Seit gut zwei Wochen bietet das Tübinger Unternehmen CeGaT einen CE-zertifizierten Corona-Antikörpertest für alle an. Dieser Test soll ermitteln, ob eine Person Antikörper gegen das Coronavirus hat oder nicht.

Am Mittwoch stellte das Unternehmen gemeinsam mit Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer die ersten Ergebnisse vor: Bei 8,8 Prozent der Getesteten konnten Antikörper nachgewiesen werden, in der Stadt Tübingen selbst sogar bei mehr als zehn Prozent. Allerdings sind die Ergebnisse nicht aufs ganze Land zu übertragen.

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6776 Personen wurden getestet

Das Tübinger Unternehmen führt seit dem 11. Mai Corona-Antikörpertests durch. Im Zeitraum bis zum 22. Mai wurden 6776 Personen getestet. Bei 596 von ihnen (8,8 Prozent) konnten Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachgewiesen werden.

CeGaT-Geschäftsführer Dr. Dirk Biskup erklärt den hohen Anteil an positiven Testergebnissen: „Wie zu erwarten war, lassen sich insbesondere Personen mit Verdacht auf eine frühere Infektion testen – etwa aufgrund zurückliegender unklarer Symptome oder Reisen in Risikogebieten. Sie möchten Klarheit darüber, ob sie COVID-19 hinter sich haben.“ Deshalb könne der ermittelte Anteil an Personen mit SARS-CoV-2-spezifischen Antikörpern nicht auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet werden, betont Biskup.

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Tests erlauben Rückschlüsse auf Dunkelziffer

Von den in der Stadt Tübingen selbst wohnenden und getesteten 1774 Personen wurden bei 184 Antikörper festgestellt: Das sind 10,4 Prozent und vor allem ein deutlicher Unterschied zu den bisher bestätigten 530 Corona-Fällen (0,6 Prozent der Tübinger Bevölkerung). Daraus können durchaus Rückschlüsse auf die maximale Dunkelziffer in Tübingen gezogen werden.

Biskup: „Nicht jeder COVID-19 Patient wurde erkannt. Dies führt zu einer großen Dunkelziffer in der offiziellen Statistik. Unsere Auswertung zeigt, dass wir in Tübingen maximal 17 mal so viele Fälle haben, wie bisher bekannt sind. Also höchstens 9010 Fälle.“

Antikörper-Test für jeden!

Antikörper-Tests sind ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Corona. „Deshalb war uns wichtig, neben der bestmöglichen Qualität einen Test anzubieten, der günstig und für alle Personen leicht zugänglich ist“, sagt Biskup.

Der Test kann von jedem auf der Webseite des Unternehmens bestellt werden. Dann bekommt man das Testkit mit einem barcodierten Probenröhrchen für eine Blutprobe zugesandt.

▶︎ Die Blutentnahme soll von medizinischem Personal, beispielsweise bei ihrem Hausarzt erfolgen. Dann wird das Röhrchen zurückgesandt und analysiert.

Die Kosten von 25 Euro müssen Sie selbst tragen. Derzeit wird der Test nicht von den Krankenkassen bezahlt.

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