Kunstvolle Keksverzierung Royal Icing: So stellen Sie die Eiweißspritzglasur selbst her

Royal Icing

Dank einer liebevollen Verzierung mit Royal Icing sehen Ihre Weihnachtsplätzchen in diesem Jahr besonders hübsch aus

© Prostock-Studio / Getty Images

Weihnachtszeit ist Plätzchenzeit. Wer nach einer besonders schönen Verzierung für seine Kekse sucht, wird mit Royal Icing glücklich werden. Die Eiweißspritzglasur macht jegliches Gebäck zum Hingucker.

Haben Sie schon einmal etwas von Royal Icing gehört? Der Begriff, welcher sich so vornehmend und elegant anhört, ist eigentlich nichts anderes als die englische Übersetzung für Eiweißspritzglasur – demnach ein feiner Zuckerguss mit Eiweiß oder Eiweißpulver. Das unterscheidet Royal Icing vom klassischen Zuckerguss, welcher aus Puderzucker und Zitronensaft hergestellt wird. Dabei sorgt das Eiweiß dafür, dass die Verzierungen stabil, das Gebäck jedoch trotzdem elastisch bleibt. So gelingen aufwendige Verzierungen und kunstvolle Dekorationen für Kuchen, Gebäck und Plätzchen. Traditionell wird das Verfahren auch bei der Herstellung von Lebkuchenhäusern eingesetzt. 

Eine königliche Geschichte?

Nicht nur die Bezeichnung der Eiweißglasur klingt royal – auch die Legende zur Herkunft des Royals Icings wirkt wie aus einem Bilderbuch. Zeitsprung zurück ins Jahr 1840: Die königliche Hochzeit von Queen Victoria und Albert von Sachsen-Coburg und Gotha steht an. Victorias Wunsch: eine atemberaubende Hochzeitstorte. Die findigen Köche stellten aus Zucker und Eiweiß eine prachtvolle Hochzeitstorte her, verziert mit kunstvollem Zuckerguss, aufwendigen Blüten und filigranen Figuren. So schön die Geschichte auch klingen mag, mittlerweile wurde der Mythos um Queen Victorias Hochzeitstorte widerlegt. Royal wirkt das Icing trotzdem.

Das Herstellungsverfahren

Das richtige Verhältnis von Eiweiß und Puderzucker ist der Schlüssel zum gelungenen Royal Icing und sollte eins zu fünf betragen. Der Puderzucker sollte vor der Verwendung gesiebt werden, so entstehen keine unschönen Klümpchen in der Glasur. Haben Sie Bedenken bezüglich des frischen Eiweißes, können Sie alternativ getrocknetes, pasteurisiertes Eiweißpulver verwenden. Frisches Eiklar muss vollständig aushärten, bevor es verzehrt werden kann. Zum Eiweiß und Puderzucker gesellt sich Zitronensaft – er sorgt für eine feine Geschmacksnote, Geschmeidigkeit und zudem für eine gute Stabilität. Steht das Royal Icing, lässt es sich mit Lebensmittelfarbe nach Vorliebe einfärben. Hochkonzentrierte Gel- oder Pastenfarben eignen sich dafür am besten, da sie die Konsistenz nicht verändern.

Die richtige Konsistenz

Je nachdem, wie Sie mit der Eiweißspritzglasur dekorieren möchten, kann die Konsistenz von flüssig bis fest variieren. Bei Verzierungen von Torten mit Bordüren und Mustern sollte das Icing nicht zu weich sein, um die Form bewahren zu können. Dafür wird das Eiweiß mit ein wenig Zitronensaft aufgeschlagen. Wichtig: Schlagen Sie das Eiweiß nur so lange auf niedrigster Stufe auf, bis sich kleine Bläschen bilden. Dann haben sich die Eiweiß-Moleküle aufgespalten. Wenn Sie die Eiweißglasur auf höchster Stufe zubereiten, arbeiten Sie zu viel Luft in die Mischung ein – so wird das Icing zu fest. Ist das der Fall, kann ein zusätzliches Eiweiß untergemischt und bis zur gewünschten Konsistenz aufgeschlagen werden.

Für detaillierte Dekorationen von Keksen oder Gebäck wie Lebkuchen sollte der Guss fester sein und von der Konsistenz an Zahnpasta erinnern. Soll der Guss großflächig verwendet werden, eignet sich wiederum eine flüssigere Konsistenz. Ist die Glasur zu weich, schafft etwas Puderzucker Abhilfe.

Royal Icing aufbewahren

Sie haben noch Glasur übrig? Royal Icing hält sich mit frischen Eiweiß einen Tag, mit Eiweißpulver bis zu zwei Tagen im Kühlschrank. Decken Sie es dafür an der Oberfläche mit Frischhaltefolie ab, damit es nicht austrocknet. Vor der Verwendung sollten Sie die Glasur dann nochmals mit einem Löffel verrühren, um mögliche Ablagerungen zu lösen. 

Demnach: Verleihen Sie Ihren Plätzchen in diesem Jahr doch mit Royal Icing einen edlen Touch und überraschen Sie Familie und Freunde mit dem schönen Gebäck.

Rezept für 250 Gramm Eiweißspritzglasur

Zutaten

  • 1 Eiklar (Ei Größe L); alternativ: 1 EL Eiweißpulver + 70 Milliliter kaltes Wasser
  • 250 Gramm Puderzucker
  • 6 Tropfen Zitronensaft
  • Optional: Lebensmittelfarbe

Zubereitung

  1. Das Eiklar vom Eigelb trennen und in eine Rührschüssel geben.
  2. Den Puderzucker hinzusieben, den Zitronensaft hinzufügen. Mit den Knethaken des Handrührgerätes auf niedriger Stufe circa zehn Minuten verrühren, bis die Masse die gewünschte Konsistenz hat und glänzt.
  3. Alternativ: Den Puderzucker zusammen mit einem Esslöffel Eiweißpulver in eine Schüssel sieben. Circa sieben Esslöffel kaltes Wasser hinzugeben und für zwei Minuten verrühren, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Ist die Masse zu fest, geben Sie noch ein wenig kaltes Wasser hinzu.
  4. Wenn gewünscht, kann die Eiweißspritzglasur aufgeteilt und mit verschiedenen Lebensmittelfarben einfärbt werden.
  5. Dazu einfach die Lebensmittelfarbe als Paste in gewünschter Farbintensität in die Mischung geben und alles gut mit einem Esslöffel verrühren.
  6. Die fertige Glasur in eine Papier-Spritztüte, einen Einweg-Spritzbeutel oder einen Gefrierbeutel füllen, eine winzige Ecke abschneiden und das Gebäck dekorieren.
  7. Das Royal Icing komplett trocknen lassen.

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