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Düsseldorf – Die Polizei-Ramme riss die Verdächtigen aus dem Schlaf: Zugriff noch vor dem Morgengrauen! Um 4 Uhr startete in drei Bundesländern ein massiver Polizei-Einsatz gegen Geldwäsche und Terror-Finanzierung.
Mehr als 1000 Polizisten stürmten Mittwochfrüh 85 Häuser, Büros, Geschäftsgebäude. Schwer bewaffnete, maskierte Männer mehrerer Spezialeinsatzkommandos, Hundertschaften, Hundeführer, vom Staatsschutz, Steuerfahnder und Staatsanwälte gingen gegen ein gefährliches kriminelles Netzwerk vor.
Durchsuchungen gab und gibt es in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen. Elf Haftbefehle wurden vollstreckt.
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Es geht um zig Millionen Euro, unter anderem um Geldwäsche, Hawala-Banking und den Verdacht der Terror-Finanzierung.
In monatelanger Arbeit sammelten Ermittler der Kripo sowie die Spezialfahnder der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf und die Staatsanwälte der ZEOS (Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in NRW. Ihr Ziel: mafiöse Strukturen zu zerschlagen) Beweise gegen die kriminelle Gruppe. Insgesamt wird gegen 67 Beschuldigte ermittelt.
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Durchsuchungen gab es u.a. in Düsseldorf, Neuss, Kaarst, Mönchengladbach, Bergisch Gladbach, Heinsberg, Erkelenz, Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen.
Der Zugriff erfolgte ungewöhnlicherweise bereits tief in der Nacht, weil die Fahnder befürchten, sonst könnten die Verbrecher mit wenigen Tastendrücken noch belastende Daten auf Handys oder Computern vernichten. Denn: Ziel der Maßnahmen ist es außerdem, Beweismittel sowie illegale Vermögenswerte, die durch die Begehung von Straftaten erlangt wurden, zu sichern.
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Jetzt kamen die schwer bewaffneten Polizisten also bereits im Tiefschlaf, so soll den Beschuldigten keine Chance bleiben, Beweise zu vernichten. Der Schwerpunkt der größten Razzia seit Jahren soll im Raum Düsseldorf und Wuppertal liegen.
Gegen Mittag wollen NRW-Innenminister Herbert Reul (69, CDU) und NRW-Justizminister Peter Biesenbach (73, CDU) vor die Kameras treten und weitere Details nennen.
So funktioniert Hawala-Banking
Eine Person übergibt in Köln zum Beispiel bei einem Schmuckhändler oder Finanzdienstleister Geld, das für eine andere Person in einem anderen Land bestimmt ist. Der Händler transferiert das Geld zu einem weiteren Händler, der es dem Empfänger dann auszahlt. Mit Bargeldtransporten werden dann die Reserven der Händler aufgefüllt. Der Geldfluss ist so nicht nachvollziehbar.
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