtete am Samstag die griechische Tageszeitung „Kathimerini“. In der umliegenden Region Zentralmakedonien seien nur noch vier Betten frei. Seit Freitag gilt für die Millionenstadt Thessaloniki ein nächtlicher „Mini-Lockdown“, weil die Zahl der Neuinfektionen dort zuletzt stark angestiegen war. Die Gesundheitsbehörde meldete am Freitagabend für das ganze Land mit seinen 11 Millionen Einwohnern 2636 Neuinfektionen, davon knapp 400 in Thessaloniki.

8.06 Uhr: Erste allgemeine Wahl des Schura-Rates in Katar begonnen

In Katar hat die erste allgemeine Wahl zum Schura-Rat des Golfemirats begonnen. Die ersten Wähler kamen am Samstagmorgen mit Öffnung der Wahllokale um 8 Uhr Ortszeit (7 Uhr MESZ) zur Stimmabgabe, wie AFP-Reporter berichteten. Gewählt werden 30 der 45 Mitglieder des Gremiums, das die Regierung von Emir Tamim bin Hamad al-Thani berät.

Es wird jedoch nicht erwartet, dass die Abstimmung das Machtgleichgewicht in der absoluten Monarchie bedeutend verändern wird. Die 15 weiteren Mitglieder des Schura-Rates werden nach wie vor vom Emir ernannt. Politische Parteien sind verboten und ein Parlament gibt es nicht.

Der Schura-Rat billigt den Haushalt, kontrolliert die Minister und kann neue Gesetze vorschlagen, das letzte Wort hat aber immer der Emir. Die Wahl des Gremiums sollte eigentlich schon 2007 stattfinden, sie wurde aber immer wieder verschoben. Bisher gab es in dem Golfemirat nur Kommunalwahlen und Verfassungsreferenden.

Unter den 284 zugelassenen Kandidaten sind nur 28 Frauen. Kandidieren und abstimmen dürfen nur Katarer, deren Vorfahren schon 1930 Staatsangehörige waren. Zugleich haben nur rund 330.000 der 2,5 Millionen Einwohner des Landes die katarische Staatsbürgerschaft.

6.30 Uhr: Dragqueen Olivia Jones: Abtreten von Merkel ist „Horror“ für Komiker

Dragqueen Olivia Jones betrachtet das Ende der Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel als großen Verlust für Komiker. „Ich glaube, von Merkel wird Eines bleiben: Dass man sie wunderbar parodieren konnte. Das ist natürlich für die Comedians ein absoluter Horror, dass die Merkel abtritt“, sagte die 51-Jährige am Freitagabend am Rande des Deutschen Comedypreises in Köln. Die Kanzlerkandidaten aus dem Wahlkampf – Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock – seien da schwieriger. „Die sind jetzt nicht so gut zu parodieren wie unsere Mutti mit dieser Helmfrisur, ihrer Raute und diesen hängenden Mundwinkeln“, sagte Jones. „Das werde ich auf jeden Fall vermissen.“

04.18 Uhr: RKI registriert 8517 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz wieder rauf

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist den vierten Tag in Folge etwas gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 64,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 64,3 gelegen, vor einer Woche bei 60,6 (Vormonat: 76,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8517 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.14 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 7211 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 66 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 62 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 246 136 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI zuletzt am Freitag mit 1,65 an. Der Vergleichswert der Vorwoche ist geringfügig niedriger. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4 018 500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93 777.

3.43 Uhr: USA überschreiten Schwelle von 700.000 Corona-Toten 

In den USA sind inzwischen mehr als 700.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Mit 700.258 Todesfällen wurde die Schwelle am Freitag (Ortszeit) überschritten, wie die Johns Hopkins-Universität meldete. Das ist ungefähr so viel wie die gesamte Einwohnerschaft der Hauptstadt Washington.

Durchschnittlich werden in den USA derzeit rund 1000 Corona-Todesfälle pro Tag verzeichnet. Die Impfkampagne stagniert derweil, die Quote der vollständig geimpften US-Bürger liegt bei nur 55,7 Prozent. Auch die Diskussion um das Tragen von Schutzmasken spaltet das Land. Mehrere Gouverneure von der Republikanischen Partei haben eine Maskenpflicht verboten, unter anderem in Texas und Florida. 

Kalifornien dagegen kündigte am Freitag verpflichtende Corona-Impfungen für alle Schüler ab dem kommenden Jahr an, sofern die Impfstoffe von der Arzneimittelbehörde FDA für die jeweilige Altersgruppe bis dahin vollständig zugelassen sind.

3.00 Uhr: Daniel Craig kommt Stern auf Hollywoods „Walk of Fame“

Bond-Darsteller Daniel Craig (53) soll auf Hollywoods „Walk of Fame“ mit einer Sternenplakette verewigt werden. Dies gaben die Betreiber der Touristenmeile am Freitag in Los Angeles bekannt. Am kommenden Mittwoch (6. Oktober) soll der britische Star die Plakette auf dem Hollywood Boulevard enthüllen. Die Zeremonie hängt zeitlich mit der Premiere des 25. James-Bond-Films zusammen. „Keine Zeit zu sterben“, in dem Craig zum fünften und letzten Mal in die Rolle des berühmten Geheimagenten 007 schlüpft, läuft zwei Tage später in den US-Kinos an.

Craig sei wie Bond eine „britische kulturelle Ikone“, hieß es in einer Mitteilung des „Walk of Fame“-Gremiums. Sein Stern werde neben dem von Bond-Darsteller Roger Moore in den Bürgersteig eingelassen. Die passende Adresse: Hollywood Boulevard Nummer 7007. Als Gastredner sind die langjährigen Bond-Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson sowie Oscar-Preisträger Rami Malek („Bohemian Rhapsody“). In „Keine Zeit zu sterben“ mimt Malek den kriminellen Bösewicht Safin.

Nach dem Bond-Ende geht es für Craig schnell weiter. Er hat bereits die Rolle des Privatdetektivs Benoit Blanc in der Fortsetzungen der Krimi-Komödie „Knives Out – Mord ist Familiensache“ zugesagt. Im kommenden Jahr will der britische Star in einer „Macbeth“-Inszenierung an den New Yorker Broadway zurück. 

0.47 Uhr: Britische Armee wird ab Montag für Treibstofflieferungen eingesetzt 

Die britische Armee wird ab kommenden Montag zur Belieferung der Tankstellen mit Treibstoff eingesetzt. Fast 200 Soldaten würden dafür bereit gestellt, die Hälfte davon als Fahrer, erklärte die Regierung am Freitagabend. Damit solle „der Druck von den Tankstellen genommen“ und der Mangel an Lastwagenfahrern ausgeglichen werden.

Seit vergangener Woche hatten sich vor britischen Tankstellen lange Schlangen gebildet. Grund für das Chaos sind Lieferschwierigkeiten – dem Land fehlen laut Schätzungen rund 100.000 Lkw-Fahrer. 

Nach dem Brexit und durch die Corona-Pandemie ist die Zahl der Arbeitnehmer aus dem europäischen Ausland in der britischen Logistikbranche stark zurückgegangen. Dabei handelt es sich insbesondere um Jobs, die aufgrund schlechter Bezahlung und unangenehmer Arbeitszeiten von britischen Arbeitnehmern gemieden werden.

Die Regierung macht für die Krise an den Tankstellen vor allem Hamsterkäufe verantwortlich. Nach den Worten von Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng bessert sich die Lage an den Zapfsäulen allmählich. „Es ist wichtig zu betonen, dass es auf nationaler Ebene keinen Treibstoffmangel gibt und dass die Leute ganz normal Treibstoff kaufen sollten“, erklärte er.

0.01 Uhr: Medien: Taliban laden ehemalige Ortskräfte vor Gericht 

Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan haben ehemaligen Ortskräften der internationalen Truppen laut einem niederländischen Medienbericht Vorladungen vor Gericht zugestellt. Wie der Fernsehsender NOS am Freitagabend berichtete, erhielten die Familien von im Versteck lebenden ehemaligen Dolmetschern Vorladungen. Darin wird den Angehörigen mit schweren Strafen gedroht, wenn die Ortskräfte nicht selbst vor einem Tribunal erschienen. Ziel sei es, anderen „Verrätern eine Lektion zu erteilen“.

NOS zeigte eines der Schreiben. Dieses war an einen ehemaligen einheimischen Mitarbeiter der europäischen Polizeibehörde Europol in Afghanistan gerichtet. Dem Mann wird darin vorgeworfen, als Übersetzer für Ausländer gearbeitet und deren „entehrendes und verbotenes Geld“ angenommen zu haben.

In einem anderen Brief an einen ehemaligen Dolmetscher heißt es: „Wir werden uns rächen. Wenn es uns nicht gelingt Sie zu fassen, werden wir das mit Ihren Angehörigen regeln.“ Laut NOS deutet alles auf eine Authentizität der Schreiben hin, die mit offiziellen Stempeln versehen sind.

NOS hat nach eigenen Angaben Kontakt zu rund einem Dutzend ehemaliger Ortskräfte der Niederlande. Ihre Lage in dem Land nach der Machtübernahme durch die Taliban Mitte August werde immer dramatischer.

ikr / rw DPA AFP

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