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Zunächst möchte ich mit einem wichtigen Rat beginnen: Kümmern Sie sich gerade jetzt in der Krise um Ihr Team! Denn es ist von großer Bedeutung, dass Sie alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Gefühlt ist gerade nichts mehr wie es war. Sie sehen Ihre Mitarbeiter nur noch via Videokonferenz und können nicht mal schnell mit Ihnen einen Kaffee trinken, um zu klären, was vielleicht gerade bei ihnen los ist. Aber ich habe dennoch Lösungen oder Ideen dazu, wie Sie das gemeinsam bewältigen können.
Denn schließlich wollen Sie in der Krise gemeinsam nach vorne schauen und sich für die Zeit danach vorbereiten. Lassen Sie bei Ihren Mitarbeitern nicht den Eindruck entstehen, dass Sie sich nur melden, wenn es etwas zu klären gibt. (Wann bekomme ich die Zahlen, den Bericht oder um welches Arbeitsergebnis es sich auch immer handelt.) Es ist jetzt von großer Bedeutung, dass Sie gewisse Routinen finden, um in Kontakt mit Ihrem Team zu bleiben.
Die Gefahr: Sie bekommen sonst nicht mit, wenn es im Team rumort. Gerade in dieser Zeit, in der Sie neuerdings ein Team verteilt im Home-Office haben.
Vergessen Sie nicht, auch für Ihre Mitarbeiter ist es eine Zeit der Verunsicherung und Veränderung. Da kommen schnell Gerüchte auf, manch einer mag geradezu rebellieren oder zieht sich komplett zurück.
Dem können Sie vorbeugen!
Mit kleinen, relativ einfachen Maßnahmen holen und halten Sie alle im Boot. Damit Sie es gemeinsam als Team schaffen. Und rückblickend eines Tages sagen können: „Das war eine schwierige Zeit – aber wir haben sie gemeinsam bewältigt.“
1. In der Ruhe liegt die Kraft
Ich weiß, das klingt etwas seltsam und das während wir uns in einer Krise befinden. Ich kenne es aus meinen Projekten nur zu gut. Kopflos durch die Gegend zu laufen, das ergibt schlicht überhaupt keinen Sinn. Sich Zeit nehmen und gemeinsam mit den Mitarbeitern klären, was als Nächstes zu tun ist, dagegen schon. Sie werden sehen, Ihre Mitarbeiter steuern sicher gerne eigene Ideen bei, die für alle einen Nutzen haben.
Tipp 1: Fragen Sie Ihre Mitarbeiter nach Ihren Ideen und entscheiden Sie nicht alles über ihren Kopf hinweg. Hektik hilft in den wenigsten Fällen weiter.
2. Nach versteckten Talenten suchen
Agieren und nicht reagieren! Nur wer handelt und sich mit seiner Leistung einbringt, kann die Dinge entscheidend in die gewünschten Bahnen lenken. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an die neue Situation gemeinsam positiv anzugehen. Werden Sie aktiv und suchen Sie gemeinsam nach Lösungen. Achten Sie darauf, dass auch bei Ihren Mitarbeitern Talente verborgen sind, die momentan von immenser Bedeutung sind. Sorgen Sie dafür, die Stimmung hochzuhalten und vielleicht erfahren Sie dabei viel Neues über Ihre Mitarbeiter.
Tipp 2: Nicht jeder kann das Positive in der aktuellen Situation sehen. Lassen Sie daher die Mitarbeiter, die es positiv sehen, ihre Gedanken teilen. Lassen Sie berichten, wie sie beispielsweise ihren Tag gestalten. Was sich für sie vielleicht sogar positiv verändert hat. Auch wenn es spontan nichts mit der Arbeit zu tun hat, trägt es immens dazu bei, dass die Mitarbeiter weiterhin motiviert im Home-Office sind und Ihren Beitrag zum Erfolg leisten.
3. Hilfe holen
Die gemeinsame Lösung zählt! Es geht darum, im Team eine Lösung zu erarbeiten. Nutzen Sie dazu auch bei Bedarf externe Ressourcen wie Interimsmanager, Berater oder Coaches. Sie sparen so Zeit – denn Sie müssen sich nicht allein in alles einarbeiten, sondern können von der Erfahrung anderer profitieren.
Tipp 3: Sich gerade in dieser Zeit Hilfe zu holen, ist keine Schande, denn Sie können nicht alles wissen. Gegebenenfalls reicht schon ein kurzer Workshop, um beispielsweise Online-Meetings besser zu gestalten. Und schließlich profitieren dann alle davon. Meinen Sie nicht?
4. Guten Morgen und ein Lächeln
Nutzen Sie den Start in den Tag und wünschen Sie Ihren Mitarbeitern einen guten Morgen und plaudern Sie kurz mit ihnen. Und schenken Sie ihnen ein Lächeln.
Selbstverständlich geht das auch im Home-Office: Starten Sie morgens mit einem gemeinsamen Online-Meeting.
Diese drei Fragen werden Ihnen bei der Gestaltung des Online-Meetings helfen, lassen Sie diese von Ihren Mitarbeitern beantworten.
- Was habe ich gestern gemacht?
- Was plane ich für heute?
- Wobei brauche ich gegebenenfalls Unterstützung.
Basierend auf den Antworten entscheiden Sie, mit wem Sie im Laufe des Tages sprechen wollen. Also 1:1 oder mit einzelnen kleineren Gruppen – und kommunizieren Sie das auch so. Und vor allem halten Sie sich dran!
Tipp 4: Seien Sie aufmerksam, hören Sie zu und gestalten Sie darauf basierend Ihren Tag. Denn nur so bleibt die Kultur des Dialogs erhalten. Haben Sie ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste, denn nur so können Sie sicherstellen, dass alle an Bord bleiben.
5. Nennen Sie die Dinge beim Namen
Reden Sie Klartext. Keine Schönfärberei! Denn Fakt ist: Man kann nicht verhindern, dass es Veränderungen für die Mitarbeiter geben wird. Informieren Sie die Mitarbeiter so bald wie möglich, damit diese sehen können, was auf sie zukommt. Und ganz wichtig: Wenn Sie nichts wissen, sagen Sie auch das. Denn: Ehrlich währt am längsten.
Tipp 5: Seien Sie sich bewusst, dass es Veränderungen geben wird. Werden diese nur positiv sein? Ich glaube eher nicht, aber es gilt, gut zu kommunizieren. Denn sicherlich wollen Sie Ihre Mitarbeiter auch nach der Krise weiterhin an Bord haben.
6. Nichts geht über direkte Kommunikation
Nehmen Sie sich Zeit, direkt zu kommunizieren und die Mitarbeiter persönlich umfassend zu informieren, auch wenn der Weg über E-Mail oder das Intranet der leichtere Weg zu sein scheint. Gehen Sie dabei auch auf mögliche Fragen Ihrer Mitarbeiter ein. Hierzu eignen sich natürlich auch Videokonferenzen.
Etablieren Sie ein regelmäßiges Info-Meeting, bei dem Sie alle auf den aktuellen Stand bringen und die Mitarbeiter so alles aus erster Hand erfahren. Sie glauben gar nicht, wie viel Zeit Sie einsparen, wenn nicht alles über die „Gerüchteküche“ bei den Mitarbeitern ankommt. E-Mails lassen immer Raum für Spekulationen!
Tipp 6: Informationen zu teilen, ist wichtig, denn sonst geschieht das auf anderem Wege. Zwar gibt es aktuell keine Kaffeeküche oder Kantine, aber der Kollege ist vom anderen nur einen Klick entfernt.
7. Feiern Sie Erfolge
Vergessen Sie bei allem, was gerade los ist, die Erfolge nicht. Ja, auch in dieser Situation gibt es sie und darum sollte man sie feiern. Denn schnell hetzt man nur dem nächsten To-do hinterher und vergisst, was man gemeinsam erreicht hat.
Tipp 7: Nicht vergessen: Auch oder besser gesagt gerade jetzt muss man sich die Zeit nehmen, Erfolge zu sehen und zu feiern. Heben Sie besondere Leistungen hervor und geben Sie ihren Mitarbeitern so einen Motivationsschub.
8. Abteilungsleiter sollten sich regelmäßig austauschen
Nur wer richtig kommuniziert, wird auch verstanden! Genau deshalb sind regelmäßige Runden mit Abteilungsleitern und gegebenenfalls deren Stellvertretern während der Krise unerlässlich: Ziel ist hier ganz klar die deutliche und klare Informationsweitergabe an die Abteilungen und die Möglichkeit der Aussprache und näheren Abstimmung. Wichtig ist hier insbesondere die Regelmäßigkeit, denn dann eröffnen sich neue Wege und Lösungen.
Tipp 8: Sprechen Sie mit einer Stimme? Denn auch die Mitarbeiter im Home-Office tauschen sich natürlich untereinander aus. Oft erlebe ich, dass die Abteilungsleiter in ihren Abteilungen Unterschiedliches kommunizieren. Und das führt dann zu Missverständnissen und Unruhe. Das muss nicht sein. Daher vereinbaren Sie eine Kommunikation, die für alle gilt. Nutzen Sie hierzu auch gerne die Info-Meetings wie unter 6. beschrieben.
9. Seien Sie kreativ
Gemeinsam in die Kantine gehen, das fällt momentan aus. Aber wer sagt denn, dass Sie auf die gemeinsame Mittagspause verzichten müssen? Laden Sie Ihre Mitarbeiter einfach mal zu einer virtuellen Mittagspause ein. Ich habe es selbst ausprobiert und war überrascht, wie positiv es aufgenommen wurde.
Tipp 9: When nothing goes right, go left. Was will ich damit sagen? Nur weil das Übliche nicht möglich ist, wie im Beispiel, heißt es nicht, dass es keine Alternativen gibt.
10. Allein im Home-Office? Das muss nicht sein
Vielen Mitarbeitern fehlt zu Hause der Antrieb, sich morgens pünktlich an den Schreibtisch zu setzen oder der Kollege, mit dem man sich mal schnell austauschen kann. Und vielleicht zögert man, den Kollegen extra anzurufen. Eine Freundin von mir hat daher schon seit Jahren eine virtuelle Bürogemeinschaft. Man trifft sich über Skype, tauscht sich zu Beginn vielleicht kurz aus, bleibt dann ohne Ton verbunden und jeder geht seiner Arbeit nach. Also fast wie im Büro, man kommuniziert miteinander, oder schaltet bei Bedarf auch mal ab.
Tipp 10: So wird auch Projektarbeit im Home-Office schnell möglich oder der neue Kollege ist nicht so auf sich allein gestellt. Probieren Sie es doch einfach aus.
Ihr Ergebnis aus all diesen Schritten wird sein, dass alle an einem Strang ziehen, nur so lässt sich diese Krise meistern! Schließlich geht es um Arbeitsplätze und darum, auch zukünftig für das Unternehmen zu arbeiten. Nur gemeinsam sind Sie alle stark und jeder muss sich auf den anderen verlassen können.
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