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Gesundheitspolitiker wollen kürzere Quarantänezeit bei Corona-Verdachtsfällen +++ Umfrage: Mehrheit der Bundesbürger für Absage von Karnevalsfeiern +++ News zur Coronavirus-Pandemie.
Forscher befürchten bis Ende 2020 mehr als 400.000 Corona-Tote in den USA
Forscher befürchten in den USA einem viel beachteten Modell zufolge bis zum Jahresende 410.000 Corona-Tote. Das wäre mehr als eine Verdoppelung der gegenwärtigen Opferzahl von 187.000 Toten. Das geht aus einer Aktualisierung des Modells der Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle hervor. Als Grund für den prognostizierten starken Anstieg der Opferzahlen führen die Experten geringere Vorsicht der Menschen in den USA sowie den Beginn der kalten Jahreszeit und Grippesaison an.
In den USA gibt es Daten der Universität Johns Hopkins zufolge bislang rund 6,2 Millionen bestätigte Infektionen. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Erkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem bei älteren oder immungeschwächten Patienten tödlich verlaufen kann. Wenn 95 Prozent der Menschen in der Öffentlichkeit stets Masken trügen, könnte die Zahl der Todesopfer bis 1. Dezember mit rund 290.000 deutlich geringer ausfallen, erklärten die Forscher.
Ministerin: Technikprobleme bei Corona-Tests behoben
Die Technikprobleme, die für die erneute Verzögerung bei der Übermittlung Tausender Corona-Testergebnisse in Bayern verantwortlich sein soll, sind nach Angaben der Behörden behoben. Nach Auskunft des Dienstleisters Ecolog sei der Fehler gefunden worden, teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Freitag in München mit. Rund 10.000 Menschen waren zwischen Samstag und Dienstag an bayerischen Flughäfen auf das Coronavirus getestet worden und bekamen nicht innerhalb der versprochenen Frist von 48 Stunden ein Ergebnis.
Ressortchefin Melanie Huml (CSU) sagte, das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) habe beim regelmäßigen Controlling Verzögerungen bei der Befundübermittlung durch den Dienstleister festgestellt. „Dieser Vorgang zeigt, dass das Controlling durch das LGL bei den Testungen funktioniert.“ Das LGL habe Ecolog „nachdrücklich“ aufgefordert, die Übermittlungsprozesse umgehend zu beschleunigen und die Befunde schnellstmöglich zu übermitteln.
Spahn: EU-Einigung auf zehntägige Quarantäne für Rückkehrer aus Risikogebieten
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich mit seinen EU-Kollegen auf eine europaweit geltende zehntägige Quarantänezeit für alle Reiserückkehrer aus Risikogebieten geeinigt. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass bei Reisen aus Risikogebieten eine Quarantänepflicht von mindestens zehn Tagen bestehen soll“, sagte Spahn am Freitag nach einem Gespräch mit den Gesundheitsministern der EU-Mitgliedstaaten. Damit reduziert sich die Quarantänezeit in Deutschland von bislang 14 auf zehn Tage.
Diskutiert werde noch die Möglichkeit, bei einem negativen Testergebnis die Quarantäne auf fünf Tage zu senken, sagte Spahn weiter. Die Reduzierung der Quarantäne bei Reiserückkehrern werde auch in die generelle Debatte in Deutschland um eine mögliche Verkürzung der Quarantänezeit einfließen.
Prag führt Maskenpflicht in Geschäften ein
Vom kommenden Mittwoch an gilt in Prag eine Maskenpflicht in Geschäften und Einkaufszentren. Die Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens in der tschechischen Hauptstadt sei „alarmierend“, sagte die Leiterin des zuständigen Gesundheitsamts, Zdenka Jagrova, am Freitag zur Begründung. Bars, Gaststätten und Klubs müssen ab dann in der Moldau-Metropole zudem in der Zeit von Mitternacht bis 6.00 Uhr morgens geschlossen bleiben.
Für Prag gilt auf der regionalen „Corona-Ampel“ des tschechischen Gesundheitsministeriums als einzige Gegend die Warnstufe „Gelb“. Dies bedeutet eine „beginnende Übertragung innerhalb der Gemeinschaft“. Derzeit muss landesweit in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Behörden, auf der Post sowie in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen ein Mundschutz getragen werden.
Rund 10.000 Menschen von neuer Corona-Testpanne in Bayern betroffen
Von der jüngsten Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern sind rund 10.000 Menschen betroffen. Diese waren zwischen Samstag und Dienstag an bayerischen Flughäfen auf das Coronavirus getestet worden und bekamen nicht innerhalb der versprochenen Frist von 48 Stunden ein Ergebnis, wie ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums am Freitag in München mitteilte. Grund sei ein EDV-Problem beim privaten Dienstleister Ecolog gewesen, der im Auftrag des Freistaats an den Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen die Tests durchführt. Dies soll nach Angaben des Ministeriums inzwischen behoben sein.
Der Sprecher ging davon aus, dass im Laufe des Freitags alle in dem Zeitraum getesteten Menschen ihre Ergebnis-Benachrichtigungen erhalten werden. Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks wurden bis auf 250 die Testergebnisse inzwischen zugestellt. Am Freitag berichteten Betroffene zudem über Chaos bei den bayerischen Teststationen auch an der Autobahn und zeigten sich verärgert über tagelange Wartezeiten. Ein Ministeriumssprecher sagte dem BR dazu, man habe ebenfalls von diesen Beschwerden gehört, der zuständige Dienstleister Eurofins beteuere aber, dass es keine Probleme gebe. Aus dem Landratsamt Kitzingen kommen derweil Warnungen vor weiteren Verzögerungen. „Bereits Anfang der Woche meldete der Verband der akkreditierten medizinischen Labore in Deutschland, dass es einen erheblichen Rückstau bei den Tests gebe“, teilte die Behörde mit. Die Kapazitäten seien nahezu erschöpft. Die neuerlichen Probleme hatte das hatte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Donnerstag eingeräumt.
Regierung sieht sich bei Länge von Corona-Quarantäne nicht am Zug
In der Debatte um eine mögliche Verkürzung von Quarantänezeiten im Kampf gegen die Corona-Pandemie sieht die Bundesregierung vorerst keinen Handlungsbedarf. Sprecher Steffen Seibert verwies darauf, dass für die Regierung derzeit die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) für eine Quarantäne von 14 Tagen gelten. Wenn es wegen neuer Erkenntnisse neue Empfehlungen gebe, würden diese auch vom RKI ausgehen. Seibert machte zugleich deutlich, dass die wissenschaftliche Diskussion darüber wahrgenommen und verfolgt werde. In der Pandemie gehe es für Gesellschaft und Politik um ein ständiges Lernen und ständig neues Abwägen.
Mehr als 20 Schulen wegen Corona-Fällen in Frankreich geschlossen
Wenige Tage nach Schulbeginn in Frankreich sind mehr als 20 Schulen wegen Corona-Fällen geschlossen worden. Bildungsminister Jean-Michel Blanquer sagte im Sender Europe 1, insgesamt seien 22 Einrichtungen und weitere hundert Klassen von den Schutzmaßnahmen betroffen. Zwölf der geschlossenen Schulen sind demnach auf der Insel La Réunion. Seit Dienstag gilt für mehr als zwölf Millionen Schüler in Frankreich wieder die Schulpflicht. Die Zahl der Corona-Fälle nimmt in Frankreich seit rund drei Wochen wieder deutlich zu.
Weltärztechef für Verkürzung der Isolationszeit auf sieben Tage
Frank Ulrich Montgomery unterstützt Forderungen nach einer Verkürzung der Isolationszeit bei Corona-Verdacht, hält aber eine Sieben-Tage-Frist für notwendig. „Die Verkürzung der Isolationszeit macht Sinn. Potenziell Infizierte könnten nach sieben statt wie bisher nach 14 Tagen wieder in die Freiheit entlassen werden“, sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Fünf Tage nach Beginn der Isolation müsse ein PCR-Test gemacht werden. In der Regel komme spätestens zwei Tage später das Ergebnis, sodass bei einem Negativ-Bescheid die Isolation dann wieder beendet werden könne.
Armee: Rund 30 Corona-Fälle an Offiziersschule in Israel
An einer Offiziersschule in Israel sind nach Angaben des Militärs rund 30 Corona-Infektionen entdeckt worden. Dutzende Soldaten seien in Quarantäne geschickt worden, teilte die Armee bei Twitter mit. Die Soldaten seien getestet worden, nachdem auf dem Stützpunkt zwei Fälle bekanntgeworden seien. Israel veröffentlicht die Zahl seiner Soldaten aus Sicherheitsgründen nicht. Sie wird auf rund 170.000 aktive Soldaten und 445.000 Reservisten geschätzt.
Dänemark fährt Kontrollen an der Grenze zu Deutschland zurück
Dänemark will alle seine Grenzübergänge zu Deutschland so schnell wie möglich wieder öffnen. Das teilte die Reichspolizei mit. Außerdem sollen die Kontrollen an den Grenzen zu Deutschland und Schweden ab sofort nur noch stichprobenartig, zeitlich begrenzt und an das Aufkommen angepasst erfolgen.
Dänemark hatte im Zuge des Ausbruchs der Corona-Pandemie Mitte März seine Landgrenzen für Touristen und andere Ausländer, die keinen wichtigen Einreisegrund hatten, geschlossen. In den letzten Monaten wurden die Beschränkungen mehr und mehr zurückgenommen. Deutsche können seit Mitte Juni wieder in Dänemark Urlaub machen. Trotzdem sind bislang nur drei der 13 Grenzübergänge geöffnet, was zu Staus an den Kontrollstationen führt. Die Polizei sagte, sie rechne damit, dass die Maßnahmen die Wartezeiten für Reisende, die nach Dänemark einreisen, verkürzen werden
Erster Corona-Todesfall in Neuseeland seit mehr als drei Monaten
Erstmals seit mehr als drei Monaten ist in Neuseeland wieder ein Todesfall durch das Coronavirus registriert worden. Bei dem Opfer handele es sich um einen Mann Mitte 50, der in einem Krankenhaus in Auckland gestorben sei, teilten die Gesundheitsbehörden mit. Der Todesfall steht demnach im Zusammenhang mit einem Infektionsherd in der Großstadt.
Insgesamt starben in Neuseeland seit Beginn der Pandemie damit 23 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Den letzten Todesfall durch das Coronavirus hatten die Behörden in der Südpazifik-Nation am 24. Mai gemeldet.
Italiens Ex-Regierungschef Berlusconi wegen Corona im Krankenhaus
Italiens ehemaliger Premierminister Silvio Berlusconi ist nach Angaben seiner Partei wegen seiner Corona-Infektion mit Symptomen ins Krankenhaus gekommen. Der 83-jährige Unternehmer und konservative Politiker „wurde nach einigen Symptomen vorsorglich in das Krankenhaus San Raffaele in Mailand gebracht. Das klinische Bild gibt keinen Anlass zur Sorge“, teilte ein Sprecher der Forza Italia am Freitag mit.
Der Oppositionspolitiker hatte seine Corona-Infektion am 2. September publik gemacht. Danach zog er sich auf seinen Wohnsitz in Arcore in der Lombardei in die Corona-Isolation zurück.
RKI meldet 782 Corona-Neuinfektionen
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat auf Basis der Meldungen der Gesundheitsämter 782 neue Corona-Infektionen in Deutschland registriert. Damit stieg die Zahl der Infizierten auf 246.948. Auf der Webseite des Instituts und dem RKI-Dashboard waren am frühen Freitagmorgen zunächst wiedersprüchliche Zahlen zu finden. Eine Korrektur gab es bei den Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus: Die Zahl wurde am Freitag mit 9319 angegeben, zwei weniger als am Vortag.
Quelle:RKI
Weitere Daten zum Coronavirus finden Sie hier:
Gesundheitspolitiker wollen kürzere Quarantänezeit bei Corona-Verdachtsfällen
Gesundheitspolitiker mehrerer Fraktionen haben für kürzere Quarantänezeit bei Corona-Verdachtsfällen plädiert. „Ich halte es für sehr sinnvoll, die Quarantänezeit auf fünf Tage zu begrenzen“, sagte der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach der Zeitung „Welt“ (Freitagsausgabe). Es sei bekannt, dass die allermeisten Menschen fünf Tage nach Beginn der Symptome nicht mehr ansteckend sind, auch wenn der Corona-Test noch ein positives Ergebnis ausweise. Zuvor hatte der Berliner Virologe Christian Drosten kürzere Quarantänezeiten bei Verdachtsfällen vorgeschlagen.
„Wenn wir die Quarantänezeit auf fünf Tage begrenzten, wäre die gesellschaftliche Akzeptanz für die Maßnahme deutlich höher“, sagte Lauterbach. Das ganze Leben wäre weniger unterbrochen, weil Menschen schneller an den Arbeitsplatz und in die Schulen zurückkehren könnten. Mit einer verkürzten Quarantänezeit würde der gleiche Effekt für die öffentliche Gesundheit erreicht werden wie bislang, sagte Lauterbach. Möglicherweise wäre der Effekt sogar größer, „weil sich mehr Menschen an die Quarantänezeit hielten“.
Corona-Nachrichten von Donnerstag, 3. September
Umfrage: Mehrheit der Bundesbürger für Absage von Karnevalsfeiern
Die Deutschen sind dem ARD-„Deutschlandtrend“ zufolge offen für einige weitere Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Eine Absage von Karnevalsfeiern für Herbst und Frühjahr befürworteten 86 Prozent der Befragten, wie die am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von Infratest dimap ergab. Jeweils zwei Drittel der Befragten (je 64 Prozent) unterstützen demnach die Einführung von Teilnehmerobergrenzen bei Privatfeiern oder auch die Absage von Weihnachtsmärkten in diesem Jahr. Die Akzeptanz entsprechender Maßnahmen fällt im Osten allerdings deutlich niedriger aus als im Westen: Eine Beschränkung der Gästezahlen bei Privatfeiern (46 Prozent) und die Schließung von Weihnachtsmärkten (49 Prozent) lehnt etwa die Hälfte der Ostdeutschen ab.
Gericht: Bordelle in Sachsen-Anhalt dürfen wieder öffnen
In Sachsen-Anhalt dürfen Bordelle einem Gerichtsurteil zufolge wieder öffnen. Die ausnahmslose Schließung stelle derzeit keine notwendige Schutzmaßnahme im Kampf gegen das Coronavirus mehr dar, entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Magdeburg am Donnerstag. Der Eingriff in die Berufsfreiheit der Bordellbetreiber und der Prostituierten sei nicht verhältnismäßig.
Der Gesetzgeber habe bis auf Großveranstaltungen, Volksfeste und Prostitution nahezu alle Bereiche des privaten und öffentlichen Lebens weitgehend geöffnet und setze auf die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln. Dies müsse auch für Bordelle gelten. Nach Ansicht der Magdeburger Richter ist nicht ersichtlich, dass entsprechende Konzepte nicht umsetzbar sind. Darüber hinaus sei Prostitution auch außerhalb von Bordellen erlaubt.
RKI geht von sehr geringer Zahl falsch positiver Befunde bei Corona-Tests aus
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hält sogenannte falsch positive Befunde bei den Corona-Tests für eine Ausnahme. „Bei korrekter Durchführung der Tests und fachkundiger Beurteilung der Ergebnisse gehen wir demnach von einer sehr geringen Zahl falsch positiver Befunde aus, die die Einschätzung der Lage nicht verfälscht“, hieß es am Donnerstag im aktuellen Epidemiologischen Bulletin des RKI.
Vor allem Kritiker der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verweisen angesichts der zuletzt gestiegenen Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland auf die Ausweitung der Tests und führen dabei auch sogenannte falsch positive Ergebnisse ins Feld. Ein falsch positiver Befund bedeutet, dass ein Mensch ein positives Testergebnis bekommt, obwohl er nicht mit Sars-CoV-2 infiziert ist.
Durch die seit Monaten verwendeten PCR-Tests, mit denen eine aktuelle Infektion nachgewiesen werden kann, und die hohen Qualitätsanforderungen „liegt die analytische Spezifität bei korrekter Durchführung und Bewertung bei nahezu hundert Prozent“, erklärte das RKI. Das heißt, gesunde Menschen werden in der Regel auch als solche erkannt. Zudem würden nicht plausible Befunde durch eine Wiederholung des Tests oder zusätzliche Testverfahren meist überprüft.
Merkel verteidigt Corona-Maßnahmen in Deutschland
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Corona-Maßnahmen in Deutschland gegen Kritik verteidigt. Mit Blick auf das umstrittene schwedische Modell sagte Merkel nach einem gemeinsamen Mittagessen mit Schwedens Ministerpräsident Stefan Löfven in Berlin, dass die „Gegebenheiten in Deutschland und Schweden doch sehr unterschiedlich“ seien. Im Gegensatz zu dem skandinavischen Land habe Deutschland etwa mit dem Ruhrgebiet und der Rhein-Main-Region sehr viele Ballungszentren.
Die Bundesregierung habe sich „für den Weg entschieden, von dem wir meinen, dass er ganz erfolgreich ist“, sagte Merkel. Auch seien die Beschränkungen während der Lockdown-Phase in Deutschland etwa im Vergleich zu Spanien und Frankreich sehr viel weniger streng gewesen.
Löfven bezeichnete es als „übertrieben“, dass es „riesige Unterschiede“ zwischen der Corona-Politik seines Landes und der in Deutschland gegeben habe. Beim Abstands- und Hygieneverhalten hätten die schwedischen Behörden „klare Empfehlungen“ ausgegeben. Bei diesen handele es sich nicht „nur um einen freundlichen Ratschlag, sondern das ist eine nachdrückliche Empfehlung“, betonte Löfven. Seinen Landsleuten wolle er sagen: „Diese Pandemie ist keineswegs vorbei“, fuhr Löfven fort. Für eine Bewertung verschiedener Corona-Strategien sei es deshalb noch zu früh.
Ohne Maske und Ticket unterwegs – Mann schlägt Zugbegleiterin blutig
In einem Hamburger Regionalzug hat ein Mann eine Zugbegleiterin blutig geschlagen, nachdem sie ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen hatte und seine Fahrkarte sehen wollte. Beides hatte der Mann nicht bei sich, wie die Bundespolizei am Donnerstag mitteilte. Zunächst hatte die Zugbegleiterin den Mann gebeten, sich mit seinem T-Shirt Mund und Nase zu bedecken. Daraufhin habe er in der Zugtoilette eine improvisierte Mund-Nase-Bedeckung angelegt.
Als sie dann auch noch seine Fahrkarte kontrollieren wollte, rannte der Mann plötzlich an einem Bahnhof aus dem Zug. Kurz danach stieg er aber wieder ein und schlug der Bahnmitarbeiterin mit der Faust ins Gesicht. Dann sei der Mann endgültig unerkannt geflüchtet. Fahrgäste hatten sich den Angaben zufolge bis zum Eintreffen der Rettungskräfte um die stark blutende Frau gekümmert.
Der Vorfall hat sich vor einer Woche am Mittwoch ereignet. Die Bundespolizei sucht nun nach Zeugen, die den Mann nach der Tat gesehen haben.
Kinder vier Monate eingesperrt – Eltern hatten Angst vor Corona
Im schwedischen Jonköping haben Eltern ihre drei Kinder vier Monate lang nicht aus dem Haus gelassen, weil sie fürchteten, sie könnten sich mit dem Coronavirus anstecken. Ein Verwaltungsgericht hat nun entschieden, dass es richtig war, die Kinder von den Behörden betreuen zu lassen, wie der Radiosender P4 Jonköping berichtet. Dem Urteil zufolge hatten die Eltern die Haustür mit Brettern vernagelt. Die Kinder durften auch zueinander keinen Kontakt haben und mussten in ihren Zimmern bleiben. Im Juli griffen die Sozialbehörden ein und brachten die drei woanders unter.
Der Anwalt der Kinder, Mikael Svegfors, sagte dem Sender, die Eltern hätten nicht die schwedischen Nachrichten, sondern die ihres Heimatlandes verfolgt, in dem strengere Ausgangsbeschränkungen verhängt wurden. Die Eltern bestritten vor Gericht, die Kinder eingesperrt zu haben und kündigten an, das Urteil anzufechten.
Pflegekräfte in Krankenhäusern bekommen doch Corona-Prämie
Nach langem Hin und Her soll es nun doch eine Corona-Prämie auch für Pflegekräfte in Krankenhäusern geben. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) einigten sich auf ein Konzept, wonach bis zu 1000 Euro „an durch die Versorgung von Covid-19-Patienten besonders belastete Pflegekräfte“ fließen sollen, wie beide Seiten mitteilten. Insgesamt würden 100 Millionen Euro bereitgestellt. Das Geld solle aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds kommen, der im Wesentlichen aus Beitragsmitteln der gesetzlich Krankenversicherten finanziert wird. Eine „gesonderte Beteiligung“ der privaten Krankenversicherungen werde erwartet, erklärten GKV und DK. „Ebenfalls appellieren GKV-Spitzenverband und DKG an die Bundesländer, eine aufstockende Finanzierung zur Erhöhung der Prämie um 500 Euro zu leisten.“
Das Geld wird den Angaben zufolge zunächst den Krankenhäusern zugewiesen, die bis Ende September eine bestimmte Mindestzahl von Covid-19-Fällen vorweisen. Die Auswahl der Pflegekräfte und „die Definition der individuellen Prämienhöhe“ obliegt den Angaben zufolge dem jeweiligen Träger des Krankenhauses „in Abstimmung mit der Mitarbeitendenvertretung“. In „begründeten Ausnahmefällen“ könne die Prämie auch an andere Mitarbeiter, etwa in der Notaufnahme, gezahlt werden. Die Prämie solle als einmalige Sonderleistung steuer- und sozialversicherungsabgabenfrei sein. Eine Corona-Prämie für Pflegekräfte war zunächst nur für die Altenpflege vereinbart worden. Dass Krankenhausbeschäftigte außen vor blieben, war auf viel Kritik gestoßen.
Tschechien meldet Tagesrekord an Neuinfektionen
Tschechien hat einen Rekord an Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Innerhalb von 24 Stunden kamen weitere 650 Fälle hinzu, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Prag hervorging. Das waren so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der aktiv Infizierten überschritt erstmals die 7000er-Marke. 425 Todesfälle wurden mit einer Covid-19-Erkrankung in Verbindung gebracht.
Gesundheitsminister Adam Vojtech, der sich wegen eines Falls in seinem Umfeld selbst in Quarantäne begeben musste, kündigte nach Angaben der Agentur CTK weitere Maßnahmen an. Denkbar sei eine Ausweitung der Maskenpflicht. Sie gilt derzeit in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Behörden, auf der Post und in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Einzelheiten könnten bereits morgen bekanntgegeben werden.
Düsseldorfer Karneval soll am 11.11. ohne Alkohol starten
In Düsseldorf soll der Karnevalsauftakt am 11.11. nicht der Coronakrise zum Opfer fallen. Der sogenannte Hoppeditz solle auch im Jahr der Pandemie unter freiem Himmel auf dem Rathausplatz erwachen – allerdings „komplett ohne Alkoholausschank, teilte das Comitee Düsseldorfer Carneval mit. Die Tradition markiere in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt seit fast 150 Jahren den Beginn der fünften Jahreszeit. „An dieser Tradition werden wir auch in Zeiten der Coronakrise festhalten“, so die Karnevalisten. Mit Unterstützung der Stadt werde ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept erarbeitet und versucht, möglichst vielen Karnevalisten eine Teilnahme zu ermöglichen. Eine genaue Zahl stehe noch nicht fest. Der Umzug der Karnevalsvereine am 11.11. und der traditionelle Hoppeditz-Ball sollen den Angaben zufolge ausfallen. Das Düsseldorfer Prinzenpaar solle nicht im November, sondern erst im Januar gekürt werden.
RKI meldet 1311 Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1311 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Coronakrise haben sich mindestens 246.166 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Homepage bekannt gab (Datenstand 3.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9321. Das sind acht mehr als noch gestern. Bis heute Morgen hatten etwa 220.500 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Hollywoodstar Dwayne Johnson und Familie waren an Coronavirus erkrankt
Der US-Schauspieler Dwayne „The Rock“ Johnson hat nach eigenen Angaben eine Corona-Infektion überstanden. Auch seine Frau und seine Kinder seien infiziert gewesen, sagte Johnson in einer auf Instagram veröffentlichten Video-Botschaft an seine Fans. „Das war eines der schwierigsten Dinge, die wir als Familie je durchstehen mussten.“ Seine Fans rief Johnson zum Einhalten der Corona-Maßnahmen auf. „Ich wünschte, ich wäre der Einzige gewesen, der positiv getestet wurde. Aber ich war es nicht. Es war meine ganze Familie – das war also wirklich ein Schlag in die Magengrube“, sagte Johnson, der vor seiner Schauspielerkarriere Profiwrestler war. Seine beiden kleinen Töchter Jasmine und Tiana Gia hätten nur leichte Symptome gehabt; für ihn und seine Frau Lauren sei die Infektion aber „hart“ gewesen, führte der aus vielen Action-Filmen bekannte Darsteller aus. Inzwischen gehe es ihnen allen wieder gut. Eindringlich rief Johnson seine 196 Millionen Instagramfans dazu auf, wegen der Corona-Pandemie einen Nase-Mund-Schutz zu tragen. „Es verblüfft mich, dass einige Menschen da draußen – einschließlich einiger Politiker – das Maskentragen zum Teil ihrer politischen Agenda machen, es politisieren“, sagte der „Jumanji“-Star. Dabei habe die Pandemie nichts mit Politik zu tun. Das Virus sei ein „Fakt“.
Corona-Neuinfektionen in Israel steigen sprunghaft
Erstmals seit Beginn der Pandemie sind in Israel an einem Tag mehr als 3000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst worden. Das Gesundheitsministerium teilte mit, am Vortag seien 3074 neue Fälle registriert worden. Den dritten Tag in Folge wurde damit ein Rekordwert verzeichnet. Am Dienstag waren es 2183 Fälle gewesen. Am Dienstag waren in Israel mit Ende der Sommerferien die Schulen und Kindergärten unter Corona-Beschränkungen wieder geöffnet worden – trotz der hohen Ansteckungsrate. Rund 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche lernen in Schulen oder gehen in Krippen. Eigentlich war es Ziel der Regierung gewesen, die Zahl der Neuinfektionen zuvor deutlich zu drücken.
Oberste Medizinerin Kanadas empfiehlt Atemschutz beim Sex
Die oberste Medizinerin Kanadas hat zum Schutz gegen das Coronavirus das Tragen einer Maske auch beim Sex empfohlen. Wer Sex mit jemandem habe, der nicht im eigenen Haushalt wohne oder der zu den Corona-Risikogruppen zähle, solle dabei einen Mund-Nasen-Schutz tragen, erklärte die Chefin der Behörde für öffentliche Gesundheit, Theresa Tam. Sie riet auch dazu, das Küssen wegzulassen und Berührungen der Gesichter zu vermeiden. Sex kann in Zeiten von Covid-19 kompliziert sein“, gab Tam zu bedenken. Dies gelte besonders für Menschen, die keine Sexpartner im eigenen Haushalt hätten. „Die sexuelle Aktivität mit dem niedrigsten Risiko ist jene, an der nur Sie alleine beteiligt sind“, fügte die Medizinerin zu.
Corona-Nachrichten von Mittwoch, 2. September
Bund erklärt Kanaren und damit ganz Spanien zum Corona-Risikogebiet
Das beliebte Urlaubsland Spanien gilt nun komplett als Corona-Risikogebiet. Wegen der gestiegenen Zahl von Neuinfektionen auf den Kanarischen Inseln stuften die zuständigen Bundesministerien für Innen und Gesundheit sowie das Auswärtige Amt auch die Region im Atlantik als Risikogebiet ein. Das bundeseigene Robert Koch-Institut veröffentlichte eine aktualisierte Liste der betroffenen Länder und Regionen. Unmittelbar danach sprach das Auswärtige Amt auf dieser Grundlage eine Reisewarnung aus.
Zentrales Kriterium für die deutsche Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat. Auf den Kanaren sind es bereits 95,71. Die Inselgruppe vor der Westküste Afrikas war die letzte Region Spaniens, die noch nicht als Risikogebiet galt.
Vor Reisen in den Rest des Landes samt der Ferieninsel Mallorca warnt das Auswärtige Amt bereits seit Mitte August. Für die spanische Wirtschaft ist diese Einstufung ein schwerer Schlag. Allerdings war die Saison auch bisher katastrophal für die Tourismusbranche, die in normalen Zeiten mehr als zwölf Prozent zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt und etwa 2,5 Millionen Menschen Arbeit bietet.
Neymar offenbar positiv auf Covid-19 getestet
Drei Spieler des Champions-League-Finalisten Paris St. Germain sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies gab der französische Fußball-Meister bekannt, ohne die Namen der Betroffenen zu nennen. Das Trio wird damit auch in den ersten beiden Saisonspielen der Pariser bei RC Lens (10. September) und gegen Olympique Marseille (13. September) fehlen. Laut „L’Equipe“ handelt es sich bei den positiv getesteten Akteuren um Neymar, Angel Di Maria und Leo Paredes.
Bund erklärt auch weiteren Teil Kroatiens zum Risikogebiet
Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat die Bundesregierung einen weiteren Teil des Urlaubslandes Kroatien zum Corona-Risikogebiet erklärt. Nun findet sich auch der Verwaltungsbezirk (Gespanschaft) Zadar auf der entsprechenden aktualisierten Liste, die das bundeseigene Robert Koch-Institut veröffentlichte.
Silvio Berlusconi positiv auf Covid-19 getestet
Italiens ehemaliger Premierminister Silvio Berlusconi ist nach Angaben seiner Partei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 83-jährige Unternehmer und konservative Politiker werde „weiter von seinem Wohnsitz in Arcore aus arbeiten, wo er die erforderliche Isolationszeit verbringen wird“, hieß es in einer Mitteilung der Partei Forza Italia, die über einen Messengerdienst verschickt wurde. Weiter erläuterte die Partei, dass Berlusconi seine Kampagne für die Regional- und Kommunalwahlen am 20. und 21. September mit „täglichen Interviews in Zeitungen, Fernsehsendern und bei sozialen Medien“ fortsetzen werde.
Berlusconis persönlicher Arzt Alberto Zangrillo sagte der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos, dass der Ex-Regierungschef keine Symptome der Covid-19-Krankheit habe. Er habe wegen seines kürzlichen Aufenthalts auf der Ferieninsel Sardinien einen Corona-Test gemacht. Auf der Insel hatte Berlusconi auch Kontakt mit dem ehemaligen Formel-1-Chef und prominenten Nachtclubbesitzer Flavio Briatore, der ebenfalls vor kurzem positiv auf das Virus getestet worden war.
Umfrage: Jeder Zweite will keine Corona-Warn-App installieren
Die Corona-Warn-App des Bundes stößt in der Bevölkerung weiterhin auf große Vorbehalte, obwohl Experten ihr einen spürbaren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie bescheinigen. In einer Umfrage im Auftrag des Technikverbandes gfu gaben 52 Prozent der Befragten an, sie wollten die App des Robert Koch-Instituts (RKI) nicht installieren. Die Studie mit 2000 Befragten wurde im Vorfeld der Technikmesse IFA veröffentlicht.
Knapp die Hälfte (48 Prozent) erklärte, die App habe für sie keinen persönlichen Mehrwert. Ein Drittel (33 Prozent) bezweifelte, dass die Daten ausreichend geschützt sind. Dabei hatten Datenschützer und auch Nicht-Regierungsorganisationen wie der Chaos Computer Club das Datenschutzkonzept der App zum Start ausdrücklich gelobt. Knapp ein Drittel (30 Prozent) befürchtet Eingriffe in die Selbstbestimmung.
Nach Coronafall bei Schüler in Hessen: Alle Lehrer in Quarantäne
Nach einem Corona-Fall an einer Schule im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg sind alle 40 Lehrer unter Quarantäne gestellt worden. Deswegen falle der Unterricht in der Gesamtschule in Wildeck-Obersuhl zunächst komplett aus, sagte ein Kreissprecher. Auch 111 Schüler der neunten Jahrgangsstufe seien in Quarantäne. Der Sprecher betonte zudem, es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. „Es gibt keine Hinweise auf ein Fehlverhalten.“ Zuvor hatten verschiedene Medien über das Thema berichtet.
Laut dem Kreis war am Mittwoch ein Neuntklässler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nun sollen alle Lehrkräfte in den nächsten Tagen getestet werden. Sobald die ersten negativen Ergebnisse bei Lehrern vorlägen, solle der Präsenzunterricht wieder aufgenommen werden. Lehrkräfte die in direktem Kontakt mit dem positiv getesteten Schüler standen, sollen zunächst in Quarantäne bleiben.
Keine grundsätzliche Maskenpflicht bei Demonstrationen in NRW
In Nordrhein-Westfalen soll trotz der Corona-Pandemie weiterhin keine grundsätzliche Maskenpflicht bei Demonstrationen gelten. Sie kann aber vom Ordnungsamt in Abstimmung mit der Polizei als weitere Schutzmaßnahme angeordnet werden. Das stellte das NRW-Gesundheitsministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf klar.
Der Berliner Senat hatte am Dienstag eine Maskenpflicht für Demonstrationen mit mehr als 100 Teilnehmern beschlossen. Sie soll in der Hauptstadt auch bei einer geringeren Teilnehmerzahl gelten, falls bei der Demonstration skandiert oder gesungen wird.
NRW habe derzeit keine entsprechenden Planungen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die Vorschrift für Demonstrationen entspreche hier der Regelung, die – mit Ausnahme von Warteschlangen – überall im öffentlichen Raum unter freiem Himmel gelte. „Was in jedem Fall auch für Demonstrationen gilt, ist der Mindestabstand von 1,5 Metern.“
Oberste Gesundheitsbeamtin Tschechiens mit Corona infiziert
Die oberste Gesundheitsbeamtin Tschechiens, Jarmila Razova, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Die Epidemiologin im Rang einer Vize-Ministerin befindet sich in häuslicher Quarantäne. Das teilte das Gesundheitsministerium in Prag mit. Die 58-Jährige war am Sonntag noch in einer politischen Talkshow des tschechischen Fernsehens aufgetreten.
Zahlreiche Kontaktpersonen würden nun auf das Virus getestet, darunter auch Gesundheitsminister Adam Vojtech, der eine Dienstreise in Cheb (Eger) vorzeitig abbrach und nach Prag zurückkehrte. Auch Regierungschef Andrej Babis hatte vor Kurzem an einer Besprechung mit Razova teilgenommen. Er habe dabei eine Atemschutzmaske getragen und einen Abstand von mehreren Metern eingehalten, sagte der Multimilliardär der Agentur CTK.
Corona-Soforthilfen summieren sich auf 13,4 Milliarden Euro
Kleine Unternehmen und Soloselbstständige haben bis Ende Juli Corona-Soforthilfen des Bundes in Höhe von 13,4 Milliarden Euro erhalten. Das geht aus einem Bericht des Wirtschaftsministeriums hervor, der dem Haushaltsausschuss des Bundestages übermittelt wurde. Demnach wurden die Beträge über die Länder an rund 1,75 Millionen Empfänger ausgezahlt. Der größte Anteil, rund 3,77 Milliarden Euro, ging an kleine Firmen und Soloselbstständige in Nordrhein-Westfalen. Noch nicht ausgezahlt waren zum Stand 31. Juli knapp 1,2 Milliarden Euro der vom Bund an die Länder zugewiesenen Hilfen.
Die Betroffenen konnten den einmaligen Zuschuss von bis zu 15.000 Euro von Anfang April bis Ende Mai beantragen. Finanziert werden sollten damit laut Regierung „laufende betriebliche Sach- und Finanzaufwendungen“. Die Soforthilfe war dazu gedacht, in der Coronakrise die wirtschaftliche Existenz der Firmen und Selbstständigen zu sichern und zur Überbrückung von akuten Liquiditätsengpässen. Personalkosten und private Lebenshaltungskosten durften mit dem Geld nicht gedeckt werden.
Spahn wirbt für Corona-Vorgehen und weitere Dialogbereitschaft
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat um Verständnis für das Vorgehen in der Coronakrise geworben und zur Dialogbereitschaft aufgerufen. „Das Virus ist dynamisch, wir müssen es auch sein“, sagte der CDU-Politiker in Berlin. Man lerne jeden Tag besser, die Balance zwischen Infektionsschutz und Alltag zu finden. Etwa im Einzelhandel oder in Pflegeeinrichtungen sei die Lage mit Hygienekonzepten und Masken derzeit gut im Griff.
Bund und Länder hätten zudem vereinbart, im Fall lokaler Ausbrüche regional angepasst Maßnahmen zu ergreifen und „sicherlich nicht noch mal so flächendeckend“. Es gelte, miteinander aufzupassen, dass keine neue Dynamik entstehe und die Situation nicht entgleite. Es sei aber mit relativ niedrigen Infektionszahlen auch bereits viel erreicht. Damit könne man „zuversichtlich“ in den Herbst und Winter gehen. Zugleich verteidigte Spahn erneut die weitreichenden Beschränkungen im Frühjahr, die in der damaligen Lage richtig gewesen seien.
Mit Blick auf Proteste gegen die Corona-Politik bei Demonstrationen wie in Berlin und bei eigenen Wahlkampfterminen sprach Spahn von einer „lauten aggressiven Minderheit“. Nach seiner Einschätzung trägt die große Mehrheit der Bürger die Maßnahmen mit und ist auch bereit zur Diskussion. Widerspruch sei in der Demokratie aber nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Dabei gehe es etwa beim Maskentragen im Unterricht nicht um absolute Wahrheit, sondern um Abwägungen. Wenn bei einigen „vor lauter Hass und Schreien“ kein Gespräch möglich ist, dann sei dies so. Es sei aber wichtig, Gespräche anzubieten. Spahn sagte, er habe keine Antwort darauf, welche Situation in den vergangenen Monaten solchen Hass und Frust ausgelöst habe.
Erster Corona-Infektionsfall in griechischem Flüchtlingslager Moria
Im größten Flüchtlingslager Griechenlands ist ein erster Corona-Infektionsfall aufgetreten. Im Lager Moria auf der Insel Lesbos sei ein 40-jähriger Somalier positiv auf das Virus getestet worden, sagte ein Vertreter des Migrationsministeriums am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. In Moria leben rund 13.000 Asylsuchende unter schwierigsten Bedingungen.
Mehrheit befürwortet laut Umfrage Großveranstaltungsverbot
Viele Menschen in Deutschland halten es laut einer Umfrage für richtig, dass Großveranstaltungen verboten bleiben, bei denen die Hygieneregeln nicht eingehalten werden können. 77 Prozent gaben in der Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov an, dass sie das Verbot „voll und ganz“ oder „eher“ befürworteten. Nur 15 Prozent der 945 Befragten lehnen es demnach ab. Mit 88 Prozent besonders hoch war die Zustimmung zu der Regelung unter den Menschen, die zum Zeitpunkt der Umfrage 55 Jahre oder älter waren. Unter den 18- bis 24-Jährigen waren es nur 55 Prozent.
Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich sind, sollen bis mindestens Ende Dezember 2020 nicht stattfinden. Eine Länder-Arbeitsgruppe soll bis Ende Oktober Regelungen für einen einheitlichen Umgang mit Publikum bei bundesweiten Sportveranstaltungen vorschlagen.
Gesichtsschilder laut Video-Studie weniger effektiv als Stoffmasken
Gesichtsschilder sowie Masken mit einem Ventil sind US-Forschern zufolge als Coronaschutz weniger effektiv als medizinische Masken und Stoffmasken. Das veranschaulichten die Wissenschaftler der Florida Atlantic University mit einer Video-Untersuchung. An einer Puppe, mit der Niesen und Husten nachgeahmt wurde, verfolgten sie die Bewegung der künstlich hergestellten Tröpfchen mithilfe von Laserlicht in einem dunklen Raum. Aus der Visualisierung geht hervor, dass das Plastikschild zwar zunächst die Vorwärtsbewegung der austretenden Luft blockt, die Tröpfchen sich dann aber um das Visier herum im Raum verteilen. Bei Masken mit einem Ventil sei es ähnlich. Dort werde die Luft durch die Öffnungen am Ventil ungefiltert herausgedrückt und verteile sich ebenfalls. Zwar filtern den Angaben der Wissenschaftler nach Ventil-Masken die eingeatmete Luft, nicht jedoch die austretende.
Spezielle Atemschutzmasken (N95-Standard) und die vielfach verwendeten einfachen Stoffmasken böten zwar keinen hundertprozentigen Schutz, ließen aber weniger Tröpfchen durch. Die amerikanischen Forscher empfehlen daher, trotz des dabei höheren Komforts auf das Tragen von Gesichtsschilden und Ventil-Masken zu verzichten.
RKI meldet 1256 neue Corona-Infektionen in Deutschland
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1256 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies gab das Robert Koch-Institut am frühen Morgen auf seiner Homepage bekannt. Seit Beginn der Coronakrise haben sich mindestens 244.855 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9313. Seit gestern wurden elf Todesfälle mehr gemeldet. Etwa 219.100 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, liegt nach RKI-Schätzungen in Deutschland bei 0,84 (Dienstag: 0,94). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
USA lehnen Teilnahme an weltweiter Initiative für Corona-Impfstoff ab
Die US-Regierung lehnt eine Teilnahme an der internationalen Initiative Covax, die einen fairen weltweiten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen garantieren soll, ab. Die USA ließen sich nicht durch multilaterale Projekte einschränken, die unter dem Einfluss „der korrupten Weltgesundheitsorganisation und Chinas“ stünden, hieß es in einer Erklärung aus dem Weißen Haus. Covax wird federführend von den Impfallianzen Gavi und Cepi und von der WHO getragen.
Die USA waren im Juli aus der WHO ausgetreten. Präsident Donald Trump warf der in Genf ansässigen Organisation vor, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben und unter der Kontrolle der Regierung in Peking zu stehen, obwohl China geringere Beiträge an die WHO zahle als die USA. Trump macht die WHO mitverantwortlich für die hohe Anzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus.
Peru bei Sterblichkeit durch Covid-19 weltweit an der Spitze
Gemessen an der Bevölkerungszahl sterben in keinem Flächenstaat der Erde so viele Menschen an der Krankheit Covid-19 wie in Peru. 89,99 Tote je 100.000 Einwohner registrierte das südamerikanische Land zuletzt. Damit liegt es vor Belgien, Andorra und Großbritannien weltweit an erster Stelle. Nur der Kleinstaat San Marino in Italien kommt umgerechnet auf die Bevölkerungszahl auf noch mehr Tote – allerdings mit insgesamt gerade einmal 42 Opfern.
Bislang haben sich in Peru mehr als 652.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 28.000 Patienten sind an Covid-19 gestorben. In Südamerika ist nur das viel größere Brasilien stärker von der Pandemie betroffen. Trotz großer Bemühungen ist es der peruanischen Regierung bislang nicht gelungen, die Infektionszahlen zu drücken. Zwar erließ sie gleich zu Beginn der Pandemie weitreichende Ausgangssperren, um die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 zu bremsen. Allerdings können es sich in dem armen Land viele Menschen schlicht nicht leisten, zu Hause zu bleiben. Rund 70 Prozent der arbeitenden Bevölkerung in Peru sind im informellen Sektor beschäftigt – das ist selbst für lateinamerikanische Verhältnisse sehr viel.
Roche bringt im September Corona-Schnelltest auf den Markt
Der schweizerische Pharmakonzern Roche will noch im laufenden Monat einen Corona-Antigen-Schnelltest auf den Markt bringen. Bei diesem stehe das Testergebnis in der Regel innerhalb von 15 Minuten fest, teilte das Unternehmen mit. Der Test soll laut den Angaben Ende September zunächst in Europa (Länder mit CE-Kennzeichnung) lanciert werden. Es sei aber geplant, auch in den USA bei der zuständigen Behörde FDA eine schnelle Zulassung (Emergency Use Authorisation) zu beantragen.
Der Test kann der Mitteilung zufolge ohne Laborinfrastruktur mit einem Nasen-Rachen-Abstrich durchgeführt werden und habe eine hohe Zuverlässigkeit. Bei der Markteinführung sollen laut Roche monatlich 40 Millionen Schnelltests zur Verfügung stehen. Diese Kapazität werde sich bis Ende dieses Jahres mehr als verdoppeln.
Corona-Nachrichten von Dienstag, 1. September
Gegner der Corona-Politik wollen täglich in Berlin demonstrieren
Gegner der staatlichen Corona-Politik wollen in der nächsten Zeit täglich an der Berliner Siegessäule demonstrieren. Das kündigten sie im Messengerdienst Telegram an. Es gehe um „Demokratie und Meinungsfreiheit und gegen die Corona-Maßnahmen“, hieß es dort. Für diesen Dienstagnachmittag war bereits eine Demonstration mit 500 Teilnehmern bei der Polizei angemeldet. Gegen 18 Uhr seien gut 180 Teilnehmer am Großen Stern in Berlin-Tiergarten gewesen, sagte später ein Polizeisprecher. Zu Zwischenfällen sei es nicht gekommen.
Ein direkter Bezug zu der Initiative „Querdenken“, die am Wochenende die große Demonstration veranstaltet hatte, sei nicht zu erkennen, sagte ein Polizeisprecher. Allerdings wurde der Aufruf auch auf Kanälen von „Querdenken“ geteilt. Der Große Stern mit der Siegessäule eine zentrale Verkehrsachse in Berlin – sollte am Nachmittag wegen der Demonstration gesperrt werden. Die Verkehrsinformationszentrale Berlin wies allerdings später darauf hin, dass der Verkehr nicht beeinträchtigt worden sei.
New York verschiebt Schulstart
Die Millionenmetropole New York hat wegen der Coronakrise den Beginn des neuen Schuljahres um mehrere Tage nach hinten verschoben, um den Lehrern mehr Zeit zur Vorbereitung zu geben. Der eigentlich für den 10. September geplante Start des Unterrichts an den öffentlichen Schulen solle nun am 21. September stattfinden, teilte Bürgermeister Bill de Blasio mit. Das sei mit der Gewerkschaft der Lehrer verabredet worden.
Vor dem 21. September solle es schon drei Tage Online-Unterricht für alle Schüler geben. Ab dem 21. September könnten dann alle Schüler, deren Eltern sie für eine Mischung aus Online- und Vor-Ort-Unterricht angemeldet hätten, wieder tageweise zur Schule gehen.
Apple und Google bauen Corona-Warntechnik in Smartphones
Apple und Google geben Regierungen die Möglichkeit, eine Corona-Warn-Infrastruktur auf Smartphones auch ohne eine gesonderte App aufzusetzen. Google integriert dafür die nötige Funktionalität direkt in das Betriebssystem Android, Apple in die Version 13.7 des iOS-Systems seiner iPhones. Die Nutzer werden gefragt, ob sie an der Nachverfolgung teilnehmen wollen. Bestehende Corona-Warn-Apps werden weiterhin funktionieren, wie die Unternehmen am Dienstag mitteilten.
Die Technologie soll helfen, die Coronavirus-Ausbreitung zu stoppen, indem Nutzer gewarnt werden, wenn sie sich neben einer infizierten Person aufhielten. Smartphones, auf denen die Funktion aktiviert wurde, tauschen untereinander Bluetooth-Schlüssel aus. Nach aktuellen Vorgaben der Gesundheitsbehörden gibt es eine Warnung, wenn sich herausstellt, dass man sich 15 Minuten lang in der Nähe eines Infizierten aufhielt. Die Dauer und die Entfernung können von den Behörden angepasst werden. Ein Erfolg der Apps hängt auch davon ab, dass Nutzer ihre positiven Ergebnisse eines Corona-Apps in der App teilen. Der Abgleich der Schlüssel wird dabei nur auf den Smartphones durchgeführt, um den Datenschutz zu gewährleisten.
Erster Corona-Impfstoff: Russland beginnt mit Impfungen
Nach der frühen Freigabe eines Impfstoffes gegen das Coronavirus soll in Russland bereits in dieser Woche mit ersten Impfungen begonnen werden. Das sagte der Direktor des Gamaleja-Forschungszentrums für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau, Alexander Ginzburg, am Dienstag der Agentur Interfax. Sein Institut hatte das Vakzin entwickelt. „Alles läuft nach Plan.“ Demnach sollen sich am nächsten Samstag in der Hauptstadt Moskau die ersten Freiwilligen impfen lassen. Die Teilnehmer der dritten Testphase sollten bis dahin noch einmal überprüft werden, sagte er. Wie viele es sein werden, sagte Ginzburg zunächst nicht.
Der russische Impfstoff mit dem Namen „Sputnik V“ wurde vor drei Wochen für eine breite Anwendung in der Bevölkerung registriert. Diese Genehmigung erfolgte, bevor die wichtige Testphase III überhaupt begonnen hatte. Erst in dieser Phase wird gewöhnlich an sehr vielen Teilnehmern überprüft, ob und wie gut ein Wirkstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt und welche Nebenwirkungen auftreten. Das Vorgehen Moskaus löste international viel Kritik aus.
Sachsen-Anhalt erlaubt 2500 Fans bei Testspiel Magdeburg-Wolfsburg
Der Fußball-Drittligist FC Magdeburg darf am Wochenende ein Freundschaftsspiel gegen den VfL Wolfsburg vor 2500 Zuschauern austragen. Die Landesregierung erteilte eine entsprechende Sondergenehmigung, wie Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur sagte.
Damit ermöglicht das Land, dass der FC Magdeburg vor deutlich größerer Fankulisse auflaufen darf, als es die aktuellen Corona-Regeln eigentlich erlauben. Laut Verordnung sind maximal 1000 Teilnehmer an der frischen Luft erlaubt, jedoch explizit Ausnahmen für Sportveranstaltungen möglich. Offen ist weiterhin, vor wie vielen Heimfans der FCM in die erste Runde des DFB-Pokals starten darf. Der Verein beantragte 7500 Zuschauer für das Spiel am 13. September gegen den Zweitligisten SV Darmstadt.
Österreich kündigt mögliche erste Corona-Impfungen ab Januar an
Die österreichische Regierung hält erste Impfungen gegen das Coronavirus ab Januar für möglich. Die Regierung hofft darauf, bis zum Jahreswechsel 600.000 Impfdosen für 300.000 Menschen zu erhalten, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober sagte. „Es sieht derzeit ganz gut aus“, fügte der Minister hinzu. Bei den ersten Impfungen sollen seinen Angaben zufolge Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Pflege bevorzugt werden. Vergangene Woche hatte Österreich seine Teilnahme an einer EU-weiten Vereinbarung mit dem Pharmakonzern AstraZeneca bekanntgegeben. Die Europäische Union und die EU-Kommission verhandeln auch noch mit anderen Herstellern über Vorverträge, um verschiedene Impfstoffe zur Verfügung zu haben.
Virologe Drosten: Covid-19-Patienten nach überstandener Erkrankung immun
Menschen, die eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben, sind nach Ansicht von Christian Drosten vor einer erneuten Erkrankung geschützt. Zumindest für den Zeitraum der gegenwärtigen Pandemie dürfte die Immunität anhalten, sagte der Virologe von der Berliner Charité im NDR-Podcast. „Da bin ich sehr zuversichtlich.“ Im Ausnahmefall könne es möglicherweise bei erneutem Kontakt mit dem Virus zu einer neuerlichen, oberflächlichen Infektion kommen, eine schwere Lungenentzündung dürfte daraus aber nicht werden. Aufgrund der geringeren Viruskonzentration in solchen Fällen sollten daraus auch keine Infektionsketten mehr entstehen.
Die in den vergangenen Tagen berichteten Fälle von neuerlichen Infektionen bezeichnete Drosten als „Raritäten“. Sie würden wahrscheinlich epidemiologisch, für die Verbreitung und für die Gefährlichkeit, nicht ins Gewicht fallen. Wissenschaftler würden von solchen Fällen in Mitteilungen berichten, Medien das aufgreifen und zahlreiche Fragen daraus ableiten, etwa hinsichtlich der Immunität oder der Wirksamkeit von Impfstoffen. „Das beschreibt nicht die medizinische Realität und den Normalfall.“
Bund kündigt Fördergelder für Kulturbetriebe in der Coronakrise an
Die Bundesregierung unterstützt ab sofort Kulturbetriebe in der Coronakrise mit 25 Millionen Euro. Kulturzentren, Literaturhäuser und soziokulturelle Treffpunkte sollen ihren Betrieb unter Pandemiebedingungen wieder aufnehmen können, hieß es in einer Erklärung des Bundes am Dienstag. Die Förderung gilt unter anderem Schutzmaßnahmen im Kassen- und Sanitärbereich oder dem Einbau von Lüftungen. Kulturelle Basisarbeit dürfe nicht durch Pandemie verloren gehen, erklärte Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Jeder Einrichtung könne demnach mit bis zu 100.000 Euro geholfen werden. Die Förderung ist Teil des Konjunkturprogramms „Neustart Kultur“. Abgewickelt werde das Förderprogramm durch den Bundesverband Soziokultur e.V.
Virologe Drosten: Masken schützen vor Ansteckung – und vor Mundgeruch
Trotz einiger Schwächen tragen Alltagsmasken zum Schutz vor einer Coronavirus-Infektion maßgeblich bei. Das betonte der Berliner Virologe Christian Drosten am Dienstag in seinem ersten NDR-Podcast nach der Sommerpause. Tröpfchen würden von den Masken wirkungsvoll zurückgehalten. Komplizierter sei es mit den Aerosolen. „Diese Tröpfchen, in dieser ausgeatmeten Aerosol-Luft, die sind so fein, dass die sich nicht in dem Stoff einer schlecht sitzenden Maske fangen.“ Sie würden an einer Maske vorbei ein- und ausgeatmet. Bei einem kurzen Kontakt mit einem Infizierten würden sie die Infektionsgefahr dennoch reduzieren. Man möge sich vorstellen, man unterhalte sich mit jemandem, der Mundgeruch hat, nannte Drosten ein Beispiel: „Dieser Mundgeruch – das sind Aerosole.“ Wenn der Gesprächspartner eine Maske tragen würde, würde man diesen Mundgeruch nicht mehr bemerken. Im übertragenen Sinne bedeute das: Da werde ich mich nicht mehr so schnell infizieren.
Brandenburg beschließt Obergrenze für private Feiern
Für private Feiern in der Wohnung oder im Garten gilt in Brandenburg zum Schutz vor dem Coronavirus künftig eine Obergrenze von 75 Teilnehmern. Das beschloss das Landeskabinett am Dienstag in Potsdam. Bei Verstößen droht Veranstaltern ein Bußgeld bis 1000 Euro. Bisher dürfen private Veranstaltungen mit bis zu 1000 Menschen stattfinden bei Abstands- und Hygieneregeln. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte: „Wir kommen jetzt zum Ende des Sommers in schwierigere Monate.“
Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich bei einer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der vergangenen Woche nicht auf eine gemeinsame Begrenzung für private Feiern einigen können. Merkel hatte eine Obergrenze von 25 Menschen für Veranstaltungen zuhause und bei privaten Veranstaltungen und Feiern außerhalb des Privatbereichs von 50 Teilnehmern vorgeschlagen.
Spahn sieht bessere Voraussetzungen für gezielte Corona-Maßnahmen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht inzwischen bessere Voraussetzungen für gezielte Gegenmaßnahmen bei steigenden Corona-Infektionszahlen als noch im Frühjahr. Es gehe jeden Tag um die richtige Balance zwischen Gesundheitsschutz sowie Alltag und Freiheit, sagte der CDU-Politiker am Rande eines Klinikbesuchs am Dienstag in Bochum. „Wir können heute diese Abwägungsentscheidung zwischen Schutz und Alltag besser treffen, weil wir mehr wissen, weil wir mehr Erfahrung haben.“
Spahn verteidigte es zugleich, dass im März mit dem damaligen Wissen und der damaligen Infektionsdynamik weitgehende Eindämmungsmaßnahmen im öffentlichen Leben verhängt worden waren. Nun, Anfang September, wisse man aber, „wie wir gut etwa im Einzelhandel im Regelbetrieb damit umgehen können, vor allem wenn wir Masken tragen und Abstand halten, ohne dass es zu Einschränkungen kommt“. Spahn betonte, generell bleibe es richtig, dass Abstand, Hygiene und Alltagsmasken die „besten Waffen“ und vergleichsweise milde Maßnahmen im Kampf gegen das Virus seien.
EU geht gegen Einreiseverbot nach Ungarn vor
Die wegen der Coronakrise von Ungarn verfügten Einreiseverbote für Deutsche und andere EU-Bürger sind aus Sicht der EU-Kommission nicht mit europäischem Recht vereinbar. Dass es Ausnahmen für Bürger aus Polen, der Slowakei und Tschechien gebe, sei ein klarer Hinweis auf Diskriminierung, erklärte ein Sprecher der Behörde in Brüssel. Er verwies zudem auf einen Brief der zuständigen EU-Kommissare Didier Reynders und Ylva Johansson an die ungarische Regierung. In diesem fordern die beiden nach eigenen Angaben einen sofortigen Rückzug aller gegen die Grundprinzipien des EU-Rechts verstoßenden Maßnahmen.
Israel meldet Tagesrekord an Neuinfektionen
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, wurden am Vortag 2180 neue Fälle registriert. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert, der in Israel seit dem Ausbruch der Pandemie verzeichnet wurde. Der bisherige Höchstwert von 2129 stammte vom 28. Juli.
Auch Grundschülern droht in Bayern eine Maskenpflicht
Bei stark steigenden Corona-Fallzahlen in Bayern könnte auch den Grundschülern eine Maskenpflicht im Unterricht drohen. Sofern in einer Region der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche überschritten werde, „gäbe es im Präsenzunterricht eine Maskenpflicht für alle, auch für Grundschüler“, sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) nach einer Sitzung der bayerischen Staatsregierung in München.
Um das Ansteckungsrisiko in dem Fall zu minimieren, würden die Klassen ab dem Wert auch in einen Wechsel zwischen Präsenzunterricht und dem Lernen zu Hause übergehen. Bereits ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner soll an allen weiterführenden Schulen wieder eine Maskenpflicht im Unterricht eingeführt werden – außer die betroffenen Schulen könnten aufgrund der Räumlichkeiten den Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Schülern sicherstellen. Der Ministerrat in Bayern hatte zuvor beschlossen, dass nach den Schulferien an den ersten neun Schultagen alle Lehrer und Schüler an den weiterführenden Schulen eine Maske im Unterricht tragen müssen.
Österreich hofft auf erste Corona-Impfungen im Januar
Bei gutem Verlauf hält Österreich erste Impfungen mit einem Corona-Impfstoff im Januar für möglich. Impfdosen aus dem vergangene Woche von der EU abgeschlossenen Vertrag mit dem Hersteller AstraZeneca könnten bei rechtzeitiger behördlicher Zulassung bereits um den Jahreswechsel an die Staaten geliefert werden. Das sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober in Wien. Auch auf die Impfstoffe weiterer Hersteller hoffe man zum Jahresanfang. Grundvoraussetzung sei, dass die Zusagen der Firmen eingehalten würden, zudem müssten die Marktzulassungen rechtzeitig erfolgen.
Verfassungsschutz: Rechtsextremisten haben Corona-Proteste genutzt
Der Verfassungsschutz sieht bei den Protesten gegen die Corona-Politik am Wochenende in Berlin „eine starke rechtsextremistische Komponente, die aggressiv und gewalttätig durch Störaktionen auftrat“. Die Befürchtungen der Behörde hätten sich bestätigt, sagte Verfassungsschutz-Präsident Thomas Haldenwang der Deutschen Presse-Agentur. „Rechtsextremisten und Reichsbürgern ist es gelungen, einen Resonanzraum zu besetzen, wirkmächtige Bilder zu erzeugen und so das heterogene Protestgeschehen zu instrumentalisieren.“
Das Bundesamt für Verfassungsschutz habe immer wieder davor gewarnt, dass Rechtsextremisten die Corona-Pandemie für ihre Zwecke missbrauchen und versuchen könnten, sich an die Spitze des „sehr vielfältigen Demonstrationsgeschehens“ zu setzen, sagte Haldenwang. Vor den Demonstrationen habe seine Behörde „eine verstärkte Mobilisierung durch Rechtsextremisten“ festgestellt.
Berlin erlässt Maskenpflicht für Demos
Bei Demonstrationen in Berlin mit mehr als 100 Teilnehmern gilt künftig eine Maskenpflicht. Darauf hat sich der Senat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei seiner Sitzung verständigt. Es soll aber Ausnahmen etwa für Autokorsos und Fahrrademos geben. Nach der bisherigen Infektionsschutzverordnung in Berlin war Teilnehmern von Demonstrationen nicht vorgeschrieben, einen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Details sollen bei der Pressekonferenz nach der Senatssitzung am Nachmittag bekannt gegeben werden.
Eine solche Maskenpflicht gilt etwa in Bussen und Bahnen oder im Einzelhandel und seit Beginn des neuen Schuljahres auch in Schulgebäuden, aber nicht während des Unterrichts. Der Senat hat das Thema am Dienstag beraten, nachdem es am Wochenende mehrere Demonstrationen in Berlin gegen die Corona-Politik gegeben hatte.
Mehr als eine Million Corona-Infektionen in Russland
In Russland sind seit Beginn der Pandemie mehr als eine Million Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Pro Tag kommen nach offiziellen Angaben derzeit rund 5000 neue Fälle hinzu. Am Dienstag wurden knapp 4730 weitere Infektionen in der Statistik der russischen Behörden aufgenommen. Weltweit liegt Russland damit an vierter Stelle bei den offiziell erfassten Fällen. Die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen in Russland liegt schon seit geraumer Zeit in der jetzigen Größenordnung. In Moskau, dem Corona-Hotspot in dem Riesenreich, hat sich die Zahl täglich erfasster Fälle zwischen 600 und 700 eingependelt. Im ganzen Land sind bislang offiziell knapp 17.300 Menschen gestorben. Das ist im Vergleich zu anderen Ländern relativ wenig. Immer wieder gibt es Berichte über angeblich geschönte Corona-Statistiken in Russland.
Brüssel will Chaos bei Reisebeschränkungen beenden
Angesichts der wieder zunehmenden Zahl von nationalen Alleingängen bei Einreisebeschränkungen und Grenzkontrollen will die EU-Kommission in den nächsten Tagen einen konkreten Vorschlag für eine bessere Koordinierung präsentieren. Wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus EU-Kreisen erfuhr, haben etliche EU-Staaten Interesse an einer Abstimmung der in die nationale Zuständigkeit fallenden Maßnahmen bekundet. Sie soll auch dafür sorgen, dass die Freizügigkeit innerhalb der EU nur dann eingeschränkt wird, wenn es wegen der Pandemie unbedingt notwendig ist.
Ein Teil der Abstimmung könnte es sein, für die Beurteilung der Corona-Risikolage gemeinsame Kriterien zu entwickeln. Zudem ist unter anderem angedacht, das Farbensystem für Risikogebiete und die Regeln für Reisen in Risikogebiete zu vereinheitlichen.
Neben der EU-Kommission setzt sich auch die deutsche EU-Ratspräsidentschaft intensiv für das Projekt ein.
NRW verordnet Maskenpflicht in Wahllokalen
Bei der kommenden Kommunalwahl in NRW gilt in allen Wahllokalen Maskenpflicht. In der neuen Coronaschutz-Verordnung, die seit Dienstag in Kraft ist, wurde ein entsprechender Passus ergänzt. Laut NRW-Gesundheitsministerium sei dies als Klarstellung zu verstehen. Bislang hatten mehrere Kommunen Masken in Wahllokalen für den Urnengang am 13. September lediglich empfohlen.
Das Gesundheitsministerium argumentiert, dass Wahlen eine Veranstaltung seien – und die Maskenpflicht sich damit bereits aus den alten Verordnungen ergeben hätte. „Gerade als Signal an die ehrenamtlichen Wahlvorstände wurden die Vorgaben jetzt aber nochmal ausdrücklich ausformuliert“, so ein Ministeriumssprecher am Dienstag.
Auswärtiges Amt rät von Reisen nach Ungarn ab
Von diesem Dienstag an gelten in Ungarn wegen steigender Corona-Zahlen die angekündigten strengen Einreisebestimmungen und Quarantänemaßnahmen. Das Land hat seine Grenzen geschlossen; eine Einreise ist auch für Deutsche grundsätzlich nicht möglich. Das Auswärtige Amt rät daher von nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Ungarn ab. Bis zum 1. Oktober führt das Land zudem wieder Kontrollen an den EU-Binnengrenzen ein; bei einem Grenzübertritt finden Temperaturmessungen statt. Ungarische Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Ungarn müssen sich nach der Rückkehr aus dem Ausland in eine 14-tägige Heimquarantäne begeben. Andere Ausländer können nur noch in Ausnahmefällen nach Ungarn reisen. Eine Durchreise durch Ungarn ist nur auf dafür bestimmten Korridorrouten möglich, die von der ungarischen Polizei bekannt gegeben werden. Eine Ausreise aus Ungarn ist für Ausländer ohne Beschränkungen möglich.
Hongkong beginnt Massentests auf Corona
In Hongkong haben die Behörden mit Massentests in der Bevölkerung auf das Coronavirus begonnen. Ziel des Programms ist es, Millionen von Einwohnern der chinesischen Sonderverwaltungszone auf den neuartigen Erreger zu testen. Die Teilnahme an den Tests ist freiwillig. Das Programm soll ein bis zwei Wochen laufen, abhängig vom Interesse in der Bevölkerung. Seit Beginn der Registrierung für die Tests am Samstag meldeten sich rund 500.000 Menschen an – etwa sieben Prozent der 7,5 Millionen Einwohner der Metropole. Nach Angaben von Gesundheitsberatern der örtlichen Regierung müssten sich womöglich fünf Millionen Menschen testen lassen, um die derzeitige Ausbreitungswelle des Virus zu beenden.
An dem Programm sind Ärzte und Firmen aus Festlandchina beteiligt. Dies schürte Sorgen in der Bevölkerung, dass die Zentralregierung über die Tests Daten und DNA-Informationen von Hongkongern abschöpfen könnte.
1218 neu gemeldete Corona-Infektionen in Deutschland
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1218 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen auf seiner Homepage bekannt. Am Samstag waren es noch 1479 neue registrierte Fälle, am Sonntag 785 und am Montag 610. Die Fallzahlen an Sonn- und Montagen sind oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Seit Beginn der Coronakrise haben sich mindestens 243.599 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, so das RKI weiter (Stand: 1.9.; 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9302. Seit dem Vortag wurden vier Todesfälle mehr gemeldet.
Corona-Nachrichten von Montag, 31. August
WHO zu Anti-Corona-Demonstrationen: Regierungen sollen zuhören
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Regierungen aufgerufen, auf Demonstrationen gegen staatliche Corona-Maßnahmen mit Besonnenheit zu reagieren. Die Regierungen sollten nicht überreagieren, sagte der WHO-Experte Mike Ryan am Montag in Genf. „Die wirklich wichtige Sache ist, in einen Dialog einzutreten.“ Gerade jetzt komme es darauf an, nicht noch mehr Spaltung in der Gesellschaft zu befördern.
Überzeugungsarbeit zur Notwendigkeit von Maßnahmen könne manchmal scheitern. „Aber es ist wirklich wichtig, dass man nicht seinen Willen aufzwingt“, sagte Ryan. Es gebe ein Recht darauf, nicht zuzustimmen. Ausnahmesituation wie die Coronakrise erzeugten immer starke Gefühle und Reaktionen. Natürlich sei es auch ein Gebot, dass die Proteste in einer sicheren Art und Weise abliefen, die das Risiko einer Übertragung nicht erhöhe, sagte Ryan weiter. Auch das könne durch Zuhören und Dialog erreicht werden.
Weniger als 1000 Corona-Neuinfektionen in Italien
In Italien ist die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen wieder unter die Marke von 1000 gesunken. Am Montag verzeichneten die Behörden in dem Mittelmeerland 996 neue bestätigte Fälle innerhalb von 24 Stunden. Am Tag davor waren es noch 1365 gewesen. In der vergangenen Woche hatten die Werte sogar noch höher gelegen. Am 22. August war die Marke von 1000 neuen Fällen pro Tag in Italien nach Monaten mit deutlich niedrigeren Werten überschritten worden. Anschließend sank der Wert kurz unter 1000, um dann auf mehr als 1400 zu klettern. Der Anstieg verstärkte in dem Land, das ab Februar besonders heftig von der Corona-Pandemie getroffen worden war, die Angst vor einer zweiten Infektionswelle.
USA überschreiten Marke von sechs Millionen bestätigten Corona-Infektionen
In den USA hat die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen die Marke von sechs Millionen Fällen überschritten. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden bis Montagmittag (Ortszeit) mehr als sechs Millionen Infektionen gemeldet. Das sind fast ein Viertel der weltweit rund 25 Millionen nachgewiesenen Fälle. Mehr als 183.000 Infizierte in den USA starben bereits. Die USA sind gemessen an den absoluten Zahlen das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt.
US-Präsident Donald Trump ist für seinen Umgang mit der Pandemie scharf kritisiert worden. Der Republikaner, der schon seit Monaten auf eine rasche Rückkehr zur Normalität dringt, weist alle Vorwürfe zurück. Die Pandemie ist auch ein wichtiges Wahlkampfthema vor der Präsidentschaftswahl am 3. November. Die oppositionellen Demokraten von Präsidentschaftskandidat Joe Biden machen Trump für die verheerenden Corona-Zahlen mitverantwortlich.
EU will 400 Millionen Euro für Corona-Impfstoff für ärmere Länder bereitstellen
Die EU-Kommission will 400 Millionen Euro für die Beschaffung eines künftigen Corona-Impfstoffs für ärmere Länder bereitstellen. Das Geld sei in Form von Garantien für die internationale Initiative Covax bestimmt, teilte die Behörde mit. Covax wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO und den Impfbündnissen Gavi und Cepi geleitet. Bis Ende 2021 will die Initiative zwei Milliarden Impfdosen erwerben.
Ziel ist es dabei auch, die Hersteller durch Abnahmezusagen zum Ausbau ihrer Produktionskapazitäten zu bewegen. Die WHO hatte ihre Mitgliedstaaten vor zwei Wochen aufgefordert, bis zum 31. August zu erklären, ob sie Covax beitreten.
Ramelow will Karneval und Weihnachtsmärkte erlauben
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will trotz der Corona-Pandemie Karneval erlauben. „Wir klären das Wie und nicht das Ob“, sagte Ramelow am Montag in Erfurt nach einem Treffen mit dem Thüringer Vorsitzenden des Landesverbandes der Karnevalsvereine. Der Verband habe bereits drei Konzepte erarbeitet und vorgelegt, über die man nun sprechen wolle, sagte Ramelow. „Ich kann mir Karneval vorstellen und ich kann mir Weihnachtsmärkte vorstellen, weil ich mir das Leben vorstellen möchte“, machte Ramelow klar. Das Virus sei gefährlich, daher müsse man vermeiden, was ein leichtfertiges Weitergeben verursachen könne. Debatten über Weihnachtsmärkte und Karnevalsfeiern in Corona-Zeiten gibt es in mehreren Bundesländern. Es gab auch schon Absagen und geänderte Konzepte.
Russland will Corona-Impfstoff im September ausliefern
Nach der frühen Freigabe eines Corona-Impfstoffes in Russland sollen größere Mengen des Vakzins in den nächsten Wochen ausgeliefert werden. Die ersten größeren Lieferungen beginnen im September, wie der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko am Montag der Staatsagentur Tass zufolge sagte. Im November und Dezember solle dann die maximale Menge bereitstehen. Nach früheren Angaben soll das Vakzin zunächst für den russischen Markt bestimmt sein. Der russische Impfstoff mit dem Namen „Sputnik V“ wurde vor drei Wochen für eine breite Anwendung in der Bevölkerung registriert. Diese Genehmigung erfolgte, bevor die wichtige Testphase III überhaupt begonnen hatte. Erst in dieser Phase wird gewöhnlich an sehr vielen Teilnehmern überprüft, ob und wie gut ein Wirkstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt und welche Nebenwirkungen auftreten. Das Vorgehen Moskaus löste international viel Kritik aus.
Kremlchef Wladimir Putin hatte erst in der vergangenen Woche die frühe Freigabe verteidigt und auf die angebliche Wirksamkeit des Impfstoffes hingewiesen. Bislang konnten internationale Wissenschaftler noch keine Daten zu dem Wirkstoff bewerten. Mehrere Länder haben dennoch Interesse an dem Mittel angemeldet. Demnach will etwa Venezuela an der dritten Testphase teilnehmen.
Bayern führt zeitlich befristete Maskenpflicht im Schulunterricht ein
Nach dem Ende der Sommerferien gilt in Bayerns Schulen zunächst für neun Schultage eine Maskenpflicht für alle Schüler und Lehrer im Unterricht. Dies teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag nach Beratungen mit Eltern-, Lehrer- und Schülervertretern in München mit. Von der Maskenpflicht als „Sicherheitspuffer“ im Unterricht seien einzig Grundschüler ausgenommen. Der Unterricht beginnt in Bayern am Dienstag nächster Woche wieder.
Die Maskenpflicht zum Auftakt des Schuljahres ist Teil des Hygienekonzeptes, mit dem der Regelbetrieb an den Schulen auch in der Pandemie aufrecht erhalten werden soll. Dazu gehört, dass zur Minimierung der Ansteckungsrisiken zudem in den Gebäuden und überall dort, wo kein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann, eine Pflicht zum Tragen des Mund-Nase-Schutzes gibt.
Sollte in einer Region auch nach den neun Tagen hohe Fallzahlen geben, kann die Maskenpflicht im Unterricht auch regional begrenzt verlängert werden oder neu verhängt werden. Ziel sei es, den Regelunterricht auch in der Krise bestmöglich aufrecht zu erhalten. „Wir wollen wieder Schule haben in Bayern“, sagte Söder. Formell wird Bayern sein Schulkonzept in der Kabinettssitzung am Dienstag beschließen.
Anmerkung der Redaktion: Zuvor hieß es, dass Lehrer von der Maskenpflicht ausgenommen seien. Dies wurde im Text korrigiert.
Steinmeier würdigt „vorbildliches Verhalten“ der Polizisten vom Samstag
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat bei einem Treffen mit Polizisten deren Einsatz und „vorbildliches Verhalten“ bei den Corona-Protesten und der rechtsextremen Eskalation am Reichstagsgebäude gewürdigt. „Wir werden solche Ausschreitungen nicht hinnehmen“, sagte Steinmeier am Montag nach dem Gespräch mit Einsatzkräften. „Wir dulden keine antidemokratische Hetze und keine Herabwürdigung der Bundesrepublik Deutschland am Bundestag.“ Die Gewaltausschreitungen hätten „wieder einmal deutlich gezeigt: Der Rechtsextremismus hat tiefreichende Wurzeln in unserer Gesellschaft“. Die Verteidigung der freiheitlichen Demokratie obliege nicht allein der Polizei, sagte er.
„Reichsflaggen, sogar Reichskriegsflaggen darunter, auf den Stufen des frei gewählten deutschen Parlaments, das Herz unserer Demokratie – das ist nicht nur verabscheuungswürdig, sondern angesichts der Geschichte dieses Ortes geradezu unerträglich“, betonte Steinmeier. Wer sich über die Corona-Maßnahmen ärgere oder ihre Notwendigkeit anzweifele, „kann und darf dagegen demonstrieren“, so der Bundespräsident. „Mein Verständnis endet aber dort, wo Demonstranten sich vor den Karren von Demokratiefeinden und politischen Hetzern spannen lassen“.
Dass die Gewalt nicht hingenommen wurde, sei der Polizei Berlins, der Länder und des Bundes zu verdanken, „den vielen tausend Polizeibeamtinnen und -beamten, die am Samstag unter hohem persönlichem Risiko mit großer Professionalität Recht und Gesetz verteidigt haben“. Sie hätten dafür gesorgt, dass zehntausende Menschen ihr Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit ausüben konnten. „Als aber die Auflagen willentlich und wissentlich missachtet wurden und die Demonstranten zur Gewalt aufriefen, haben Sie unter äußerst schwierigen Bedingungen die Demonstration aufgelöst und das Recht durchgesetzt“. Für den Einsatz und das „vorbildliche Verhalten“ gebühre den Polizisten „großer Dank, Respekt und Anerkennung“.
Regierungssprecher Seibert zu Corona-Demo vom Wochenende: „Schändliche Bilder am Reichstag“
Steffen Seibert, Sprecher der Bundesregierung, äußerte sich am Montag in der Bundespressekonferenz zu den Demonstrationen gegen die Coronamaßnahmen in Berlin und dem anschließenden Vorfall, bei dem mehrere Demonstranten die Treppe zum Reichstagsgebäude stürmte. „Wir haben am Wochenende ein Beispiel dafür erlebt, wie aus einer Demonstration heraus von einigen das Demonstrationsrecht, die Demonstrationsfreiheit missbraucht worden ist“, so Seibert. Das Recht auf friedliche Demonstrationen sei auch in Corona-Zeiten ein „hohes Gut“. Seibert sprach von „schändlichen Bildern am Reichstag“, die nicht hinzunehmen seien. Steve Alter, Sprecher des Bundesinnenministeriums, erklärte im Laufe der Pressekonferenz: „Niemand, der sich auf dieser Treppe befunden hat, egal aus welcher Absicht heraus, hat ein Recht dazu gehabt. Alle Personen, die das getan haben, haben die Regelungen verstoßen, die der Staat macht.“
„Natürlich muss immer über Maßnahmen debattiert werden und gestritten werden. Erst recht in einer so beispiellosen Herausforderung, wie es die Pandemie ist“, fügte der Regierungssprecher hinzu. Dafür gebe es die demokratische Auseinandersetzung, freie Presse, eine kritische Öffentlichkeit und Demonstrationen, bei denen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die Regeln halten würden, so Seibert.
Seibert dankte den drei Polizisten, die den Eingang vor dem Bundestag verteidigt haben. Dies sei „geistesgegenwärtig und tapfer“ gewesen. Dank ging auch an alle anderen Polizisten. Seibert: „Sie verdienen alle unsere Anerkennung und sie sollen alle wissen und spüren, dass wir hinter ihnen stehen.“ Die überwiegende Mehrheit der Deutschen würde anders denken und handeln als die Demonstranten in Berlin. Abstand halten und Maske tragen sei sinnvoll, ergänzte Seibert später.
Berlins Innensenator Geisel will Maskenpflicht bei Demonstrationen
Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) will nach den Massenversammlungen vom Wochenende eine generelle Maskenpflicht bei Demonstrationen in der Hauptstadt. Eine entsprechende Änderung der Infektionsschutzverordnung werde er dem Senat am Dienstag gemeinsam mit Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) vorschlagen, sagte Geisel am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses. Die Rechtsänderung sei „ein wichtiges Signal“ an die Veranstalter der umstrittenen Demos vom Wochenende.
Am Samstag waren in Berlin nach Geisels Angaben bis zu 38.000 Menschen aus Protest gegen die Corona-Maßnahmen auf den Straßen – besonders bei der aufgelösten Demonstration am Samstagmittag wurde der Mindestabstand nicht eingehalten. Dort scheiterte der Versuch, als Auflage eine Maskenpflicht zu verfügen.
Gesundheitsminister Spahn bei Auftritt bespuckt und beschimpft
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist am Wochenende nach einem Termin in Bergisch Gladbach bespuckt und beschimpft worden. Auf einem Video ist zu sehen, wie der CDU-Politiker mit Menschen sprechen will, diese ihn aber auspfeifen und anpöbeln. Spahn sagte der „Rheinischen Post“ (Montag): „Wir müssen das Gespräch und den Dialog mit denen suchen, die unzufrieden sind mit unserer Corona-Politik. Denn wir bleiben als Gesellschaft nur zusammen, wenn wir miteinander reden.“ Politik habe die Wahrheit nicht gepachtet, Diskussionen gehörten zur Demokratie. „Sie funktionieren aber nur, wenn beide Seiten bereit sind, zuzuhören. Aber wenn geschrien, gespuckt und gepöbelt wird, geht’s halt leider nicht.“
Die zuständige Kreispolizei in Bergisch Gladbach machte am Montagmorgen zunächst keine Angaben zu dem Fall, kündigte aber eine Mitteilung an.
Lauterbach rechnet nicht mit zweitem Lockdown
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hält in der Corona-Pandemie einen zweiten Lockdown für unwahrscheinlich. „Ein zweiter Lockdown wird nicht notwendig werden“, sagte er dem Magazin „Business Insider“. Wichtig sei, dass man klug teste und Infektionsketten effektiv nachverfolge.
Und weiter: „Man muss die Schulen und Kitas durchgehend offenhalten, diese zu schließen halte ich für völlig falsch.“ Deutschland könne es sich auf keinen Fall leisten, die Schulen und Kitas noch einmal komplett zu schließen. Dies sei den Kindern nicht zuzumuten. Außerdem seien sie nicht so stark durch das Virus gefährdet. Lauterbach plädierte daneben für eine Änderung bei der häuslichen Quarantäne. Hier genügten sieben Tage statt wie bisher zwei Wochen. Eine kürzere Isolation könne auch dazu führen, dass die Regeln besser eingehalten würden.
Lage nach Corona-Demos in Berlin entspannt
Nach den Demonstrationen gegen die Corona-Politik am Wochenende hat sich die Lage in Berlin in der Nacht zum Montag entspannt. Laut einem Polizeisprecher gab es in der Nacht keinerlei Vorkommnisse. Die Polizei hatte am Sonntagabend den Einsatz offiziell beendet. Am Wochenende hatten nach Schätzungen der Polizei knapp 40.000 Menschen aus ganz Deutschland weitgehend friedlich auf der Straße des 17. Juni gegen die Corona-Politik demonstriert.
RKI meldet 610 neue Corona-Fälle
Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Nach Angaben vom frühen Montagmorgen hatten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 610 Fälle an das RKI übermittelt. Die Fallzahlen an Sonntagen und Montagen sind oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. Am Samstag hat die Zahl der Neuinfektionen noch bei 1479 Fällen gelegen.
Seit Beginn der Coronakrise haben sich mindestens 242.381 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Montagmorgen im Internet meldete (Datenstand 31.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9298. Seit dem Vortag wurden drei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Montagmorgen hatten etwa 216.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
US-Behörde nennt Zulassung von Corona-Serum vor Abschluss der Tests möglich
Die US-Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA hat die Zulassung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus in den Vereinigten Staaten noch vor Abschluss der dritten und finalen Testphase als denkbar bezeichnet. Der Antrag auf Zulassung noch vor Ende der Tests müsse vom Hersteller kommen, sagte FDA-Chef Stephen Hahn der Zeitung „Financial Times“ in einem am Sonntag veröffentlichten Interview. Seine Behörde würde dann aufgrund der vorliegenden wissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnisse und Daten darüber entscheiden, ob der Antrag „angemessen“ sei oder nicht, führte der Behördenleiter aus.
Er betonte, dass es sich dabei nicht um eine „politische Entscheidung“ handeln würde. Hahn wehrte sich damit gegen Spekulationen, seine Behörde stehe unter massivem Druck von Präsident Donald Trump, einen Corona-Impfstoff möglichst rasch zuzulassen. Trump hat gesagt, ein Serum werde möglicherweise schon vor der Präsidentschaftswahl am 3. November zur Verfügung stehen.
Mehr als 25 Millionen Corona-Infektionen weltweit
Die Zahl der weltweit registrierten Infektionen mit dem Coronavirus hat die Marke von 25 Millionen überschritten. Das geht aus Daten der Johns Hopkins Universität in Baltimore vom Sonntagabend (Ortszeit) hervor. Mit knapp 6 Millionen verzeichneten die USA dabei die höchste Zahl an Infektionen, gefolgt von Brasilien mit rund 3,9 Millionen Fällen. An dritter Stelle steht Indien, wo bisher 3,5 Millionen Infektionen registriert wurden.
Auch bei der Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung stehen die USA demnach an erster Stelle mit gut 183.000 – in einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. An zweiter Stelle folgt auch hier Brasilien mit mehr als 120 000 Toten. Mexiko verzeichnet mit knapp 64.000 Todesfällen die dritthöchste Zahl. Insgesamt starben den Angaben zufolge seit Beginn der Pandemie bisher rund 845.000 Menschen weltweit nach einer Infektion mit dem Virus.
Weniger Klinikbehandlungen zu Beginn der Corona-Pandemie
Zu Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland haben sich weniger Menschen mit bestimmten schweren Krankheiten als Notfall ins Krankenhaus einweisen lassen. Bei der Krankenkasse DAK-Gesundheit kamen im Lockdown-Monat März 25 Prozent weniger Menschen mit einem Herzinfarkt in eine Klinik als im Jahr zuvor, wie eine Auswertung der Kasse mit 5,6 Millionen Versicherten zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Einen solchen Rückgang bei Klinikeinweisungen gab es auch bei Schlaganfällen und psychischen Erkrankungen. Seit Juni pendelten sich die Zahlen wieder auf Normalmaß ein. Im Juni lagen die Einweisungen zum Teil sogar leicht über Vorjahresniveau.
Briten bitten Party-Organisatoren zur Kasse
Wegen unerlaubter Partys während der Corona-Pandemie hat die Polizei in Großbritannien am Wochenende mehrere Strafen im fünfstelligen Bereich gegen die Organisatoren verhängt. Betroffen waren Feiern in Wales sowie in der ostenglischen Grafschaft Norfolk, wie die zuständigen Polizeibehörden am Sonntag berichteten. Im südwalisischen Ort Banwen baten die Beamten demnach zwei Organisatoren einer Party mit rund 3000 Teilnehmern zur Kasse. Am Sonntagabend hatte die Polizei zunächst noch nicht alle Feiernden zerstreuen können. „Die Versammelten wissen, dass ihr Handeln unverantwortlich ist“, sagte die Polizei auf Facebook.
Seit vergangenem Freitag darf die Polizei in Großbritannien gegen die Organisatoren illegaler Parties mit mehr als 30 Teilnehmern Strafen in Höhe von bis zu 10.000 Pfund (rund 11 200 Euro) verhängen.
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