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In Italien macht derzeit ein Video die Runde, bei dem viele nicht wissen, ob sie lachen oder weinen sollen – weil es zwar möglicherweise sinnvoll und wichtig ist, aber gleichzeitig so schlecht gemacht, dass beim Betrachten die weihnachtliche Omikron-Tristesse die Oberhand gewinnt.
Zur Melodie des Weihnachtsklassikers »Jingle Bells« singen die drei Virologen Andrea Crisanti, Matteo Bassetti und Fabrizio Pregliasco mit ernsten Gesichtern den Impfaufruf »Sì sì sì sì sì vax, vacciniamoci«.
»Ja, ja, ja, ja, ja zur Impfung, lassen wir uns impfen«, lautet der sperrige Schlachtruf, der mit schrägen Reimen wie »Mangia il panettone, vai a fare l’iniezione« aufwartet: »Iss den Panettone, geh und hol dir die Injektion«.
Die Großeltern nicht küssen, sich selbst und andere schützen, dank Boosterimpfung entspannte Weihnachten erleben – was die Wissenschaftler vorschlagen, ist Standard, der hier allerdings besonders bemüht wirkt, angesichts der horrenden Prognosen für die Pandemieentwicklung in den kommenden Wochen.
Neben mitleidigem Schmunzeln und Verständnis für den Vorstoß gab es in den sozialen Netzwerken auch Kritik am Clip der Virologen – und das nicht nur, weil alle drei ziemlich schief singen. Peinlich und lächerlich sei der Auftritt, schlimmer als jeder Song mit Nationalspielerbeteiligung, ätzten einige.
Andere merkten an, die verschwurbelten Liedzeilen ohne erkenntliches Reimmuster seien unwissenschaftlich und damit gar irreführend. Gemeint ist wohl die Annahme »Il Covid non ci sarà più, se ci aiuti anche tu«. Zu Deutsch: »Covid wird es nicht mehr geben, wenn du uns hilfst«.
Wenig Hoffnung auf Erfolg der »drei Tenöre«
Das ist bekanntermaßen nicht gesetzt – allerdings ist der Song ja auch keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern der offenbar verzweifelte Versuch, im Angesicht der nahenden Omikron-Katastrophe wenigstens noch den einen oder anderen Impfunwilligen zum Piks zu überreden.
Ausgerechnet das aber wird den »drei Tenören« von ihren Kritikern abgesprochen. So schreibt der Journalist und Autor Stefano Menichini, die Virologen seien wenig überzeugend: »Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der Impfskeptiker oder -gegner ist, sich von diesem Liedchen im Radio überzeugen lässt.« Deshalb bleibe der Vorstoß ein »mittelmäßiges Spektakel einzig zum Ruhme der Durchführenden«.
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