Es gibt Dinge, die hat im VW-Konzern nicht immer die Mutter Volkswagen zuerst. Manchmal dürfen auch die Kinder früher ran: Beim Infotainment etwa nutzt VW-Tochter Skoda schon die MIB-3-Technik (Modularer-Infotainment-Baukasten) im Mini-SUV Kamiq sowie beim kompakten Scala – und zeigt somit, wo es in Zukunft in Sachen Connectivity hingehen soll.

Jetzt haben es die Tschechen wieder getan! Mit der vierten Generation des Octavia präsentieren sie noch vor VW einen Kombi auf der MQB-Evo-Plattform (Modularer– Querbaukasten) – einen Golf Variant haben wir noch nicht gesehen. Dazu kommt dann noch die Limousine, die in Deutschland zwar nicht besonders oft verkauft wird, Freunden des VW Jetta aber weiterhin ein Stufenheck in der Kompaktklasse mit großer Klappe und Golf-Technik liefert.

Optisch hat der neue Octavia einen Riesenschritt nach vorn gemacht. Auch er erhält jetzt das neue Markengesicht mit breitem Kühlergrill. Das Vier-Augen-Gesicht verschwindet und wird gegen zwei zusammenhängende Scheinwerfer ersetzt. Sie tragen je zwei Leuchten und zitieren mit dem abgewinkelten Tagfahrlicht den Vorgänger – LED ist immer Serie. Ansonsten pachtet der Octavia die Schürze des Superb und reiht sich damit endgültig in das Markendesign ein.

Im Heck verschwinden die bisherigen einteiligen Leuchten und werden gegen zweigeteilte LED-Lampen ersetzt. Der Octavia wächst um zwei Zentimeter auf 4,69 Meter, ist nur noch neun Zentimeter vom VW Passat entfernt.

Zwei Zentimeter länger und viel größer! Der neue Octavia wächst um zwei Zentimeter auf 4,69 Meter. In den Kofferraum des Kombis passen 640 Liter, das sind 30 mehr als beim alten. Die Limo schluckt 600Foto: Werk
Modern und groß wie nie, hinten mehr Beinfreiheit als im GolfFoto: Werk

Mit 2,69 Meter Radstand stehen die Räder beim Tschechen fünf Zentimeter weiter auseinander als beim neuen Golf 8. Das macht sich im Innenraum bemerkbar. Tatsächlich haben jetzt die Fond-Passagiere massig Platz. Die Beine fühlen sich zu keinem Zeitpunkt eingeengt, die neuen optionalen „Schlafkopfstützen“ mit klappbaren Wangen laden zum Relaxen ein.

Im Cockpit verändert Skoda den Octavia von Grund auf. Das Lenkrad verliert eine Speiche, kommt fortan mit zweien aus. Dahinter befindet sich ein optionales zehn Zoll großes Virtual Cockpit mit neuen Funktionen. Es wird mit zylindrischen Bedienelementen am Lenkrad gesteuert.

Auch das Infotainment lässt sich über einen 10-Zoll-Touchscreen bedienen, verbindet sich dank MIB 3 jetzt drahtlos mit dem Smartphone via Apple CarPlay und Android Auto. Wie im Golf ist eine intelligente Sprachsteuerung mit an Bord. Sie wird mit „Okay, Laura“ aktiviert und soll vom Funktionsumfang der des Golf VIII ähneln.

Hier sehen Sie die Weltpremiere live!

Alles neu im Cockpit: Auf Wunsch digitale Instrumente und 10-Zoll-Touchscreen in Sichthöhe. Das Lenkrad hat zwei SpeichenFoto: Werk
Statt DSG-Wählhebel alter Schule bekommt der Octavia eine minimalistische Schaltwippe in der MittelkonsoleFoto: Werk
Skoda mit Hofmeister-Knick in der C-Säule. Die Limo wächst um zwei Zentimeter auf 4,69 m, könnte als 3er GT durchgehenFoto: Werk

Die Sitze sind äußerst bequem, hier hat Skoda besonderen Wert auf Ergonomie gelegt. Und auch die Innenraumqualität hat noch mal einen Zacken zugelegt und strebt immer mehr in Richtung Premium. Einen DSG-Wählhebel alter Schule suchen wir dagegen vergebens, auch der Octavia erhält nur noch eine minimalistische Schaltwippe in der Mittelkonsole, ganz der Golf.

Unter der Haube verbaut Skoda fast alles, was aktuell geht. Abgesehen von einer vollelektrischen Version oder einem Wasserstoffantrieb ist jede gängige Antriebsart erhältlich. Das bedeutet Benziner mit 110, 150 und 190 PS, wahlweise auch als Mildhybrid mit 48-Volt-Netz, drei Diesel mit 115, 150 und 200 PS und zwei Plug-in-Hybrid-Versionen, die 204 und 245 PS leisten. Die Erdgasversion kommt mit 130 PS.

Bestellbar soll der Octavia noch im Januar 2020 sein, ausgeliefert wird dann ab Ende März. Preislich wird sich der Kombi bei einem Basispreis um die 20 000 Euro einordnen. Übrigens: Wenn dann auch eine RS-Version noch vor dem Golf VIII GTI kommt, wäre Skoda schon wieder Erster. Wollen wir wetten?

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Fazit

Applaus, Skoda! Mit dem neuen Octavia bauen die Tschechen den ersten Kombi auf der neuen Golf-Plattform – und überzeugen bei Größe, Stil und Connectivity. Wer braucht jetzt noch die größeren Passat oder Superb?

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