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Stand: 05.10.2021 08:59 Uhr
Die Bankfiliale verliert für Kunden immer mehr an Bedeutung. Das zeigt eine Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken. Bankgeschäfte werden immer häufiger am PC oder per Smartphone erledigt.
Das Filialsterben in Deutschland dürfte in den kommenden Jahren weitergehen. Denn immer weniger Bankkunden betreten noch regelmäßig eine Bankfiliale. Überweisungen oder Wertpapierkäufe geschehen immer häufiger via Online-Banking über das Internet.
Geldautomat statt Bankberater
Eine Umfrage des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) zeigt den Trend, der sich durch die Corona-Krise offenbar noch verstärkt hat: Wer die Filiale aufsucht, tut das oft nur noch, um einen Geldautomaten oder Kontoauszugsdrucker anzusteuern. Zwar gaben der Umfrage 46 Prozent der Befragten an, sie suchten mindestens einmal im Monat die Filiale ihrer Hauptbank auf. Aber nur knapp ein Viertel hat dabei persönlichen Kontakt am Bankschalter. Die Beratungsgesellschaft Kantar hatte im Auftrag des BdB im August rund 1000 repräsentative Bankkunden befragt.
Rund 60 Prozent der Erwachsenen in Deutschland nutzen danach Online-Banking oder mobile Zugänge etwa über das Smartphone, um zumindest einen Teil ihrer Bankgeschäfte zu erledigen. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) nutzt solche Kanäle mehrmals in der Woche oder gar mehrmals täglich. Allein bei den über 60-Jährigen wird Online- oder mobiles Banking noch eher zurückhaltend genutzt (39 Prozent). Entsprechend kennen vor allem jüngere Bankkunden ihren Ansprechpartner in der Bankfiliale häufig gar nicht.
„Trend wird anhalten“
Die Filiale ist im langjährigen Vergleich auf dem Rückzug: Während 2014 noch 27 Prozent der Menschen angaben, einmal pro Woche ihre Bank zu besuchen, sagen dies jetzt nur noch 13 Prozent. „Die Pandemie hat dem Online-Banking einen regelrechten Schub versetzt“, stellte BdB-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid fest. „Jeder Zweite besucht seine Bankfiliale inzwischen seltener als einmal im Monat. Dieser Trend wird anhalten. Wer erfahren hat, wie komfortabel sich Bankgeschäfte digital erledigen lassen, wird dabei auch bleiben.“
Bemerkenswert ist dabei, dass das Online-Banking als immer sicherer angesehen wird. 2018 hatten es rund die Hälfte der Menschen in Deutschland (49 Prozent) als sicher oder sehr sicher beurteilt; nun sich es rund zwei Drittel (64 Prozent). Auch hier gibt es allerdings eine Schere zwischen Jung und Alt: So sehen 91 Prozent der 19- bis 28-Jährigen den Online-Zugang als „sehr sicher“ an, aber nur 45 Prozent der über 60-Jährigen.
Viele Banken haben auf die Entwicklung in den vergangenen Jahren bereits reagiert und Filialen geschlossen. Dafür bieten immer mehr Banken Beratung und Betreuung auch telefonisch oder per Video an.
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