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„Spencer“ Kristen Stewart über Lady Diana: „Sie wusste, wie man Kleidung als Waffe benutzt“
Bei den Filmfestspielen von Venedig brilliert Hollywood-Star Kristen Stewart in „Spencer“ als Prinzessin Diana. Die möchte nur eines: Möglichst schnell weg von den Royals.
Was sie an der Figur von Lady Di so faszinierend fände, wurde Kristen Stewart gleich zu Beginn ihres Auftritts in Venedig gefragt. „Nun“, sagt sie und zupft ein wenig an ihrem schwarz-goldenen Kostüm von Chanel herum, „sie wirkte immer so nahbar, so gegenwärtig, nicht wie ein Traum.“
Trotz ihrer privilegierten Herkunft, trotz ihrer Rolle innerhalb der königlichen Familie, habe man bei ihr immer das Gefühl gehabt: Gleich ziehe sie ihre Pumps aus und laufe mit dir weg. Fasse dir ins Gesicht und frage, ernsthaft interessiert, wie es dir gehe. „Dazu natürlich noch ihr unglaubliches Stilbewusstsein“, sagte Stewart. „Sie war damals die meistfotografierte Frau der Welt und wusste, wie man wie Kleidung als Waffe benutzt.“
„Spencer“ feiert in Venedig Premiere
Stewarts neuer Film, gerade ist Weltpremiere auf dem Festival von Venedig, heißt „Spencer“, nach dem Mädchennamen der ikonischen Prinzessin der Herzen. Er könnte aber auch heißen: „Als die Lady keine Lust mehr hatte“. Oder: „Diana – Schicksalstage einer Thronfolgerin“.
Erzählt wird vom chilenischen Regisseur Pablo Larraín, erfolgreich bereits mit einem Film über Jackie Kennedy, der Verlauf von drei Tagen Weihnachtsfeierlichkeiten auf dem Landsitz von Sandringham, einer Tradition seit 1864. Wie es überhaupt das Korsett der Traditionen ist, welches Diana immer weniger Luft lässt zum Atmen, zum Leben. Jede Mahlzeit, jedes Kostüm, jede Freizeitaktivität ist präzise terminiert. Und man sollte tunlichst nicht nach Königin Elisabeth am Tisch erscheinen.
Doch die Film-Diana hat eigene Pläne. Sie mag „Phantom der Oper“ und Bon Jovi lieber als Streichquartett, leidet an Bulimie und unter Wahnvorstellungen und kauft ihre Weihnachtsgeschenke für Harry und William kurzerhand an der Tankstelle. Später macht sie mit ihren Söhnen noch einen Ausflug zu Kentucky Fried Chicken.
Kristen Stewart: Diana fühlte sich isoliert
Kristen Stewart spielt diese Frau zwischen Schmerz und Aufbegehren so intensiv und einfühlsam, dass man mit ihr leidet. Und zugleich die Sorgen ihrer Familie versteht um ihre geistige Gesundheit. Charles ist unterkühlt, aber kein Monster. Die Königin eher ratlos als fassungslos. Verständnis findet Lady Di nur bei einer ihrer Anziehdamen und dem Chefkoch.
„Unser Film bietet keinerlei neue Information zu Lady Di, das maßen wir uns nicht an“, sagt Kristen Stewart. „Er stellt sich vielmehr ein Gefühl vor.“ Diana wäre eine Person gewesen, die die Menschen zusammenbringen wollte, die alles um sich herum erleuchten konnte. Gleichzeitig habe sie sich unheimlich isoliert gefühlt und einsam. „Das ist die wirklich traurige Geschichte daran“.
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