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Verbraucherstudie In Deutschland bleibt das Bargeld König – in Schweden stirbt es aus
Die Deutschen können sich nicht von ihren Münzen und Scheinen trennen. Wie eine aktuelle Studie belegt, zahlen fast 60 Prozent noch immer am liebsten in bar. Beinahe bargeldlos kommen dagegen die Menschen in Schweden und den Niederlanden durchs Leben.
Nur Bares ist Wahres, lautet ein abgegriffener und angestaubter Spruch aus Omas und Opas Zeiten. Doch in Deutschland wird diese Maxime auch im 21. Jahrhundert überwiegend noch gelebt. In Zeiten von PayPal, ApplePay und anderen mobilen Bezahlverfahren zahlt die Mehrheit der Deutschen am liebsten noch immer mit Klimpergeld und Scheinen. Wobei die Corona-Krise auch hierzulande einige zum Nach- und Umdenken bewegt zu haben scheint. Das belegt eine Studie der Unternehmensberatung PwC Strategy, die Menschen in zwölf Ländern Europas zu ihren Zahlungsvorlieben befragt hat. Dagegen wissen in Skandinavien viele gar nicht mehr, wie Bargeld aussieht.
Deutsche lieben Bares, Schweden stehen auf Plastik
Laut der Studie zahlen im Schnitt nur noch 36 Prozent der Verbraucher in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Polen, den Niederlanden und Schweden am liebsten mit Bargeld. 2019 hatten das in diesen Ländern noch 43 Prozent von sich behauptet. Stattdessen nutzen die Menschen demnach häufiger EC- oder auch Debitkarten und mobile Bezahl-Apps.
Die Unterschiede zwischen den Ländern sind allerdings eklatant. So führen Deutschland und Österreich die Liste derer an, die mehrheitlich noch Bargeld mit sich führen und auch damit bezahlen. Statt deutlich mehr als 60 Prozent im Vorjahr gaben das im Jahr der Corona-Krise aber nur noch 56 Prozent der Deutschen und 57 Prozent der Österreicher an. Ganz anders in Schweden: Dort gaben nur 15 von 100 Menschen an, am liebsten mit Bargeld zu bezahlen. Ähnliche Zahlen ermittelte PwC Strategy in Frankreich und den Niederlanden.
Erstmals befragten die Forscher in diesem Jahr auch Menschen in Irland und der Türkei. Über alle zwölf Länder hinweg gaben 44 Prozent der 3.500 Verbraucher an, häufiger mit Karte als mit Bargeld zu zahlen. Nur 15 Prozent zücken häufiger die Brieftasche, um Rechnungen mit Scheinen und Münzen zu begleichen.
Datenschutz macht App-Muffeln Sorgen
Größter und wichtigster Hemmschuh, sich vom geliebten Bargeld zu trennen, sind laut der Studie nach wie vor die Vorbehalten beim Thema Datenschutz. Hier machen sich die Menschen demnach vor allem bei den Bezahl-Apps Sorgen. Dazu lehnen es 55 Prozent der Befragten ab, ihre persönlichen Daten mit Banken zu teilen. „Banken und Fintechs können ihren Kunden beispielsweise mit der übergreifenden Kontrolle über sämtliche Konten, Abbuchungen und Verträge die Vorteile von Open Banking aufzeigen“, heißt es in der Studie.
Quelle: PwC Strategy
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