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Ganz in weiß gekleidet saß Dortmunds Torjäger Erling Haaland auf der Tribüne und sah von oben dabei zu, wie seine Teamkollegen gegen den FC Augsburg zu einem 2:1 (1:1)-Sieg kamen. Doch ganz entspannt konnte der verletzte Norweger phasenweise nicht sein, denn der FCA machte es den Dortmundern nicht leicht. Zunächst brachte Raphael Guerreiro den BVB durch einen verwandelten Foulelfmeter in Führung (10. Minute). Doch noch vor der Pause erzielte Andi Zeqiri per Abstauber nach einem Lattentreffer den Ausgleich (35.).
Auch direkt nach dem Wiederanpfiff war Augsburg besser, doch dann schlug Julian Brandt zu, der einen Konter erfolgreich abschloss (51.). Das Tor weckte die Dortmunder auf, sie waren nun wieder viel gefährlicher, nutzten aber keine ihre weiteren Tormöglichkeiten. So blieb es bis zum Ende beim 2:1. „Der Ausgleich hat uns ein bisschen die Beine weggezogen“, sagte BVB-Trainer Marco Rose, fand aber auch: „Die Reaktion der Mannschaft war aber gut. In der Summe bin ich mit der Leistung zufrieden.“
Erling Haaland jubelte beim Abpfiff übrigens nicht mehr mit. Er hatte seinen Sitzplatz – offenbar voller Vertrauen, dass nichts mehr schief gehen würde – bereits einige Minuten vorher verlassen. Die Dortmunder, die unter der Woche in der Champions League gegen Sporting Lissabon gewonnen hatten, schoben sich durch den Sieg wieder auf Rang zwei der Tabelle hinter den FC Bayern, der genau wie der bisherige Zweite, Bayer Leverkusen, erst am Sonntag spielt.
SC Freiburg setzt sich oben fest
Direkt hinter den Bayern und den Dortmundern in der Tabelle liegt der SC Freiburg, der sich bei Hertha BSC mit 2:1 (1:0) durchsetzen konnte. Den Freiburger Führungstreffer erzielte SC-Verteidiger Philipp Lienhart per Kopfball nach einer Ecke (17.). Hertha spielte schwach, wurde aber nach der Pause besser und kam aber durch den eingewechselten Krzysztof Piatek zum Ausgleich (70.). Wenig später traf Herthas Angreifer Jurgen Ekkelenkamp nur die Latte und verpasste die Berliner Führung (74.). So konnte Nils Petersen mit einem Fallrückzieher nach einem weiteren Eckstoß für die Entscheidung sorgen (78.).
„In der zweiten Halbzeit war die Möglichkeit da, dass man das Spiel kippen kann“, beklagte Hertha-Trainer Pal Dardai anschließend, dessen Stuhl nach der fünften Saisonniederlage wieder etwas mehr wackelt. „Wären die Standardgegentore nicht gewesen, würde man gerade Glückwunsch sagen, wie clever das war.“
Leipzigs Knoten platzt spät
Lange Zeit sah es so aus, als sollte RB Leipzig auch gegen Aufsteiger VfL Bochum kein Erfolg gelingen wollen, doch schließlich wechselte Trainer Jesse Marsch „den Sieg ein“. Am Ende gewann Leipzig gegen Bochum mit 3:0 (0:0), auch weil Marsch in der 69. Minute einen Doppelwechsel vornahm und Dominik Szoboszlai und André Silva ins Spiel brachte. Sekunden später trat Szoboszlai die Ecke, die Silva zum 1:0 verwandelte (70.). Nur wenige Momente später stellte Christopher Nkunku mit einem Lupfer auf 2:0 (73.). Keine fünf Minuten traf der Franzose erneut, diesmal mit einem schönen Heber aus vollem Lauf (78.).
Erleichterung: André Silva (2.v.r.) erlöst RB Leipzig mit dem Tor zum 1:0, kurz nach seiner Einwechslung
Die Partie war entschieden, die Leipziger konnten ein wenig aufatmen. Nach verkorkstem Saisonstart ist mit dem Dreier und nun zehn Punkten zumindest der Anschluss an das obere Tabellendrittel geschafft. Bochum wartet dagegen weiter auf den zweiten Saisonsieg und ist Vorletzter.
Wildes Spiel zwischen Wolfsburg und Gladbach
Mit viel Tempo hin und her ging es beim 1:3 (1:2) des VfL Wolfsburg gegen Borussia Mönchengladbach. Beide Teams spielten schnell und konsequent nach vorne und hatten zahlreiche Chancen. Die Gladbacher erwischten den besseren Start und lagen dank eines Doppelschlags von Breel Embolo per Fallrückzieher aus kurzer Distanz (5.) und Jonas Hofmann nach einem Konter (7.) früh mit 2:0 in Front. Luca Waldschmidt brachte den VfL wieder heran (25.) Der Neuzugang von Benfica Lissabon hatte etwas Glück, da die Flanke vor seinem wuchtigen Volleyschuss zweimal abgefälscht wurde.
Richtig turbulent wurde es aber erst nach dem Seitenwechsel: Zunächst sah Maxence Lacroix nach einem Foul im eigenen Strafraum die gelb-rote Karte (76.). Doch statt das Spiel zu entscheiden, vergab Gladbachs Kapitän Lars Stindl den Elfmeter mit einem kläglichen Versuch (78.). Vier Minuten später sah Wolfsburgs Jerome Roussillon glatt Rot (82.), die Karte wurde aber wieder zurückgenommen, nachdem der Schiedsrichter den Videobeweis konsultiert hatte. Der Franzose hatte bei einer Grätsche mit langem Bein doch den Ball gespielt. Fast mit dem Schlusspfiff setzte schließlich Gladbachs Joe Scally mit seinem ersten Bundesligator den Schlusspunkt (90.+5).
Schönes Ding! Breel Embolo (l.) erwischt den Ball perfekt und Koen Casteels (r.) kann nicht mehr reagieren
„Am Anfang geben wir das Spiel weg – so einfach ist es“, analysierte VfL-Coach Mark van Bommel nüchtern, während sein Gegenüber, Adi Hütter, sich freute: „Wir haben ein hochklassiges Bundesliga-Spiel gesehen. Wenn man die Torchancen hernimmt, glaube ich schon, dass wir der verdiente Sieger sind.“
Weil Hoffenheims Spieler zu viele entscheidende Zweikämpfe verloren, konnte der VfB Stuttgart das Spiel gegen die TSG mit 3:1 (1:0) für sich entscheiden. Nach einer Ecke köpfte Marc-Oliver Kempf das 1:0 (18.). Nach der Pause erhöhten Konstantinos Mavropanos (60.) und Roberto Massimo (81.) auf 3:0. Hoffenheim kam durch ein schöne Einzelaktion Jacon Bruun Larsens lediglich zum Ehrentreffer (84.). „Unsere Intensität hat gepasst“, lobte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo. „Wir waren leidenschaftlich und zielstrebig von der ersten bis zur letzten Minute.“
1. FC Köln erkämpft Sieg gegen Fürth
Zum Auftakt des 7. Spieltags gelang dem 1. FC Köln am Freitagabend vor 40.000 Zuschauern ein Heimsieg. Die Kölner drehten die Partei nach einem frühen Tor des Fürther Verteidigers Marco Meyerhöfer (7.) noch zu einem 3:1 (0:1)-Erfolg. Sebastian Andersson (50.) und Ellyes Skhiri mit einem Doppelpack (55./89.) trafen für den nach der Pause klar überlegenen FC. Köln freut sich mit nun zwölf Punkten über einen ordentlichen Saisonstart, der Tabellenletzte Fürth muss dagegen auch nach sieben Spielen weiter auf den ersten Sieg warten.
Der 7. Bundesliga-Spieltag in Zahlen:
1. FC Köln – SpVgg Greuther Fürth 3:1 (0:1)
Tore: 0:1 Meyerhöfer (7.), 1:1 Andersson (50.), 2:1 Skhiri (55.), 3:1 Skhiri (89.)
Borussia Dortmund – FC Augsburg 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Guerreiro (10./Foulelfmeter), 1:1 Zeqiri (35.), 2:1 Brandt (51.)
VfL Wolfsburg – Borussia Mönchengladbach 1:3 (1:2)
Tore: 0:1 Embolo (5.), 0:2 Hofmann (7.), 1:2 Waldschmidt (24.), 1:3 Scally (90.+5)
Gelb-rote Karte: Lacroix (Wolfsburg/76.)
VfB Stuttgart – TSG 1899 Hoffenheim 3:1 (1:0)
Tore: 1:0 Kempf (18.), 2:0 Mavropanos (60.), 3:0 Massimo (81.), 3:1 Bruun Larsen (84.)
Hertha BSC – SC Freiburg 1:2 (0:1)
Tore: 0:1 Lienhart (17.), 1:1 Piatek (70.), 1:2 Petersen (78.)
RB Leipzig – VfL Bochum 3:0 (0:0)
Tore: 1:0 Silva (70.), 2:0 Nkunku (73.), 3:0 Nkunku (78.)
Sonntagsspiele:
FSV Mainz 05 – 1. FC Union Berlin -:- (15:30 Uhr MESZ)
Tore:
FC Bayern München – Eintracht Frankfurt -:- (17:30 Uhr MESZ)
Tore:
Arminia Bielefeld – Bayer Leverkusen -:- (19:30 Uhr MESZ)
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