Wilder, versöhnlicher, echter!

Das hätten viele wohl nicht erwartet: Das ProSieben-Casting-Format „Queen of Drags“ wurde bei den 1,5 Millionen Zuschauern der Auftakt-Folge zum echten Erfolg! In Heidi Klums neuer Show werden die besten deutschen Drag Queens gekürt – mit all dem Drama, den Zickereien und dem Glamour, der dazugehört.

Am Donnerstagabend lief die zweite Folge, und die machte richtig gute Laune!

In der Show kann auch die Jury ihre Liebe zu extravaganten Stylings voll auslebenFoto: Pro Sieben/ Martin Ehleben

Doch trotz aller Unterhaltung: Das Beeindruckendste an „Queen of Drags“ ist die Erkenntnis, die man gewinnt.

Darüber, wie vorsintflutlich auch heute noch mit Homosexualität umgegangen wird und wie intolerant unsere Gesellschaft ist. Wie stark Homosexuelle ausgegrenzt werden – in Familien, in der Schule, auf dem Fußballplatz. Kandidat Bambi Mercury zum Beispiel erzählte Heidi Klum von seiner Vaterschaft. Er bekommt mit seiner besten Freundin Zwillinge.

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Bambi in der Sendung:

Oder Candy Crash, die über das Hadern mit sich selbst, ihrer Sexualität und ihrem Umfeld spricht: „Ich habe mich erst mit 23 oder 24 vor mir selbst geoutet als schwul, weil ich das selbst nicht sein wollte, weil mir von klein auf gesagt wurde: ,Hey, du bist schwul, Schwuchtel!‘ Wenn du selbst noch keine Sexualität als Kind entwickelt hast und nur Beleidigungen hörst, möchtest du das selbst nicht sein.“

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Das erste Pärchen

Es haben sich zwei Drags gesucht und gefunden! Aria Addams und Hayden Kryze lagen gemeinsam auf dem Sofa, kuschelten, streichelten sich. Hayden: „Wir sind in der Anfangsphase. Ich habe mich verguckt.“ Aria: „Ich finde es schön, in den Arm genommen zu werden. Ich brauche Nähe.“

Kuschelten in der zweiten Sendung miteinander: Aria Addams (l.) und Hayden KryzeFoto: ProSieben/Martin Ehleben

Der Rausschmiss

Die Österreicherin Samantha Gold flog diesmal aus dem Rennen um Deutschlands beste Drag. „Queen Mum“ Heidi Klum, die eigentlich – mal abgesehen von Einspielern – überhaupt erst nach 20 Minuten Sendezeit auf ihre Kandidatinnen traf, war enttäuscht, dass die einzige Sängerin nicht sang, sondern nur ihre Lippen und kaum die Hüften bewegte.

Bye-bye, Samantha Gold. Die Österreicherin musste ihre Köfferchen packenFoto: Agency People Image

Mit anderen Worten: Langweilig!

Trans-Ikone und Gastjurorin Amanda Lepore (52) zerschmetterte die Hoffnungen der Turnschuh tragenden Samantha:

Die Schönste unter den Schönen?

Wie man(n)’s richtig macht, zeigte die Berlinerin Katy Bähm, die mit gefühlt einem Kilo Glitzer auf ihrer Haut über die Bühne fegte und Heidi eine größere Hymne anstimmen ließ als auf jedes ihrer „Meeedchen“ bei „Germany‘s Next Topmodel“: „Katy, du bist bildhübsch. Ich liiiiebe das Outfit. Ich liiiiebe die Performance. I loved it!“

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Katy landete nach ihrem Auftritt und einem Walk in einem selbst kreierten Plastik-Müll-Kleid auf Platz 1!

Allerdings ist sie auch die Zickigste unter den Zicken und fühlt sich gemobbt. Denn Katy bekommt nicht zuletzt von Juryseite immer wieder gesagt, dass sie die Schönste sei, was die anderen wiederum total nervt. Die Reaktion: nervige Lästereien!

Wie man so was elegant unter Drag Queens regelt, zeigte Konkurrentin Candy Crash, im wahren Leben YouTuber mit Amerikanistik- und Skandinavistik-Studium. Candy fühlte sich ertappt. Sie wolle nicht, dass sich jemand gemobbt fühlt und entschuldigte sich daraufhin bei Katy. Und noch während sich die zwei in den Armen lagen, stichelte Candy schon wieder weiter in Richtung ihrer Rivalin: „Kein Grund zur Freude. Du versaust das sowieso gleich wieder.“

Hach, so schön kann Fernsehen sein!

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