Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach hat am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga bei Aufsteiger Union Berlin einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Der Tabellenführer vom Niederrhein unterlag am Samstag (23.11.2019) dem entfesselt kämpfenden Underdog aus Köpenick mit 0:2 (0:1).

Nach der dritten Saisonniederlage schrumpfte der Vorsprung auf einen Zähler zusammen. Stürmer Anthony Ujah (15.) und Sebastian Andersson (90.+1) trafen für Eisern Union zum dritten Sieg in Folge und bescherten Gladbach die erste Niederlage nach zuletzt drei Erfolgen nacheinander. Die überraschende Pleite in der Hauptstadt setzt die Borussia auch mit Blick auf das kommende Wochenende unter Druck, wenn es am Sonntag (01.12.19) gegen den SC Freiburg geht.

Pfosten-Pech für Herrmann

Im wie üblich ausverkauften Stadion An der Alten Försterei nahmen sich beide Teams zu Beginn nicht zurück. Union versuchte, mutig zu pressen, wie es Trainer Urs Fischer gefordert hatte – Gladbach verließ sich auf sein druckvolles Offensivspiel. Die erste bessere Chance hatte Mittelfeld-Juwel Denis Zakaria (6.) für die Fohlen, der nach einer abwehrten Ecke aus 17 Metern nur knapp am Tor vorbeizielte. Die Gäste schienen im Spiel angekommen: Patrick Herrmann (12.) köpfte eine Flanke von Alassane Plea an den linken Pfosten.

Überraschend also, dass die Berliner nur drei Minuten später durch Ujah zur Führung kamen. Der Nigerianer köpfte eine Hereingabe von der linken Seite von Marcus Ingvartsen unhaltbar ein. Die Gladbacher verloren durch den Rückstand zunehmend ihren Rhythmus und Union erhöhte durch einen Fernschuss von Ingvartsen (21.) fast auf 2:0, doch der Däne traf nur Aluminium.

Gikiewicz pariert gegen Plea

In einem leicht abflachenden Spiel fing sich Gladbach bis zur Pause und verpasste den Ausgleich nur, weil Plea (38.) im Eins-gegen-Eins an Union-Torwart Rafal Gikiewicz scheiterte. Im zweiten Abschnitt probierten die Gladbacher, durch Kombinationsspiel zu Möglichkeiten zu kommen, die erste Chance verzeichnete jedoch Union. Sebastian Andersson (50.) schoss aus halbrechter Position genau in die Arme von Borussias Schlussmann Yann Sommer, der bei seiner Parade kurz wackelte.

Wie schon über weite Strecken der ersten Halbzeit fiel dem Favoriten in der Vorwärtsbewegung häufig zu wenig ein. Außerdem stand die gegnerische Defensive um Routinier Neven Subotic meist sehr sicher. Chancen wurden auf beiden Seiten rarer. Mit Beginn der Schlussphase rannte der Spitzenreiter immer wieder an. Die laufstarken Unioner waren jetzt vornehmlich in die passive Rolle gedrängt, machten dann aber mit dem Kontertor durch Andersson nach einer Hereingabe des kurz zuvor eingewechselten Julian Ryerson alles klar.

„Keine Lücken mehr gefunden“

Die Borussen zeigten sich nach der Partie selbstkritisch. Christoph Kramer gab am Sportschau-Mikrofon zu: „Union hat es sehr gut gemacht. Sie haben sehr tief gestanden, uns gut angelaufen, für uns waren dann einfach die Bälle nicht da, um ins Gegenpressing zu kommen. Ich fange jetzt nicht an zu rechnen, aber grundsätzlich guckst du natürlich lieber auf die Tabelle, wenn du Erster bist, als wenn du Zehnter bist.“

Florian Neuhaus räumte ein: „Wir haben ganz gut begonnen, aber zwei Chancen nicht genutzt. Union hat dann sehr viele Kopfbälle geholt, und wir haben dann nach vorn nicht mehr die richtigen Lücken gefunden.“ Auch Herrmann haderte: „Ich selbst habe eine gute Möglichkeit vergeben, aber wir haben uns davon zu wenige rausgespielt. Die Partie war extrem bitter für uns heute.“

Trimmel begeistert: „Perfekter Tag“

Union-Kapitän Christopher Trimmel analysierte: „Der Tag war heute perfekt für uns. Wir haben die Grundtugenden gezeigt, die Union auszeichnen: alles reinzuwerfen, läuferisch alles abzurufen und den Gladbachern immer auf den Füßen zu stehen.“

Die Eisernen haben nun am kommenden Freitag (29.11.19) die Fahrt zum FC Schalke 04 vor der Brust. Gladbach hat zwei Tage länger Pause und tritt am Sonntag gegen den SC Freiburg an.

Quelle: sportschau.de

Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 23. November 2019 um 18:00 Uhr.

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