Inhaltsverzeichnis

Die Meldungen im Kurz-Überblick:

  • Tränen der Erleichterung nach lange erwartetem Bergrutsch in Norwegen (16.21 Uhr)
  • Hund stirbt in überhitztem Auto – Strafbefehl gegen Halter erlassen (13.34 Uhr)
  • Mann nach Verzehr einer Clementine am Arbeitsplatz suspendiert (12.22 Uhr)
  • „Tamponsteuer“ könnte bald reduziert werden (5.06 Uhr)
  • „Focus“: Scheuer hat mehr Geld als bisher bekannt für Pkw-Maut freigegeben (0.14 Uhr)

Die News des Tages im stern-Ticker:

+++ 23.21 Uhr: Kontakt zu indischer Mondfähre bei Landeanflug abgerissen +++

Indien hat den Kontakt zu seiner Mondfähre „Vikram“ beim Landeanflug verloren. Kurz vor der geplanten Landung auf dem Erdtrabanten sei die Verbindung abgerissen, teilte die indische Weltraumbehörde Isro am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) mit. Indien wollte mit der Mission die vierte Mondlandenation der Welt werden.

+++ 22.04 Uhr: Bundeswehr unterstützt Hilfseinsatz auf den Bahamas nach Hurrikan „Dorian“ +++

Nach den verheerenden Zerstörungen des Hurrikans „Dorian“ will sich die Bundeswehr an einem Hilfseinsatz in der Karibik beteiligen. 70 deutsche Soldaten an Bord des niederländischen Marineschiffs „Johan de Witt“ sollen humanitäre Hilfe auf den Bahamas leisten, wie die Bundeswehr mitteilte Das Hauptaugenmerk liege auf der Versorgung der Bevölkerung „mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Medikamenten sowie der Herstellung eines Lagebildes bezüglich entstandener Schäden an der Infrastruktur“.    

Ursprünglich sollten die deutschen Soldaten in den kommenden Wochen mit der niederländischen Besatzung des Schiffs an einem Marinemanöver in der Karibik teilnehmen. Nach Angaben der Bundeswehr entschied die niederländische Regierung „aufgrund der aktuellen Notlage auf den Bahamas“ kurzfristig, die „Johan de Witt“ in das Katastrophengebiet zu verlegen.

+++ 21.09 Uhr: Kletterin im kalifornischen Yosemite Park tödlich verunglückt +++

In einem berühmten Klettersteig im kalifornischen Yosemite-Park ist eine 29-jährige Kletterin tödlich verunglückt. Die Besucherin aus dem US-Staat Arizona sei in dem steilen und steinigen Gelände mehr als 150 Meter tief abgestürzt, teilte die Parkverwaltung mit. Ranger hätten die Frau nach dem Unfall am Vortag tot aufgefunden.

Der Absturz ereignete sich am Half Dome, einem halbkugelförmigen Granitfelsen, der jedes Jahr Tausende Besucher aus aller Welt anlockt. An einem Steilstück können sich dort auch weniger erfahrene Kletterer an senkrecht aufgehängten Stahlseilen zum Gipfel hochhangeln. Oft sind Dutzende  Wanderer auf der beliebten Strecke unterwegs. Die Unfallursache werde noch untersucht, hieß es. Zuletzt stürzte dort im Mai 2018 ein 29-jähriger Wanderer tödlich ab.

+++ 21.05 Uhr: Hunderte Inselbewohner in North Carolina von Hurrikan eingeschlossen +++

Im US-Bundesstaat North Carolina sitzen Hunderte Bewohner einer vom Hurrikan „Dorian“ betroffenen Insel fest. Die Situation sei Grund für „bedeutende Sorge“, sagte der Gouverneur des Bundesstaats, Roy Cooper. Bergungsteams stünden bereit, könnten die Insel Ocracoke aber erst erreichen, wenn sich der Sturm wieder abgeschwächt habe, sagte Cooper. Auf Bildern der Insel waren schwere Überflutungen zu sehen. 

Video: "Dorian" tobt an der US-Ostküste

Der Hurrikan war am Freitagmorgen direkt über die Inselgruppe Outer Banks hinweggezogen. Auf der dazugehörigen Insel Ocracoke leben knapp 1000 Menschen. Es war zunächst nicht klar, wieso sie nicht vor dem Eintreffen des Sturms wie von den Behörden angeordnet Schutz im Landesinneren gesucht hatten. In den küstennahen Bereichen North Carolinas waren wegen des Sturms rund 200 000 Haushalte ohne Strom. 

+++ 20.04 Uhr: Deutscher Tourist muss Online-Kommentare über „Nazi-Opa“-Foto löschen +++

Ein deutscher Tourist muss seine Kommentare über ein Wehrmachtsfoto in einem Hotel in Tirol auf den Portalen TripAdvisor und Booking.com löschen. Der Anwalt der Hotelbesitzerin gab diese Gerichtsentscheidung am Freitag bekannt. Seine Mandantin habe den Mann verklagt, weil seine Kommentare den Anschein erweckten, sie sympathisiere mit dem Nationalsozialismus.    

Ein Gericht in Innsbruck hatte bereits im Juli entschieden, dass der Tourist seine „diffamierenden“ und „gegen das Gesetz verstoßenden“ Kommentare löschen müsse. Daraufhin hatte der Hotelgast die Entscheidung angefochten. Der Mann hatte auf den Portalen den Kommentar „Foto des Nazi-Opas im Eingang“ hinterlassen, nachdem er in der Hotel-Lobby das Foto eines Soldaten in Wehrmachtsuniform mit Hakenkreuz gesehen hatte. 

+++ 19.27 Uhr: Iran präsentiert Details zur Ausweitung der nuklearen Forschung +++

Der Iran wird am Samstag nähere Angaben zu der von ihm geplanten Ausweitung seiner nuklearen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit machen. Der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, will die Pläne auf einer Pressekonferenz präsentieren. Präsident Hassan Ruhani hatte am Mittwoch gesagt, der Iran werde in einem dritten Schritt zum Rückzug aus dem internationalen Atomabkommen seine nukleare Forschung und Entwicklung ausweiten.

+++ 19.23 Uhr: Zahl der Toten nach E-Zigaretten-Gebrauch in den USA steigt +++

Die Zahl der Todesfälle in den USA nach Benutzung von E-Zigaretten ist auf mindestens drei gestiegen. Ein vierter Tod werde in diesem Zusammenhang untersucht, sagte Dana Meaney-Delman von der US-Gesundheitsbehörde CDC. „Wir wissen von drei Toten und einem Fall, der untersucht wird.“ Insgesamt seien den Behörden mittlerweile 450 mögliche Erkrankungen in mehr als 30 Bundesstaaten gemeldet worden.  

In den USA hatten sich die Meldungen ungeklärter Lungenerkrankungen, die nach dem Konsum von E-Zigaretten auftreten, in den vergangenen Wochen gehäuft. Die Symptome reichten von Atembeschwerden, Atemnot und Brustschmerzen bis hin zu Fällen von Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen und Durchfall. Viele der Betroffenen hatten sogenannte Liquids – Flüssigkeiten, die verdampft werden – mit dem psychoaktiven Cannabis-Wirkstoff THC konsumiert.

+++ 18.21 Uhr: Greta Thunberg bei kleinem Klimaprotest vor den UN in New York +++

Klimaaktivistin Greta Thunberg hat erneut an einem Protest vor den Vereinten Nationen in New York teilgenommen. Die 16-jährige Schwedin und wenig mehr als 20 weitere Jugendliche stellten sich mit Schildern vor den UN auf und skandierten Parolen wie „Hört auf es zu leugnen, unsere Erde stirbt“. Thunberg und andere Demonstranten beantworteten einige Fragen, eine öffentliche Rede der Schwedin war allerdings nicht geplant. Eine Woche zuvor – noch während der Schulferien – hatten etwa 100 Jugendliche mit ihr protestiert.

Klimastreik: Greta bei Fridays for Future in New York

Thunberg war Ende Juli nach einer zweiwöchigen Reise auf einer Segeljacht in der US-Ostküstenmetropole angekommen, sie verzichtet aus Klimagründen auf Flugreisen. In den Vereinigten Staaten möchte sie am Tag nach einer geplanten Großdemo am 20. September beim Jugend-Klimagipfel der Vereinten Nationen und zwei weitere Tage später am UN-Klimagipfel der Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Außerdem hatte sie angekündigt, andere Aktivisten, Entscheidungsträger und Betroffene des Klimawandels zu treffen. Im Dezember möchte Thunberg zur Weltklimakonferenz ins südamerikanische Chile weiterreisen.

+++ 18.20 Uhr: Vizepräsident von Slovan Bratislava wegen Hitlergruß verurteilt +++

Einer der prominentesten slowakischen Sportfunktionäre ist wegen Extremismus verurteilt worden. Wie die Nachrichtenagentur TASR und lokale Medien berichteten, soll Ivan Kmotrik junior, Vizepräsident des Fußball-Rekordmeisters Slovan Bratislava, nach einem Meisterschaftsspiel im Mai öffentlich den Hitlergruß gezeigt und dazu „Heil Hitler!“ gerufen haben. Ein Gericht in der Stadt Banska Bystrica verurteilte Kmotrik im August zu einer Geldstrafe von 5000 Euro. Das Urteil ist jedoch nicht rechtskräftig, weil sowohl der Verurteilte als auch die Staatsanwaltschaft in dieser Woche dagegen Berufung einlegten.

+++ 18.17 Uhr: Zwei Palästinenser bei Konfrontationen an Gaza-Grenze getötet +++

Bei Zusammenstößen mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze sind nach palästinensischen Angaben zwei junge Männer erschossen worden. Zudem seien mindestens 66 Palästinenser verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Davon seien 38 durch scharfe Munition verletzt worden.

Nach Angaben der israelischen Armee hatten sich rund 6200 Palästinenser an mehreren Punkten entlang des Grenzzaunes versammelt. Sie hätten Sprengsätze und Brandbomben geworfen, sagte ein Armeesprecher. Mehrere Personen hätten den Sicherheitszaun überwunden und wären dann wieder in den Gazastreifen zurückgekehrt. Die Soldaten hätten mit verschiedenen Maßnahmen reagiert, um die Unruhen zu zerstreuen.

+++ 18.06 Uhr: Söder bekommt für finanzpolitische Aussagen Gegenwind aus der CDU +++

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bekommt für finanzpolitische Aussagen Gegenwind aus der CDU. Söder hatte angekündigt, den Vorsitz in der Ministerpräsidentenkonferenz ab Oktober dazu zu nutzen, die Finanzausstattung der Länder zu stärken. Der Bund eigne sich über finanzielle Anreize immer mehr Gestaltungskompetenzen an, sagte Söder dem „Spiegel“. Die Länder benötigten ausreichende Mittel, um ihren ureigenen Aufgaben nachzukommen.

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„Ministerpräsident Söder sollte auf dem Boden der Tatsachen bleiben“, sagte Eckhardt Rehberg (CDU), haushaltspolitischer Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. „Bayern tilgt seit Jahren Schulden. Auch die finanzschwachen Länder erwirtschaften hohe Überschüsse.“ Ein Grund dafür sei, dass der Bund die Länder gegenüber 2010 um 30 Milliarden Euro pro Jahr allein bei den Sozialausgaben und über die Umsatzsteuerverteilung entlastet habe. 

+++ 18.03 Uhr: Amazonas-Länder beraten über Umwelt- und Entwicklungspolitik +++

Angesichts der verheerenden Waldbrände im Amazonasgebiet haben die Staats- und Regierungschef der Länder in der Region über eine gemeinsame Strategie für Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung beraten. Kolumbiens Präsident Iván Duque empfing am Freitag in Leticia seine Kollegen aus Peru, Ecuador und Bolivien sowie den Vizepräsidenten von Suriname zum Amazonasgipfel. 

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro konnte wegen einer bevorstehenden Operation nicht persönlich an dem Gipfel teilnehmen und sollte per Videokonferenz zugeschaltet werden. In Leticia wurde er von Außenminister Ernesto Araújo vertreten. Zum Abschluss des Gipfels wollten die Regierungsvertreter den Pakt von Leticia für Amazonien unterzeichnen. „Der Schutz des Amazonasgebiets liegt in der Verantwortlichkeit von uns allen“, schrieb Duque auf Twitter. „Deshalb erneuern wir unsere Verpflichtung, dieses für die Erhaltung des Lebens so wichtige Ökosystem zu schützen.“   

+++ 17.48 Uhr: Facebooks Dating-Dienst ruft Datenschützer auf den Plan +++

Der neue Dating-Dienst von Facebook weckt Bedenken von Datenschützern. „Dass alle verschiedenen Dienste in der Hand eines Anbieters sind, mag auf den ersten Blick für die Nutzer verlockend sein“, sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar der Zeitung „Die Welt“. „Aus Datenschutzsicht ist dies jedoch sehr problematisch.“ Er sehe die Gefahr, dass vertrauliche Angaben von Nutzern unbeabsichtigt in die Öffentlichkeit gelangen könnten.    

Das Online-Netzwerk hatte am Donnerstag seinen kostenlosen Dienst „Facebook Dating“ in den USA gestartet. In 19 Ländern in Südamerika und Asien ist die Funktion schon verfügbar, 2020 soll es in Europa soweit sein.

+++ 17.34 Uhr: Türkei kündigt gemeinsame Patrouillen mit den USA in Nordsyrien an +++

Die Türkei will am Sonntag mit den US-Streitkräften erstmals eine gemeinsame Patrouille in der geplanten „Sicherheitszone“ im kurdischen Nordosten Syriens abhalten. „Wir planen, die gemeinsamen Patrouillen am 8. September zu beginnen“, sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Freitag. Ankara dringt seit Wochen auf die rasche Umsetzung der „Sicherheitszone“, doch bleiben viele Details unklar.

Die USA hatten Anfang August mit der Türkei die Schaffung einer bis zu 32 Kilometer breiten „Sicherheitszone“ entlang der türkischen Grenze zu den Kurdengebieten in Nordsyrien vereinbart, um den türkischen Sicherheitsbedenken Rechnung zu tragen. Die Region wird von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) kontrolliert, die Ankara wegen ihrer engen Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Bedrohung sieht.

+++ 17.24 Uhr: Ex-Betriebsleiter warnt vor Platzproblemen im BER +++

Beim geplanten Start des neuen Hauptstadtflughafens BER im Oktober 2020 könnte es aus Sicht des früheren Berliner Flughafenmanagers Elmar Kleinert eng werden. Der Abstand zwischen Sicherheitskontrolle und Check-in-Schaltern in der Haupthalle des Terminals 1 sei zu klein, warnte Kleinert am Freitag im BER-Untersuchungsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. „Wenn ein kleiner Stau da ist, sind die ersten Check-in-Schalter nicht mehr erreichbar.“ Kleinert geht außerdem davon aus, dass das Terminal des bisherigen Schönefelder Flughafens nicht wie geplant noch fünf Jahre offen bleiben muss, sondern bis zu zehn Jahre.  

Kleinert, heute Flughafenchef in Bremen, war bis zum Juni 2018 Betriebsleiter der bestehenden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld und entwickelte auch das Pflichtenheft für den BER mit. Für mehr Platz am neuen Flughafen baut das Unternehmen dort inzwischen ein Terminal 2. Wenn dieses nicht rechtzeitig fertig werde, müsse der BER ohne Reservekapazität in Betrieb gehen, sagte Kleinert. „Das wird kniffelig.“ Der Flughafen München habe seinerzeit 50 Prozent Reserve gehabt. Die Berlin-Brandenburger Flughafengesellschaft rechnet jedoch mit einer pünktlichen Fertigstellung von Terminal 2.

+++ 17.21 Uhr: Bundeswehrsoldaten helfen nach Sturmkatastrophe auf den Bahamas +++

Nach den tödlichen Verwüstungen durch den Hurrikan „Dorian“ auf den Bahamas sollen sich 70 deutsche Marinesoldaten an einem militärischen Hilfseinsatz beteiligen. Die Männer und Frauen seien auf dem niederländischen Docklandungsschiff „Johan de Witt“, das auf ein Zertifizierungsmanöver verzichte und Kurs auf die Bahamas nehme, hieß es am Freitag aus dem Verteidigungsministerium in Berlin. Das Schiff, ein Hubschrauberträger, liege vor der Karibikinsel St. Martin und erhalte am Wochenende Ladung und Material. Es sei für einen Hilfseinsatz besonders gut ausgerüstet. Das Schiff soll spätestens am Montag auslaufen. Am Freitag wurden in Berlin die Obleute des Verteidigungsausschusses unterrichtet.

+++ 17.13 Uhr: Mexiko: Zahl der Migranten in USA um mehr als die Hälfte verringert +++

Die Migration über die mexikanische Grenze in die USA ist nach Angaben Mexikos in den vergangenen drei Monaten um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Dies sei das Ergebnis einer Vereinbarung mit den USA vom 7. Juni, sagte Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard am Freitag vor Journalisten.

Seitdem setzte Mexiko 25 000 Mitglieder seiner Nationalgarde an den Grenzen zu den USA und Guatemala ein. Nachdem US-Grenzpolizisten im Mai noch mehr als 144.000 Menschen beim illegalen Übertritt der Grenze mit Mexiko festgesetzt hatten, waren es Ebrard zufolge im August nur noch rund 63.000. Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador sprach bei der Pressekonferenz von „guten Resultaten“. Mit der Vereinbarung hatte Mexiko die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle vorerst abgewendet. Das lateinamerikanische Land verpflichtete sich darin, den Zustrom mittelamerikanischer Migranten in die USA über Mexiko einzudämmen.

+++ 17.04 Uhr: „WSJ“: US-Regierung untersucht Abgas-Deal von BMW, VW, Honda und Ford +++

Das US-Justizministerium nimmt einem Zeitungsbericht zufolge die Autobauer BMW, Volkswagen, Honda und Ford wegen eines Abgas-Deals mit dem Bundesstaat Kalifornien ins Visier. Bei der Prüfung gehe es darum, ob die Hersteller bei der Vereinbarung gegen kartellrechtliche Bundesgesetze verstoßen haben, schrieb das „Wall Street Journal“ am Freitag unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Stellungnahmen des Ministeriums sowie von BMW, VW und Ford lagen zunächst nicht vor. Honda erklärte gegenüber der Zeitung, in der Angelegenheit mit den Justizbehörden kooperieren zu wollen.

Die vier Autobauer hatten im Juli ein Abkommen mit der kalifornischen Umweltbehörde CARB zur Regelung von Abgas-Standards bekanntgegeben, das eine bedeutsame Reduzierung von Treibhausgasemissionen sicherstellen soll. Der Deal missfällt der Regierung von US-Präsident Donald Trump, die eine geplante Verschärfung der Sprit- und Abgasvorschriften für Autos auf Bundesebene zurückdrehen will. Kalifornien, der US-Bundesstaat mit dem größten Automarkt, und die Trump-Regierung liegen deshalb schon länger im Clinch.

+++ 16.58 Uhr: Offenbar gewaltbereit: Polizei verweigert Holland-Fans die Einreise +++

Mehrere Stunden vor dem Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden hat die Bundespolizei am Freitagvormittag eine Gruppe offenbar gewaltbereiter niederländischer Fans an der Einreise nach Deutschland gehindert. Die sieben Personen im Alter von 22 bis 43 Jahren wurden nach Angaben der Bundespolizeiinspektion in Bad Bentheim an der Grenze gestoppt.

Einer Polizeimitteilung zufolge hielten die Beamten auf der Bundesstraße 402 einen Kleintransporter der Gruppe an und fanden bei der Durchsuchung einen Joint und zwei nicht zugelassene Böller. Eine Nachfrage bei der niederländischen Polizei habe ergeben, dass die Fans im Nachbarland mehrheitlich als gewaltbereit bekannt sind. Aus diesem Grund wurde der Gruppe die Einreise verweigert. Die Fußball-Nationalmannschaften beider Länder spielen am Freitagabend um 20.45 Uhr in Hamburg in der EM-Qualifikation gegeneinander.

+++ 16.45 Uhr: Menschenrechtskommissarin fordert sichere Pride-Parade in Sarajevo +++

Die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, hat die Behörden in Bosnien und Herzegowina aufgefordert, für einen sicheren Ablauf der ersten Pride-Parade in der Geschichte des Landes zu sorgen. Politiker sollten sich nicht an Debatten oder Aktionen beteiligen, die den Menschen die Teilnahme an der Demonstration für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender-Personen (LGBT) erschwere oder untersage, mahnte Mijatovic am Freitag. 

Die Veranstaltung, die am Sonntag in der Hauptstadt Sarajevo stattfinden soll, sei ein wichtiger Schritt in der Gleichstellung aller Bürger des Staats, so die Menschenrechtskommissarin. Die Pride-Parade sei wichtig, um auf die Menschenrechte der LGBT-Menschen aufmerksam zu machen, so Mijatovic, die selbst aus Bosnien und Herzegowina stammt. Der Staat ist eines der letzten aus dem ehemaligen Jugoslawien hervorgegangenen Länder, die eine Parade erlauben. 

+++ 16.21 Uhr: Tränen der Erleichterung nach lange erwartetem Bergrutsch in Norwegen +++

Den Menschen in der norwegischen Gemeinde Rauma sind Steine vom Herzen gefallen: Nach fünf Jahren des Wartens ist ein Teil des Berges Mannen in der Nacht zu Freitag endlich abgerutscht. Bürgermeister Lars Olav Hustad weinte vor Erleichterung. „Jetzt haben wir den Dreck endlich unten!“, sagte er dem norwegischen Fernsehsender NRK.

Der Abgang von geschätzt 50.000 Kubikmeter Gestein war seit Jahren erwartet worden. In den letzten fünf Jahren mussten einige Bewohner bis zu 16 Mal ihre Häuser am Fuße des Mannen verlassen. Immer wieder wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. Doch nie geschah etwas. Auch das Einleiten von Wasser in die Bruchstellen hatte den Abgang nicht auslösen können. Nun hat kräftiger Regen den Job erledigt. 

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Auch am Freitag gab es einem Geologen zufolge Bewegung am Berg. Doch das meiste Gestein sei unten, alles sehe stabil aus. Über Schäden ist noch nichts bekannt. „Wenn ich an all die Leute denke, die so oft evakuiert wurden – jetzt können sie endlich in ihr Haus zurückkehren, ohne die Gefahr, dass sie wieder raus und rein müssen“, sagte Bürgermeister Hustad. Gunn Walstad Sogge, eine der betroffenen Bewohner, sagte dem NRK, sie habe einen Siegestanz auf dem Dorfplatz aufgeführt: „Wir sind so unglaublich glücklich.“

+++ 16.15 Uhr: Keine Schuldsprüche nach Brandkatastrophe bei Techno-Party in Kalifornien +++

Der Prozess um die Brandkatastrophe mit 36 Toten bei einer Techno-Party Ende 2016 im kalifornischen Oakland ist ohne Schuldsprüche zu Ende gegangen. Einen der beiden Angeklagten sprach die Jury am Donnerstag frei. Bei dem anderen konnten sich die Geschworenen nicht einigen, weshalb in seinem Fall das Verfahren platzte. Vor Gericht hatten sich der Betreiber des „Geisterschiff“ genannten Künstlerhauses sowie dessen künstlerischer Leiter wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft und Hinterbliebene der Brandopfer warfen ihnen vor, in krimineller Weise bei den Sicherheitsvorkehrungen für ihren Veranstaltungsort geschlampt zu haben.

Nach fünfmonatiger Verhandlung sprach die Jury den künstlerischen Leiter Max Harris jedoch in allen Anklagepunkten frei. Beim Betreiber Derick Almena gelangten sie zu keinem Konsens. Die Geschworenen befanden sich bei Almena in einer „hoffnungslosen Sackgasse“, wie Richterin Trina Thompson sagte. Die Anklage soll nun innerhalb eines Monats erklären, ob sie einen neuen Prozess gegen Almena beantragen will. Almena hatte das ehemalige Lagerhaus drei Jahre vor der Brandkatastrophe angemietet und daraus einen Ort für eine Künstlergemeinschaft gemacht. In dem Gebäude gab es weder Rauchmelder noch Sprinkler. Die genaue Brandursache konnten die Ermittler wegen der Intensität des Brandes und des Ausmaßes der Zerstörung nie klären. Die Hypothesen gingen von einem Fehler in der Stromanlage über Kerzen bis zu einer Zigarette.

+++ 15.51 Uhr: US-Nahostbeauftragter Greenblatt tritt zurück +++

Noch vor der Vorstellung des kompletten US-Friedensplans für den Nahen Osten ist der zuständige Sondergesandte Jason Greenblatt zurückgetreten. Seine Gründe nannte Greenblatt am Donnerstag nicht. Er hatte in den vergangenen zweieinhalb Jahren zusammen mit Jared Kushner, dem Schwiegersohn von Präsident Donald Trump, an dem Friedensplan gearbeitet. Dieser wird von den Palästinensern bereits vehement abgelehnt.

Greenblatt erklärte nun lediglich, es sei ihm eine „lebensprägende Ehre“ gewesen, dem Weißen Haus zu dienen. Trump und seine Regierung bemühten sich um Klarstellung, dass der Nahostbeauftragte nicht im Unfrieden gehe. Trump nannte Greenblatt im Internetdienst Twitter als „loyal“ und einen „großartigen Freund“. 

+++ 15.37 Uhr: British Airways bereitet sich auf massiven Pilotenstreik in Großbritannien vor +++

Die britische Fluggesellschaft British Airways steht erstmals in der Unternehmensgeschichte vor einem großangelegten Pilotenstreik mit Folgen für zehntausende Passagiere. 1600 Flüge könnten angesichts der Arbeitsniederlegungen in der kommenden Woche in Großbritannien gestrichen werden, berichteten britische Medien am Freitag. Die Pilotengewerkschaft Balpa hatte zuvor zu Streiks am kommenden Montag und Dienstag sowie zusätzlich noch am 27. September aufgerufen. Hintergrund sind Tarifstreitigkeiten.

British Airways hatte am Donnerstagabend in letzter Minute ein Angebot von Balpa zurückgewiesen, da die Gewerkschaftsforderungen das Unternehmen nach seinen Angaben zusätzlich 50 Millionen Pfund (rund 55 Millionen Euro) kosten würden. Die Gewerkschaft wies diese Summe zurück und bezifferte die zusätzlichen Kosten im Vergleich zum Verhandlungsangebot der Airline auf lediglich fünf Millionen Pfund. „Ein Streiktag dagegen kostet das Unternehmen 40 Millionen Pfund“, fügte Balpa-Generalsekretär Brian Strutton hinzu. 

+++ 15.33 Uhr: Schröder warnt SPD vor Linksruck +++

Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hält nichts von einem Linksruck seiner Partei. „Es ist ein Irrweg, grüner werden zu wollen als die Grünen und linker als die Linken“, sagte der 75-Jährige der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Dann wird die SPD überflüssig.“ Stattdessen könne die SPD „als Volkspartei nur erfolgreich sein und regierungsfähig bleiben, wenn sie die politische Mitte für sich gewinnt.“ Das habe die Partei in den Jahren 1998, 2002 und 2005 geschafft. 

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder

Im neuen ZDF-„Politbarometer“ gaben dagegen 44 Prozent aller Befragten und 45 Prozent aller SPD-Anhänger an, die Partei solle mehr linke Positionen vertreten. Weniger linke Positionen wünschten sich in der am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen nur 21 Prozent der Wahlberechtigten beziehungsweise 16 Prozent der SPD-Anhänger. Keine größeren Änderungen wollen 25 beziehungsweise 32 Prozent der Befragten.

+++ 15.32 Uhr: Frankreich untersucht Bleirisiko nach Brand in Notre-Dame +++

Fast fünf Monate nach dem Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame soll die französische Gesundheitsbehörde die Risiken durch Bleistaub abschätzen. Die Behörde Anses solle feststellen, wie stark die Menschen Bleipartikeln ausgesetzt sind, die der Wind bei dem Feuer Mitte April weit über das Kirchengelände hinaus verstreut hatte, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit.

Bislang sei das Risiko schwer einzuschätzen, da es keine Vorschriften über eine maximal erlaubte Menge an Bleistaub im öffentlichen Bereich gebe, erklärte das Ministerium. Es gehe vor allem darum, „Risikogruppen wie Kinder oder schwangere Frauen“ zu schützen. Dazu zählten auch Arbeiter, die sich über längere Zeit im Freien aufhalten. Der auf dem Pariser Asphalt gefundene Bleistaub könnte nicht nur auf das Feuer zurückzuführen sein, betonte das Ministerium. Deshalb müsse Anses auch überprüfen, wie viel Blei etwa in alten Häusern verbaut wurde oder bis zum Jahr 2000 in Benzin enthalten war.  

+++ 15.20 Uhr: Brandenburger Grüne: Keine Koalition mit rechtskonservativ geführter CDU +++

Nach der Rücktrittsankündigung des brandenburgischen CDU-Partei- und Fraktionschefs Ingo Senftleben haben die Grünen die Partei vor einem Rechtskurs gewarnt. „“Ingo Senftleben war für uns das Aushängeschild einer liberalen und weltoffenen CDU, mit der wir in den letzten fünf Jahren im Landtag gut zusammen gearbeitet haben“, hieß es in einer Mitteilung der Grünen-Spitzenpolitiker Ursula Nonnemacher und Benjamin Raschke. Setze sich der „Siegeszug des rechtskonservativen Flügels“ um die Landtagsabgeordneten Saskia Ludwig und Frank Bommert fort und bleibe es „in der CDU bei Spaltung und Chaos“, wäre eine sogenannte Kenia-Koalition aus SPD, CDU und Grünen „für uns erledigt“, erklärten sie.

Beide zeigten sich „erschüttert, wie die innerparteilichen Auseinandersetzungen in der CDU laufen und die Partei mit ihrem Spitzenpersonal umgeht“. Zuvor hatte Senftleben seinen Rückzug von allen Ämtern und auch aus dem Sondierungsteam der CDU zur Regierungsbildung angekündigt.

+++ 15.18 Uhr: Teenager soll für IS geworben haben – Anklage in Düsseldorf +++

Ein 17-Jähriger soll laut Ermittlern versucht haben, Mitglieder und Unterstützer für die Terrormiliz Islamischer Start anzuwerben. Wegen dieses Vorwurfs hat die Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft Anklage beim Oberlandesgericht in der Landeshauptstadt erhoben, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Der Syrer soll laut Erkenntnissen der Ermittler von Mitte 2018 bis Februar 2019 in fünf Fällen über Messenger-Dienste gezielt zum Beitritt zum IS und zum bewaffneten Dschihad aufgerufen haben, hieß es in der Mitteilung. 

Die Anklage sei bereits Mitte Juli erhoben worden. In Untersuchungshaft befinde er sich seit dem 21. März. Zuvor lebte er in Leverkusen, 2015 war der Mann laut einem Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Die Generalstaatsanwaltschaft ist zentral für die Terrorismusbekämpfung in Nordrhein-Westfalen zuständig. 

+++ 15.15 Uhr: Hurrikan „Dorian“ in den USA auf Land getroffen +++

Hurrikan „Dorian“ ist nach der tödlichen Verwüstung auf den Bahamas mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde in den USA auf Land getroffen. Das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) in Miami teilte mit, das Auge des auf einen Sturm der Kategorie 1 heruntergestuften Hurrikans sei bei Cape Hatteras auf der Inselkette Outer Banks im Bundesstaat North Carolina angekommen. Die Outer Banks sind dem Festland vorgelagert. 

Das Hurrikan-Zentrum warnte am Freitag vor lebensbedrohlichen Sturmfluten an der Küste. Auch Gegenden nahe der Küste, die normalerweise trockenblieben, würden von steigenden Wassermassen geflutet. Nach der tödlichen Verwüstung auf den Bahamas hatte Hurrikan „Dorian“ weiter an Kraft verloren. In der Nacht zu Freitag erreichte der Sturm noch Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern in der Stunde, was der niedrigsten Hurrikan-Kategorie 1 entspricht.

+++ 15.14 Uhr: Immunität von zwei Linke-Abgeordneten in Thüringen aufgehoben +++

Der Justizausschuss des Thüringer Landtags hat die Immunität von Linke-Fraktionschefin Susanne Hennig-Wellsow und ihrem Fraktionskollegen Christian Schaft aufgehoben. Er machte damit den Weg für strafrechtliche Ermittlungen nach einer Protestaktion gegen eine AfD-Demonstration frei, wie die Fraktion am Freitag mitteilte. Der Antrag auf Aufhebung war von der Staatsanwaltschaft Erfurt gekommen. Diese ermittelt wegen Störung von Versammlung und Aufzügen gegen die Landtagsabgeordneten. Hintergrund ist ihre Beteiligung an einer Sitzblockade während der AfD-Demonstration.

Hennig-Wellsow betonte, sie begrüße die juristische Klärung des Sachverhalts. „Wir sind der festen Überzeugung, dass friedliche Sitzblockaden eine zulässige Form des passiven zivilen Ungehorsams sind“, äußerte sie nach dem Beschluss des Ausschusses. Es sei wichtig, hier grundsätzliche Klarheit für Thüringen zu schaffen. An der Sitzblockade hatte sich auch der Linke-EU-Abgeordneten Martin Schirdewan beteiligt. Die drei Politiker wurden am 1. Mai von der Polizei zunächst ermahnt und dann weggetragen. Nach einer kurzen Unterbrechung konnte dann auch der AfD-Demonstrationszug seinen Weg fortsetzen.

+++ 15.10 Uhr: Schwedische Außenministerin tritt zurück – mehr Zeit für Familie +++

Margot Wallström, die schwedische Außenministerin, tritt zurück. Das teilte die 64-Jährige auf Twitter mit. Als Grund für ihren Rückzug nannte sie den Wunsch, mehr Zeit mit ihrem Mann, ihren Kindern und Enkelkindern verbringen zu wollen. 

Die Sozialdemokratin ist seit fünf Jahren Außenministerin in der rot-grünen Regierung. Ihre Rücktrittsankündigung kommt überraschend. In der vergangenen Woche hatte Wallström noch an den Friedensgesprächen im Jemen teilgenommen.

+++ 15.05 Uhr: Istanbuler CHP-Vorsitzende zu fast zehn Jahren Haft verurteilt +++

Die Istanbuler Vorsitzende der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP) ist am Freitag zu fast zehn Jahren Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der türkischen Wirtschaftsmetropole befand Canan Kaftancioglu wegen alter Tweets und anderer Äußerungen der „Terrorpropaganda“, der „Präsidentenbeleidigung“ und der „Beleidigung der Türkischen Republik“ schuldig, wie ihre Partei mitteilte. Die Haftstrafe lautet demnach auf neun Jahre, acht Monate und 20 Tage.

Da sie keine Reue zeigte und nach einer vorherigen Gerichtsanhörung ein kritisches Gedicht des linken Dichters Nazim Hikmet verlesen habe, sei die Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt worden, teilte ein CHP-Vertreter mit. Allerdings wird die streitbare Oppositionspolitikerin demnach für die Dauer des Berufungsverfahrens nicht festgenommen. Laut ihrer Partei muss nun ein Berufungsgericht binnen sechs Monaten über den Fall entscheiden.

+++ 14.52 Uhr: Überschwemmungen in Vietnam und Kambodscha – sechs Tote +++

Ein tropischer Wirbelsturm hat in Vietnam mindestens sechs Menschen getötet und mehr als 15 000 Häuser unter Wasser gesetzt. Im Zentrum des Landes gab es großflächige Überschwemmungen und Erdrutsche, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Auch im Nachbarland Kambodscha mussten wegen heftiger Regenfälle rund 800 Familien ihre Häuser verlassen und auf höher gelegenen Flächen Schutz suchen, wie lokale Medien meldeten. Der Fluss Mekong habe in Teilen der nordöstlichen Provinz Stung Treng an der Grenze zu Laos Hochwasser geführt.

+++ 14.48 Uhr: Lage auf „Alan Kurdi“ im Mittelmeer immer prekärer +++

Die Lage auf dem deutschen Rettungsschiff „Alan Kurdi“ im Mittelmeer vor Malta hat sich nach Angaben der Retter weiter verschlechtert. Der Sprecher des Regensburger Vereins Sea-Eye, Gorden Isler, sprach am Freitag von einer „besorgniserregenden Dynamik“. In der Nacht zuvor sei ein Minderjähriger aus den Sicherheitsnetzen gezogen worden, der versucht habe, das Schiff über die Reling zu verlassen. Er hoffe, dass ein maltesisches Gericht in Kürze der Beschwerde Sea-Eyes folge und die zweifellose Zuständigkeit Maltas für die Rettung bestätige, sagte Isler. 

Die „Alan Kurdi“ hatte vorigen Samstag 13 Menschen aus einem überladenen Holzboot geborgen, unter ihnen acht Minderjährige. Zwei Jungen, die unter schweren Angstattacken litten, durften inzwischen das Schiff verlassen und wurden von Malta an Land genommen. „Die „Alan Kurdi“ ist nicht der richtige Ort, um minderjährige Schutzsuchende länger als nötig zu beherbergen“, sagte Isler.

+++ 14.36 Uhr: Mutmaßlicher Serienvergewaltiger bestreitet Taten +++

Ein wegen Vergewaltigung von Spaziergängerinnen angeklagter 26-Jähriger hat die Vorwürfe vor Gericht als „Lüge“ bezeichnet. „Ich habe Angst in Gegenwart von Frauen. Ich kann nicht einfach so mit ihnen reden“, sagte er zum Prozessauftakt am Freitag vor dem Landgericht Memmingen. Der Staatsanwalt erklärte, die Beweislage gegen den Angeklagten sei „erdrückend“. Er sei überzeugt, dass der Mann verurteilt werde: „Letztlich geht es darum, wie hoch die Strafe sein wird.“

Dem Mann aus Eritrea wird vorgeworfen, im Dezember 2018 im Unterallgäu zwei Spaziergängerinnen vergewaltigt und zwei weitere Frauen sexuell genötigt zu haben. Die vier Vorfälle in Egg an der Günz und Babenhausen ereigneten sich im Abstand von zwei Tagen – drei sollen innerhalb weniger Stunden geschehen sein. Eine der Frauen ist laut Gutachter nicht vernehmungsfähig. Ein weiteres Opfer sagte unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus. Dem Angeklagten droht eine Freiheitsstrafe von 2 bis 15 Jahren. Von einer Abschiebung nach Eritrea ist während der möglichen Haftzeit laut Landgericht „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht auszugehen“.

+++ 14.34 Uhr: Hund stirbt in überhitztem Auto – Strafbefehl gegen Halter erlassen +++

Eine Hundehalter im Rheinland soll nach dem Hitzetod seines Tiers jetzt eine Geldstrafe von 3200 Euro zahlen. Das sagte der Direktor des Amtsgerichts Jülich der Deutschen Presse-Agentur. Der 52-Jährige wurde per Strafbefehl zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 40 Euro verurteilt. Zuvor hatte die „Aachener Zeitung“ berichtet. 

Der Mann hatte seinen Hund im April bei 25 Grad Außentemperatur im Auto gelassen. Auf dem Armaturenbrett lag ein Zettel mit der Nachricht: „An alle Neugierigen! Es sitzt ein Hund im Auto, ich weiß das und es geht ihm gut! Jetzt kümmern Sie sich um ihre Sachen und mischen Sie sich nicht in Dinge, die Sie nichts angehen!“ Als ein Zeuge schließlich die Polizei verständigte, war der Hund bereits tot.

+++ 14.09 Uhr: SPD-Vorsitzkandidat Karl Lauterbach gibt Fraktionsvizeposten auf +++ 

Der SPD-Vorsitzkandidat Karl Lauterbach gibt sein Amt als Vizevorsitzender der Bundestagsfraktion auf. „Es passt nicht zusammen, dass ich in den Regionalkonferenzen für einen GroKo-Ausstieg werbe, weil die große Koalition der SPD schadet, gleichzeitig aber für die Fraktion Gesetze mit Jens Spahn oder Anja Karliczek verhandele“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe zur Begründung. „Das ist keine glaubwürdige Haltung.“ 

+++ 13.55 Uhr: Frau von Lastwagen überrollt – nahezu unverletzt +++

Eine 51-Jährige ist in Österreich von einem Lastwagen überrollt worden – und dabei fast unverletzt geblieben. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, stand die Frau auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes in Rankweil gerade vor dem Laster, als dieser losfuhr. Dabei kam die Frau zu Fall. Der 48-jährige Lkw-Fahrer habe die Kundin nicht bemerkt und die Fahrt fortgesetzt, teilte die Polizei weiter mit. Zu ihrem großen Glück lag die Frau mittig unter dem Wagen, so dass die Räder der Drei-Achsers sie nicht berührten. „Dadurch blieb sie bis auf ein großflächiges Hämatom an der linken Körperseite, welches vermutlich vom Sturz herrührte, nahezu unverletzt“, so die Polizei über den Vorfall vom Mittwoch.

+++ 13.42 Uhr: Kreise: Brandenburgs CDU-Chef Senftleben zieht sich von Ämtern zurück +++

Brandenburgs CDU-Partei- und Fraktionschef Ingo Senftleben will sich nach den heftigen Verlusten bei der Landtagswahl von seinen Spitzenämtern zurückziehen. Er werde am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nicht erneut zur Wahl des Fraktionsvorsitzenden antreten. Auch als CDU-Landesvorsitzender wolle er sein Amt zur Verfügung stellen. Zuvor hatten unter anderem die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ darüber berichtet.

+++ 13.27 Uhr: EU stellt 500.000 Euro Soforthilfe für Bahamas nach Hurrikan „Dorian“ bereit +++

Die EU stellt 500.000 Euro Soforthilfe für die vom Hurrikan „Dorian“ betroffenen Menschen auf den Bahamas bereit. Mit den Mitteln sollen Unterkünfte, Wasser, Hygieneartikel und Lebensmittel zur Verfügung gestellt werden, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel. 

+++ 13.24 Uhr: Frankreich prüft Pfand für Getränkeverpackungen bis 2022 +++

Rund 16 Jahre nach Einführung des Einwegpfands in Deutschland will auch Frankreich ein Rückgabesystem für Getränkeverpackungen auf den Weg bringen: Die Staatssekretärin im Umweltministerium, Brune Poirson, hofft nach Angaben vom Freitag auf eine Einführung vor Ende der Amtszeit von Präsident Emmanuel Macron – also bis 2022. Mitte September solle das Parlament im Rahmen eines Gesetzesentwurfs zur Kreislaufwirtschaft erstmals darüber beraten, sagte sie.     

Dem Umweltministerium zufolge sollen alle Arten von Getränkeverpackungen zurückgegeben werden können: Plastikflaschen, Dosen und Glas. „Ich will, dass dieses System sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich rentabel ist und dass es wirksam und nützlich ist“, betonte Poirson. „Das kostet Zeit“, fügte sie hinzu. Zunächst müssten sich alle Beteiligten auf ein System einigen. Auch die Aufstellung von Pfandautomaten werde eine Weile dauern.

+++ 13.11 Uhr: Gebühren für Inkassoverfahren sollen sinken +++

Inkassofirmen, die Geld von säumigen Kunden eintreiben, sollen künftig weniger Gebühren verlangen dürfen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) vorgelegt. „Wer mit seinen Schulden in ein Inkassoverfahren gerät, muss ohnehin schon draufzahlen“, sagte Lambrecht der „Bild“-Zeitung. „Es ist ein großes Ärgernis, dass dabei vielfach sogar überhöhte Gebühren verlangt werden, die in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Aufwand stehen.“ Verbraucher würden häufig abgezockt. 

Derzeit dürfen Inkassofirmen auch bei kleinen Forderungen eine Gebühr von bis zu 70,20 Euro in Rechnung stellen – selbst wenn sie keinen großen Aufwand treiben und nur einen Brief verschicken. „Solchen Inkassofallen werden wir in Zukunft einen Riegel vorschieben“, sagte Lambrecht.

+++ 12.55 Uhr: Bundesregierung besorgt über mehr Flüchtlingsankünfte in Griechenland  +++

Mit Besorgnis verfolgt die Bundesregierung, dass auf den griechischen Inseln wieder mehr Boote mit Migranten aus der Türkei ankommen. Die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz betonte allerdings, die Zahl der dort ankommenden Menschen sei immer noch deutlich niedriger als vor der Vereinbarung zwischen der EU und der Türkei, die im März 2016 geschlossen worden war. Das sogenannte EU-Türkei-Abkommen sieht vor,  dass die EU alle Migranten, die illegal auf die griechischen Inseln übersetzen und die in Griechenland kein Asyl bekommen, in die Türkei zurückschicken darf.  Im Gegenzug nimmt die EU für jeden in die Türkei zurückgeschickten Syrer einen anderen Syrer, der sich in der Türkei aufhält, legal auf. 

In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der aus der Türkei kommenden Migranten schlagartig. Im August setzten nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR 8103 Menschen aus der Türkei zu den griechischen Ägäis-Inseln über. Auf den Inseln halten sich aktuell rund 24 000 Migranten auf, die Schutz in Europa suchen. 

+++ 13.06 Uhr: Bauarbeiten im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes abgeschlossen +++

Die Bauarbeiten im Plenarsaal des Reichstagsgebäudes sind beendet. „Alles verlief planmäßig – auch die Kosten blieben im vorgesehenen Rahmen“, sagte der Sprecher des Bundestages, Frank Bergmann, der Deutschen Presse-Agentur. Die letzten Stühle und Pulte seien Anfang der Woche eingebaut worden. Besucher können sich am Tag der offenen Tür am Sonntag selbst ein Bild vom renovierten Plenarsaal machen. Die Abgeordneten kommen erst zwei Tage danach wieder im Bundestag zusammen, dann stehen Verhandlungen über den Etat der einzelnen Ministerien an. Der Plenarsaal erhielt erstmals seit 20 Jahren einen komplett neuen Teppichboden. Nach Angaben der Bundestagsverwaltung wurde auch die Technik, die darunter im Boden eingebaut ist, erneuert. Das betraf die Feuerlöschanlage und die Technik für Hörbehinderte. Die Kosten für die Erneuerung beliefen sich den Angaben zufolge auf 419.000 Euro.

+++ 12.39 Uhr: Rettungsschiff: 300.000 Euro Buße für „Eleonore“-Kapitän Reisch  +++

Der deutsche Kapitän des Rettungsschiffes „Eleonore“, Claus-Peter Reisch, ist nach Angaben der Organisation „Mission Lifeline“ von den italienischen Behörden mit einem Bußgeld in Höhe von 300.000 Euro belegt worden. Dagegen habe man Widerspruch eingelegt, bestätigte Mission-Lifeline-Sprecher Axel Steier am Freitag. „Wir sehen eine 50-50-Chance, dass man da noch drum rumkommt“, sagte Steier der Nachrichtenagentur dpa und machte den Notstand geltend, in dem sich Reisch befunden habe.

Die „Eleonore“ war am Montag mit gut 100 Migranten an Bord trotz eines Verbots in den Hafen Pozzallo auf Sizilien eingelaufen. Das Schiff wurde beschlagnahmt. „Wir rechnen mit dem Verlust des Schiffes“, sagte Steier. Den Wert der „Eleonore“ bezifferte er auf rund 300.000 Euro, wovon die Hälfte auf die technische Ausrüstung entfalle. Für den Kauf eines neuen Schiffes gebe es schon Spendenzusagen für etwa die Hälfte des Kaufpreises. „Es wäre falsch, jetzt aufzugeben“, sagte Steier. Im vorigen Jahr hatte die Organisation das Schiff „Lifeline“ verloren, das in Malta beschlagnahmt wurde. 

+++ 12.37 Uhr: Tschechiens Regierungschef muss sich bei Demonstrantin entschuldigen +++

Der tschechische Ministerpräsident Andrej Babis muss sich bei einer Demonstrationsteilnehmerin entschuldigen. Das entschied ein Gericht in Prag nach Angaben der Agentur CTK am Freitag. „Die Leute sind bezahlt, es sind politische Gegner auf Bestellung“, hatte der 65-Jährige vor einem Jahr über die Teilnehmer regierungskritischer Kundgebungen gesagt. Das Gericht erkannte an, dass diese Aussage beleidigend und rufschädigend gewesen sei. Von einem ranghohen Staatsvertreter sei zu erwarten, dass er Informationen auf Richtigkeit prüfe, bevor er sie weiterverbreite. Babis, Gründer der populistischen Partei ANO, kündigte Berufung gegen das Urteil an. Er habe nur eine Meinung im Rahmen der öffentlichen Debatte ausgedrückt.

+++ 12.35 Uhr: Urteil gegen S&K-Immobilienbetrüger rechtskräftig +++

Der Mammut-Prozess um die betrügerische Frankfurter Immobilienfirma S&K muss nicht wieder aufgerollt werden. Der Bundesgerichtshof teilte am Freitag in Karlsruhe mit, dass er die Revision des zu acht Jahren und sechs Monaten verurteilten S&K-Gründers Jonas K. verworfen hat. Auch das Urteil gegen einen zu sechs Jahren verurteilten Mittäter wurde rechtskräftig. Der zweite, ebenfalls mit achteinhalb Jahren Haft bedachte S&K-Gründer Stephan S. hatte auf eine Revision verzichtet. 

Der Prozess vor dem Frankfurter Landgericht hatte mit mehr als 110 Verhandlungstagen in einem Zeitraum von 19 Monaten die üblichen Dimensionen von Wirtschaftsprozessen gesprengt. Im März 2017 wurde das Verfahren durch eine Absprache beendet, der zufolge der Vorwurf des schweren bandenmäßigen Betrugs fallengelassen wurde. Die Beschuldigten wurden dann allein wegen Untreue verurteilt. Ursprünglich hatten die Ermittler ihnen vorgeworfen, in ihrem Firmengeflecht mit einem Schneeballsystem rund 11.000 Anleger um mindestens 240 Millionen Euro geprellt zu haben. Mit der Absprache reduzierte sich der abgeurteilte Schadensrahmen auf 90 Millionen Euro.

+++ 12.23 Uhr: Ministerium: Russlands Wahlleiterin mit Elektroschocker überfallen +++

Kurz vor den Regionalwahlen an diesem Sonntag ist die Chefin der zentralen Wahlkommission in Russland nach Angaben des Innenministeriums in Moskau überfallen worden. Ein maskierter Täter sei in der Nacht zum Freitag über ein Fenster in das Haus von Ella Pamfilowa eingedrungen und habe die Wahlleiterin mit einem Elektroschockgerät verletzt. Der Täter sei danach geflüchtet, teilte die Sprecherin des Innenministeriums, Irina Wolk, mit. 

Ermittelt werde wegen Raubs. Pamfilowa sei wohlauf und nehme Termine wahr, hieß es bei der Wahlkommission in Moskau. Die Beamtin steht in der Kritik, weil die Kommission zur Wahl des neuen Stadtrats in Moskau an diesem Sonntag Dutzende Oppositionelle nicht zugelassen hat. Die Wahlleitung schloss die regierungskritischen Kommunalpolitiker wegen angeblicher Formfehler aus. 

+++ 12.23 Uhr: Leiharbeiter verdienen deutlich weniger als regulär Beschäftigte +++

Leiharbeiter verdienen in Deutschland im Schnitt deutlich weniger als regulär Beschäftigte. So verdienten regulär Vollzeitbeschäftigte 2018 im Mittel 3304 Euro brutto pro Monat, bei den Leiharbeitern waren es 1928 Euro, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlag. Zuvor hatte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ darüber berichtet. In Westdeutschland verdienten Leiharbeiter im Mittel 1981 Euro, im Osten 1765 Euro.

+++ 12.22 Uhr: Mann nach Verzehr einer Clementine am Arbeitsplatz suspendiert +++

Weil er eine Clementine am Arbeitsplatz gegessen hat, ist ein Mann suspendiert worden: In Frankreich zog ein Mitarbeiter des Online-Versandhauses La Redoute deshalb vor das Arbeitsgericht in der nordfranzösischen Stadt Roubaix. Sein Arbeitgeber hatte ihn nach eigenen Angaben für einen Tag in Zwangsurlaub geschickt, weil er die Frucht am Arbeitsplatz verzehrt hatte.

Der Kläger, Mitglied bei der französischen Gewerkschaft CGT, arbeitet an einer Station, an der Waren verpackt und eingescannt werden. Wie seine Anwältin Aurélie Bertin mitteilte, aß er außerhalb der Pausenzeit eine Clementine und legte die Schalen am Arbeitsplatz ab. Daraufhin sei er suspendiert worden. Bertin sagte, der Fall „symbolisiere die unmenschlichen Arbeitsbedingungen“ in der Lagerhalle des Versandhauses. Die Geschäftsleitung von La Redoute betonte, dass der Angestellte durch die Schalen und den Saft der Clementine eine „Beeinträchtigung der Versandkette riskiert“ habe. Er sei bereits einmal negativ aufgefallen, weil er sich während der Arbeitszeit Süßigkeiten aus dem Pausenraum geholt habe. Das Urteil wird Mitte November erwartet. 

+++ 12.20 Uhr: Bild vom Schwarzen Loch: Breakthrough-Preis für Bonner Forscher +++

Für das erste Bild eines Schwarzen Lochs erhalten die beteiligten Wissenschaftler – darunter mehrere Forscher aus Bonn – den mit insgesamt drei Millionen US-Dollar (2,7 Mio. Euro) dotierten Breakthrough-Preis. Das teilten das Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie und die Prize Foundation am Donnerstagabend mit. Dem internationalen Team des „Event Horizon“-Teleskopnetzwerks (EHT) war es erstmals gelungen, Aufnahmen von einem Schwarzen Loch anzufertigen. Sie zeigen einen dunklen Fleck vor einem verschwommenen leuchtenden Ring.

Dafür hatten die Wissenschaftler acht Einzelteleskope auf vier Kontinenten zusammengeschaltet, so dass sie gewissermaßen ein virtuelles Superteleskop bildeten. So entstand ein Foto des extrem massereichen Schwarzen Lochs im Zentrum der 55 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie Messier 87. Dieses Schwarze Loch hat 6,5 Milliarden mal mehr Masse als unsere Sonne. Im April hatten die Forscher ihre Aufnahmen veröffentlicht.

+++ 12.08 Uhr: Umfrage: Schulkinder in Deutschland wünschen sich späteren Schulbeginn +++

Schulkinder in Deutschland würden gern später mit der erste Stunde starten. Nach einer repräsentativen Umfrage des Kinderkanals Kika unter rund 1300 Erst- bis Sechsklässlern in Deutschland wünschten Kinder sich im Schnitt einen Schulbeginn um 8.40 Uhr, teilte der Kindersender von ARD und ZDF am Freitag in Berlin mit. Gefragt hatten die Interviewer in persönlichen Gesprächen: „Wann hättest du den Beginn der ersten Stunde an liebsten?“ Rund 98 Prozent der Kinder gaben als Antwort eine konkrete Uhrzeit an, zumeist lagen die Angaben zwischen 8.30 und 8.50 Uhr.  

Das Votum der Kinder deckt sich mit Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Sie plädiert für einen späteren Schulstart. Bereits eine halbe Stunde weniger Schlaf könne die Leistungsfähigkeit in der Schule um 30 Prozent reduzieren. In Deutschland beginnt die Schule oft zwischen 7 und 8 Uhr. Das ist früher als in vielen Nachbarländern, die oft erst ab 8.30 Uhr starten. 

+++ 12.05 Uhr: Militärgeheimdienst MAD wird für Abwehr von Extremisten reformiert +++

Das Verteidigungsministerium will den Militärgeheimdienst MAD für die Abwehr von Extremisten deutlich stärken. Im Herbst werde dazu mit Burkhard Even, bisher Leiter der Spionageabwehr beim Bundesamt für Verfassungsschutz, ein ziviler, zweiter Vizepräsident beim Militärischen Abschirmdienst eingesetzt, berichtete der „Spiegel“ am Freitag. Nach dpa-Informationen sollen als Teil einer Strukturreform auch mehrere hundert neue Stellen geschaffen werden. Mit dem Schritt reagiert das Ministerium auch auf Kritik, das Vorgehen gegen Rechtsextremismus in den Reihen der Streitkräfte sei bisher nicht ausreichend energisch. Even soll mit einer eigenen Abteilung für die Extremismusabwehr zuständig sein.

+++ 11.38 Uhr: Lübcke-Stellvertreter wird neuer Regierungspräsident in Kassel +++

Das Regierungspräsidium Nordhessen bekommt einen neuen Leiter: Hermann-Josef Klüber (CDU) wird Nachfolger des Anfang Juni erschossenen Walter Lübcke. Diese Entscheidung haben Ministerpräsident Volker Bouffier und Innenminister Peter Beuth (beide CDU) am Freitag in Wiesbaden bekannt gegeben. Klüber ist derzeit Vizepräsident im Regierungspräsidium Kassel. 

Ein Mann hält eine Rede im Bundestag.

Der schreckliche Tod Lübckes stecke allen noch tief in den Knochen, aber „in unserer Trauer und im Gedenken an Walter Lübcke wissen wir, dass es sein Wunsch gewesen wäre, seine Arbeit und seine Region in die Hände eines Nachfolgers zu geben, der in seinem Sinne die Dinge weiterführt“, sagte Bouffier. 

+++ 11.34 Uhr: Pleite-Airline Aigle Azur streicht alle Flüge – Tausende Passagiere betroffen +++

Von der Insolvenz der französischen Fluggesellschaft Aigle Azur sind tausende Passagiere betroffen. Wegen gestrichener Flüge sitzen vor allem Reisende in Algerien oder dem westafrikanischen Mali ab Freitagabend fest, wie das französische Verkehrsministerium am Freitag mitteilte. Aigle Azur hatte sich zu Beginn der Woche für zahlungsunfähig erklärt und alle Flüge zum Wochenende hin abgesagt. „Mehrere tausend Menschen sitzen fest“, sagte Verkehrs-Staatssekretär Jean-Baptiste Djebbari dem Sender RTL. Genaue Zahlen habe die Airline der Regierung noch nicht mitgeteilt. Auf eine Entschädigung können die Reisenden vorerst nicht hoffen. Für Freitag waren noch 44 Flüge vorgesehen, vor allem zwischen Frankreich und Algerien. Ab Freitagabend wird der Betrieb dann eingestellt. 

Eine Maschine der Pleite-Airline Aigle Azur

Eine Maschine der Pleite-Airline Aigle Azur

Bis Montag soll ein Käufer für das insolvente Unternehmen gefunden werden. Unter anderem die Fluggesellschaft Air France hatte Interesse bekundet. Der Verkehrs-Staatssekretär betonte, die Regierung sei „im Kontakt mit anderen Gesellschaften“. Aigle Azur beschäftigt rund 1150 Mitarbeiter und fliegt überwiegend Ziele in Algerien an. Eine Zeit lang unterhielt die Gesellschaft auch eine Verbindung von Paris nach Berlin.

+++ 11.19 Uhr: SPD-Fraktion will Pflegekosten anders verteilen +++

Die SPD-Fraktion will die Kosten der Pflege von Alten und Kranken neu verteilen. Unter anderem sollten die Eigenanteile gedeckelt werden, heißt es in einem Positionspapier, über das die Fraktion auf ihrer Klausur am Freitag berät. Außerdem soll das System von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung in eine „Pflegebürgerversicherung“ umgebaut werden, in die etwa auch Beamte einzahlen, wie es in dem Papier heißt, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. „Wir wollen, dass sich alle auf ein würdevolles Leben im Alter und bei Krankheit verlassen können“, erklärte die Pflegebeauftragte der Fraktion, Heike Baehrens, die Zielrichtung des Konzepts. Die Beschäftigten in der Branche müssten sich auf gute Arbeitsbedingungen und die Betroffenen mit ihren Familien „auf eine gute Pflege und bestmögliche Entlastung“ verlassen können.

+++ 11.08 Uhr: Berliner Innensenator: Clans höhlen Glauben an Rechtsstaat aus +++

Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) hält ein entschiedenes Vorgehen gegen kriminelle Clans für entscheidend, damit die Bürger nicht an der Durchsetzungsfähigkeit des Staats zweifeln. „Die Gefährlichkeit dieser Clans besteht darin, dass sie den Glauben der Menschen an den Rechtsstaat aushöhlen“, sagte Geisel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ laut Vorabmeldung vom Freitag. Das Verhalten krimineller Clans, „vom Parken in der zweiten Reihe über den unregelmäßigen Schulbesuch der Kinder bis zum Drogenhandel“, habe die Politik zu lange hingenommen.

Als Gründe dafür nannte Geisel „Political Correctness, Unterschätzung der Situation, Personalmangel“. Der Polizei habe der politische Rückhalt gefehlt. Geisel wandte sich zugleich gegen den Vorhalt, es passiere nicht viel. „Wir haben dieses Jahr bis Mitte August 157 Einsätze gefahren, davon 22 gemeinsam mit anderen Behörden.“ Wegen illegaler Autorennen seien in der Hauptstadt im letzten Jahr 164 Wagen beschlagnahmt worden.

+++ 11.05 Uhr: Samsung bringt auffaltbares Smartphone zuerst in Südkorea heraus +++

Samsung hat sein erstes auffaltbares Smartphone zunächst auf dem einheimischen Markt in Südkorea in den Handel gebracht. Südkorea sei das erste Land, in dem das Galaxy Fold verkauft werde, teilte der Smartphone-Marktführer am Freitag mit. Weitere Länder sollen später folgen, darunter Frankreich, Singapur, Großbritannien und die USA. In Deutschland soll das Premiumgerät, das auch den superschnellen Mobilfunkstandard 5G unterstützt, am 18. September auf den Markt kommen.

Der Elektronikhersteller nannte keine Zahlen zu den Vorbestellungen in Südkorea. Doch der erste Bestand sei ausverkauft, sagte ein Sprecher. Der Preis für die 5G-Version liegt demnach bei knapp 2,4 Millionen Won (1820 Euro). In Deutschland soll der Preis bei 2100 Euro liegen. Wegen des hohen Preises dürfte sich das Galaxy Fold zunächst an eine kleine Gruppe von Konsumenten richten.

+++ 10.56 Uhr: Merkel stellt sich in China hinter Hongkonger Demokratiebewegung +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bei ihrem Besuch in China hinter die Demokratiebewegung in Hongkong gestellt. Die Rechte und Freiheiten der Bürger Hongkongs müssten gewährleistet werden, sagte Merkel nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag nach ihrem Gespräch mit Ministerpräsident Li Keqiang in Peking.

Demonstranten bringen vor dem Reichstag in Berlin

Demonstranten bringen vor dem Reichstag in Berlin ihren Unmut darüber zum Ausdruck, dass Bundeskanzlerin Merkel bisher in Sachen Hongkong kein deutliches Signal gesendet hatte

Merkel warb demnach auch für eine friedliche Lösung des Konflikts. Wie Seibert im Onlinedienst Twitter mitteilte, sagte Merkel nach dem Treffen mit Li, dass Lösungen nur im Dialog gefunden werden könnten. In Hongkong müsse alles daran gesetzt werden, Gewalt zu vermeiden.

+++ 10.33 Uhr: Bericht über drohenden Ärger in den USA setzt Deutscher-Bank-Aktie zu +++

Spekulationen über möglichen neuen Ärger in den USA haben den Aktienkurs der Deutschen Bank am Freitag belastet. Das Papier des größten deutschen Geldhauses gehörte am Vormittag zu den größten Verlierern im Deutschen Aktienindex. Händler verwiesen auf einen Medienbericht, demzufolge dem Geldhaus in den USA neuer Ärger drohe wegen des Verdachts möglicher neuer Geldwäscheverstöße mit Blick auf das Russland-Geschäft. Der US-Kongress untersuche, ob interne Kontrollsystems der Bank versagt hätten. 

Die Demokraten versuchen seit einiger Zeit, die Finanzgeschäfte von US-Präsident Donald Trump zu durchleuchten. Dabei geht es auch um mögliche Verbindungen nach Russland und die Frage, ob andere Staaten versucht haben, die Politik der USA zu beeinflussen. Die Deutsche Bank galt zeitweise als Hausbank des Immobilienunternehmers Trump.

+++ 10.09 Uhr: Japans Regierung will alte Schreibweise von Namen in Fremdsprachen +++

Japans rechtskonservative Regierung will international zur traditionellen Schreibweise von Namen zurückkehren. Künftig soll in offiziellen, in Fremdsprachen verfassten Dokumenten die bisherige Reihenfolge von Vor- und Nachnamen geändert werden. Das beschloss das Kabinett von Ministerpräsident Shinzo Abe am Freitag. Er hieße dann im Deutschen oder Englischen künftig nicht mehr Shinzo Abe, sondern Abe Shinzo. Damit gibt Japan das vor über einem Jahrhundert vom Westen übernommene Muster auf und kehrt zu seiner herkömmlichen Schreibweise zurück, erst den Familiennamen und dann den Vornamen zu nennen. Details müssten allerdings noch ausgearbeitet werden, hieß es. Auch ist unklar, ob Japans Privatsektor die Umstellung mitmacht.

+++ 10.06 Uhr: Angreifer verletzt Frau in Grundschule in Marseille mit Messer +++

Mit einem Messer hat ein Mann in einer Schulkantine in Marseille eine Mitarbeiterin angegriffen und verletzt. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden, teilte die Nationalpolizei des Départements Bouches-du-Rhône am Freitag auf Twitter mit. Die Polizei gehe bei dem Vorfall in der Schule La Pauline im Süden der französischen Hafenstadt von einem Einzeltäter aus. 

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge griff der Mann gegen 06.30 Uhr eine Angestellte der Kantine an. Auf der Flucht habe er weiterhin mit dem Messer gedroht. Der Fernsehsender BFMTV berichtete von einer weiteren Person, die Nachrichtenagentur AFP von zwei Personen, auf die der mutmaßliche Täter eingestochen habe. Die erlittenen Verletzungen seien nicht lebensgefährlich, berichtete BFMTV. Nähere Informationen über den Hintergrund der Tat gab es zunächst nicht. Während des Vorfalls waren Berichten zufolge noch keine Kinder in der Schule.

+++ 10.03 Uhr: Scholz will Fahrer großer Geländewagen zur Kasse bitten +++

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will Fahrer großer Geländewagen stärker zur Kasse bitten. „Wenn fabrikneue Autos mit hohem CO2-Ausstoß verkauft werden, muss sich das auch bei der Kfz-Steuer deutlich niederschlagen“, sagte Scholz der „Süddeutschen Zeitung“ vom Freitag. Zudem sprach sich der SPD-Politiker, der sich auch um den Parteivorsitz bewirbt, für strengere Standards für Gebäudeheizungen aus.

Die Bürger müssten sich beim Klimaschutz auf „spürbare Auswirkungen“ einstellen, sagte Scholz weiter. „Mit dem Klein-Klein kann es nicht weitergehen.“ Es werde keine Lösung geben, „von der niemand etwas merkt“. Soziale Probleme erwartet der Minister dadurch nicht – es solle sichergestellt werden, dass alle Bürger mit den Belastungen zurechtkämen. „Vor allem die, die nicht so viel verdienen, dürfen nicht denken, dass die Klimawende sie wirtschaftlich vor unlösbare Probleme stellt“, hob Scholz hervor.

+++ 9.58 Uhr: Ärzte ohne Grenzen: Ägäismigranten werden bewusst im Stich gelassen +++

Zehntausende Geflüchtete werden nach Ansicht der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen auf den griechischen Inseln von der Europäischen Union und Griechenland bewusst im Stich gelassen. „Dies ist eine politikgemachte Krise“, sagte Tommaso Santo, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Griechenland, am Freitag. Die griechischen und europäischen Behörden sperrten Asylsuchende – darunter zahlreiche Minderjährige – seit mehr als drei Jahren unter unerträglichen Bedingungen auf den griechischen Inseln ein, hieß es. Einige Kinder hätten versucht, sich das Leben zu nehmen. 

In den für 6338 Menschen ausgelegten Registrierlagern auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos harren zurzeit nach Angaben des griechischen Ministeriums für Bürgerschutz 20 594 Migranten aus. Der Chef der Vertretung des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) in Athen, Philippe Leclerc, sagte am Freitag der halbamtlichen griechischen Nachrichtenagentur ANA-MPA, dass insgesamt 7000 Migranten sofort aus den Inseln zum Festland gebracht werden könnten, weil sie als Schutzbedürftige gelten. Das Problem bestehe darin, das auch die Lager auf dem Festland überfüllt seien, hieß es.

+++ 9.50 Uhr: Graffiti-Aktion gegen Naziparolen in Dortmund +++

Unter dem Schutz der Polizei haben Graffitikünstler Nazi-Schmierereien im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld übersprüht. Sie überdeckten damit Parolen auf einer Wand in einem Straßenzug, den dort lebende Rechtsextremisten als vermeintlichen „Nazi-Kiez“ für sich reklamieren. Dortmund-Dorstfeld gilt als eine bundesweit bekannte Hochburg und als Rückzugsort der Nazi-Szene. 

"Nazi-Kiez" steht an einer Wand, gegenüber eines Hauses, an dem Reichsflaggen aus den Fenstern hängen

„Nazi-Kiez“ steht an einer Wand, gegenüber eines Hauses, an dem Reichsflaggen aus den Fenstern hängen. Unter dem Schutz der Polizei haben Graffitikünstler Nazi-Schmierereien übersprüht

Mit der Aktion am Freitagmorgen wollen Stadt, Polizei und engagierte Bürger ein Zeichen gegen rechte Hetze und Rechtsextremismus setzen. Die Farbschmierereien seien vielen Bürgern seit Jahren ein Dorn im Auge, teilte die Stadt mit. Den Rechtsextremisten dienten sie zur Abschottung, Andersdenkende sollen dadurch eingeschüchtert und abgeschreckt werden. Auch Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) machte sich ein Bild des Einsatzes.

+++ 9.49 Uhr: Taliban greifen erneut Provinzhauptstadt in Afghanistan an +++

Die radikalislamischen Taliban haben erneut eine Provinzhauptstadt in Afghanistan angegriffen. Provinzräten zufolge seien in der Nacht zu Freitag Taliban-Kämpfer aus drei Richtungen in die westliche Stadt Farah vorgedrungen. Sie hätten ein Rekrutierungszentrum der Armee einnehmen können. In der Folge wollten sie das Polizeihauptquartier der Stadt stürmen. Drohnenangriffe auf ihre Positionen in der Stadt hätten ihren Vormarsch verlangsamt. Über Opfer gebe es noch keine Berichte.

Die Sicherheitslage in der an den Iran grenzenden Provinz Farah hat sich seit dem Vorjahr massiv verschlechtert. Hunderte Polizisten und Soldaten waren bei Taliban-Angriffen auf Kontrollposten und Basen getötet worden. Laut dem Provinzrat Abdul Samad Salehi haben die Regierungskräfte außerhalb von Farah-Stadt nur mehr drei kleine Basen mit Sicherheitskräften in drei Bezirken. In weiteren sieben Bezirken würden sie nicht einmal mehr einen Kontrollposten halten. 

+++ 9.38 Uhr: Mutmaßlicher Reichsbürger verletzt Polizisten bei Festnahme +++

Ein mutmaßlich der sogenannten Reichsbürgerszene angehörender Mann aus Mecklenburg-Vorpommern hat bei seiner Festnahme zwei Polizeibeamte leicht verletzt. Bei der Vollstreckung eines Haftbefehls am Donnerstagabend klemmte er die Beamten in der Eingangstür seines Hauses in einem Dorf bei Woldegk ein, wie die Polizei in Neubrandenburg mitteilte. Die Polizisten verletzten sich demnach leicht an den Armen, konnten den 66-Jährigen aber überwältigen und fesseln. Der Mann weigerte sich laut Polizei, eine Geldstrafe in Höhe von 3600 Euro wegen Beleidigung zu zahlen. Die Beamten brachten ihn deshalb zur Verbüßung von 120 Tagen Freiheitsstrafe in ein Gefängnis. Die Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der Rentner der Reichsbürgerszene angehört.

+++ 9.35 Uhr: Fast eine halbe Tonne Crystal Meth in Neuseeland beschlagnahmt  +++

Es ist der bislang größte Fund der Droge Crystal Meth in Neuseeland: Der Zoll im Hafen von Auckland hat fast eine halbe Tonne des Rauschmittels entdeckt – versteckt in einer Lieferung von Elektromotoren. „Die 469 Kilogramm Methamphetamin, die der Zoll beschlagnahmt hat, hätten der organisierten Kriminalität Einnahmen in Höhe von mindestens 235 Millionen neuseeländischen Dollar (rund 136 Millionen Euro) gebracht“, sagte der Zollbeamte Bruce Berry am Freitag. Die Menge hätte den „nationalen Konsum“ für rund sechs Monate gedeckt, fügte er hinzu.

+++ 9.08 Uhr: Hongkonger Aktivist: Merkel soll sich für Demokratiebewegung einsetzen +++

Einer der Mitorganisatoren der Proteste in Hongkong hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aufgefordert, sich bei ihrem Besuch in China für die Demokratiebewegung in der Sonderverwaltungszone einzusetzen. Der Aktivist Wong Yik Mo sagte am Freitag im Deutschlandfunk, weil Merkel früher in der DDR gelebt habe, könne sie sich ein Leben in einer Stadt mit Polizeigewalt und ohne Freiheit „sehr gut vorstellen“.

Merkel solle Chinas Präsident Xi Jinping überzeugen, „Hongkong nicht kaputt zu machen, weil es schädlich wäre für Hongkong, für China, für Deutschland und für die ganze Welt“, forderte Wong. Er forderte Merkel auf, bei ihrer China-Reise auch Hongkong zu besuchen, um mit den Demonstranten dort zu reden. „Am dritten Tag könnte sie nach Hongkong kommen, um mit uns zu reden, uns zu treffen und zu sehen, was ist in Hongkong los.“

Hurrikan "Dorian": Ausmaß der Zerstörung wird deutlich – mehr als 30 Tote

+++ 8.58 Uhr: Hurrikan „Dorian“ auf Wirbelsturm der Kategorie 1 herabgestuft +++

Hurrikan „Dorian“ hat sich auf seinem Weg zur US-Küste weiter abgeschwächt und ist zu einem Wirbelsturm der niedrigsten Kategorie 1 herabgestuft worden. Wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte, brachte der Hurrikan am Freitagmorgen vor der Küste von North Carolina nur noch Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern mit sich. Die Meteorologen rechnen demnach mit einer weiteren „langsamen Abschwächung“ in den kommenden Tagen. „Dorian“ werde aber ein starker Wirbelsturm bleiben. 

Zuvor waren erste wuchtige Ausläufer von „Dorian“ auf die Südostküste der USA geprallt. Starker Regen und heftige Winde trafen die Küstengebiete der Bundesstaaten North und South Carolina. Die Behörden warnten vor lebensgefährlichen Überschwemmungen und Sturzfluten. In der bei Touristen beliebten Küstenstadt Charleston in South Carolina waren am Donnerstag bereits einige Gegenden überschwemmt.

+++ 8.57 Uhr: Kindeswohl gefährdet – Jugendämter so oft gefragt wie noch nie +++

Die Jugendämter in Deutschland melden einen traurigen Rekord: Sie haben 2018 bei rund 50 400 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung festgestellt – das waren zehn Prozent mehr Fälle als im Vorjahr. Dies ist nicht nur der höchste Anstieg, sondern auch der höchste Stand an Kindeswohlgefährdungen seit Einführung der Statistik im Jahr 2012, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag berichtete. „Rein demografisch lässt sich der Anstieg der Kindeswohlgefährdungen nicht erklären“, erklärte die Behörde.

+++ 8.51 Uhr: Kubicki fordert anderes Auftreten der FDP +++

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hat sich für ein anderes Auftreten seiner Partei ausgesprochen. Die FDP müsse auch „etwas pointierter auftreten“, sagte Kubicki am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“ angesichts des jüngsten Wahlschlappen bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen. Die FDP müsse auch die Emotionen der Menschen erreichen, gelegentlich sei seine Partei „sehr technokratisch“. Sie müsse „souveräner und gelassener“ auftreten.

+++ 8.21 Uhr: Chinas Premier will „Chaos“ in Hongkong im Rahmen der Gesetze beenden +++

Chinas Ministerpräsident Li Keqiang will nach eigenen Worten das „Chaos“ in Hongkong beenden. „Das wird im Rahmen der Gesetze geschehen“, versicherte der Premier am Freitag bei einer Pressebegegnung mit Kanzlerin Angela Merkel in Peking. China habe „die Weisheit“, das zu tun. Die Zentralregierung habe schon mehrfach bekräftigt, dass mit der chinesischen Sonderverwaltungsregion „auf der gesetzlichen Basis“ umgegangen werde.

Er ging damit nicht direkt auf eine Frage nach einem möglichen militärischen Eingreifen in Hongkong ein. Allerdings wäre eine solche Intervention auch auf der gegenwärtigen Rechtsgrundlage möglich, wenn die Hongkonger Regierung nicht mehr mit den Protesten fertig werden und die Zentralregierung um Hilfe bitten sollte.

+++ 8.20 Uhr: Städtetag fordert Milliarden-Programm von Bund und Ländern für Öffentlichen Nahverkehr +++

Der Deutsche Städtetag fordert von Bund und Ländern ein Milliarden-Programm für den Öffentlichen Nahverkehr. „Damit die Trendwende zu nachhaltiger Mobilität gelingen kann, brauchen die Kommunen eine Investitionsoffensive von Bund und Ländern“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der „Passauer Neuen Presse“. „Wir halten zusätzliche Mittel von 20 Milliarden Euro für mindestens zehn Jahre für nötig, also zwei Milliarden jährlich, um den ÖPNV zukunftsgerecht aufzustellen.“ Die kommunale Verkehrsinfrastruktur sei „dramatisch unterfinanziert“, sagte Dedy dem Blatt. Es gebe einen Investitionsstau von über 38 Milliarden Euro. Der Öffentliche Nahverkehr lebe seit Jahren von der Substanz. Tunnel- und Gleisanlagen müssten saniert, Busse und Bahnen neu beschafft, Haltestellen umgebaut werden.

News im Video: Ausschreitungen bei Demonstrationen für vorgezogene Neuwahlen in Peru

+++ 7.48 Uhr: Easyjet-Chef rechnet mit höheren Ticketpreisen wegen Brexit +++

Die britische Fluggesellschaft Easyjet rechnet mit höheren Ticketpreisen durch den Brexit. Easyjet-Vorstandschef Johan Lundgren sagte dem „Focus“, höhere Aufwendungen der Fluglinien für zusätzliche Zoll-, Passagier- und Gepäckkontrollen „werden die Kunden über teurere Flugtickets tragen“. Zugleich müssten sich die Fluggesellschaften auf Einbußen beim Gewinn einstellen. „Dieses Geld fehlt dann, um Innovationen anzuschieben und neue, sparsamere Maschinen zu kaufen“, warnte Lundgren im „Focus“. „Dabei brauchen wir dringend mehr Innovationen in der Branche.“ Der Easyjet-Chef betonte, seine Firma sei auch auf einen harten Brexit vorbereitet: „Wir sind nie davon ausgegangen, dass alles reibungslos verläuft und es automatisch einen Deal gibt.“ Easyjet habe deshalb mittlerweile fast die Hälfte seiner Flotte, 135 von 320 Flugzeugen, in anderen EU-Ländern stationiert.

+++ 7.33 Uhr: Post-Tochter Streetscooter will in China Elektro-Laster bauen +++

Die Deutsche-Post-Tochter Streetscooter will mit einem Elektro-Kleinlaster in den chinesischen Markt einsteigen. Mit dem chinesischen Automobilhersteller Chery Holding habe das Unternehmen eine Absichtserklärung zur Produktion sowie Entwicklung eines angepassten elektrischen Nutzfahrzeugs für die letzte Meile im Verteilerverkehr unterzeichnet, teilte Streetscooter in Bonn mit. Das Vorhaben sei Teil des Wirtschaftsabkommens im Rahmen der China-Reise von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Perspektivisch geht Streetscooter von einer Gesamtinvestition von bis zu 500 Millionen Euro aus. Die Serienproduktion sei für 2021 geplant mit einer Produktionskapazität von 100.000 Elektro-Fahrzeugen jährlich.

+++ 7.23 Uhr: Obdachlose in Berlin angegriffen und schwer verletzt +++

Unbekannte haben im Berliner Stadtteil Friedrichshain drei obdachlose Männer angegriffen und zwei von ihnen schwer verletzt. Die beiden Täter sollen zunächst einen 30-Jährigen aus dem Schlaf gerissen, geschlagen und getreten haben, wie eine Polizeisprecherin sagte. Einer der Täter habe dann eine Flasche genommen und sie einem 54-Jährigen auf den Kopf geschlagen. Anschließend soll er mit der abgebrochenen Flasche einen 35-Jährigen am Hals schwer verletzt haben. Zuvor soll es zwischen allen Beteiligten zum Streit gekommen sein. Die Hintergründe sind unklar, die Täter flüchteten.

Simbabwe: Ex-Diktator Robert Mugabe stirbt mit 95 Jahren

+++ 7.15 Uhr: Simbabwes Ex-Machthaber Robert Mugabe ist tot +++

Simbabwes Ex-Präsident Robert Mugabe ist tot. Der langjährige Machthaber starb im Alter von 95 Jahren, wie Staatschef Emmerson Mnangagwa mitteilte. Mugabe hatte das südafrikanische Land seit 1980 mit harter Hand regiert und war im November 2017 vom Militär abgesetzt worden.

+++ 6.54 Uhr: EU denkt über Ausweitung von Fluggastdatenspeicherung nach +++

In der Europäischen Union gibt es einem Medienbericht zufolge Überlegungen, die bisherige Fluggastdatenspeicherung auch auf andere Verkehrsmittel auszuweiten. Dadurch solle den Sicherheitsbehörden die Suche nach Terroristen oder Schwerkriminellen erleichtert werden, berichtete die Funke-Mediengruppe. Die finnische EU-Ratspräsidentschaft habe einen Vorstoß unternommen, die Passagierdatenspeicherung zunächst auf den Schiffsverkehr und auf Hochgeschwindigkeitszüge auszuweiten. Die finnische Initiative sei „auf breite Unterstützung“ getroffen, zitierten die Funke-Zeitungen aus einem vertraulichen Bericht des EU-Rats. Eine Mehrheit der Delegationen habe unterstrichen, dass eine Ausweitung der Datenerfassung das Bild verdächtiger Reise-Muster vervollständigen würde.

Lügde-Prozess: "Das Mädchen hat Schlafstörungen, verletzt sich selber": Anwälte über die Folgen des Missbrauchs

+++ 6.06 Uhr: Reinhold Messner: Merkel schafft locker 1000 Höhenmeter ohne Rast +++

Südtirols Bergsteiger-Legende Reinhold Messner und Bundeskanzlerin Angela Merkel verbindet eine Wanderfreundschaft. Im neuen „Focus“ erzählt Messner, dass es dazu über Merkels Ehemann Joachim Sauer kam: „Wir lernten uns bei einem Abendessen kennen, als sie noch nicht Kanzlerin war. Irgendwann fragte Herr Sauer, ob ich einen Tipp für ihren Urlaub in den Dolomiten hätte. Schlussendlich gingen wir auf unsere erste gemeinsame Tour.“ Messner lobte die Kondition der deutschen Regierungschefin: „Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage: Die Frau ist viel zäher, als die meisten denken. Sie schafft locker 1000 Höhenmeter. Ohne zu rasten.“ Messner empfindet Gespräche mit Merkel als „sehr bereichernd – nicht nur politisch, sondern oft sehr lustig“.

+++ 5.52 Uhr: Kunden von US-Handelsriesen sollen keine Waffen mehr in Geschäften tragen +++

Nach der jüngsten Serie schwerer Schusswaffenangriffe in den USA haben mehrere Handelsketten ihre Kunden aufgefordert, nicht mehr offen Waffen in ihren Geschäften zu tragen – oder erst gar keine Waffen mitzubringen. Entsprechende Aufrufe starteten die Apothekenketten CVS und Walgreens sowie die Supermarktkette Wegmans. Vor diesen drei Anbietern hatten bereits die großen Ketten Kroger und Walmart ähnliche Aufrufe an ihre Kunden gestartet. Walmart kündigte zudem an, den Verkauf von Munition weiter einzuschränken.    

+++ 5.49 Uhr: Bundesbürger machen für Wohneigentum immer mehr Schulden +++

Für den Kauf von Häusern und Eigentumswohnungen machen die Bundesbürger immer mehr Schulden. Das Volumen der Wohnimmobilienkredite stieg zuletzt innerhalb von zehn Jahren um rund ein Viertel, wie aus der Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervorgeht, die der Nachrichtenagentur DPA vorliegt. Im Jahr 2018 nahmen private Haushalte demnach rund 995 Milliarden Euro zur Finanzierung von Wohnimmobilien auf. Die Grünen sehen deutliche Zeichen für eine Überhitzung des Marktes. Die Bundesregierung kippe noch Öl ins Feuer, indem sie die risikoreiche Finanzierung von Wohneigentum fördere, kritisierte

Finanzexpertin Lisa Paus. „Die Hinweise auf Lockerungstendenzen bei der Kreditvergabe sind besonders besorgniserregend.“ 

+++ 5.25 Uhr: Iran bekräftigt Absage an Trump-Treffen während UN-Vollversammlung +++

Der Iran hat einem möglichen Treffen von Präsident Hassan Ruhani mit US-Präsident Donald Trump am Rande der nächsten UN-Vollversammlung erneut eine Absage erteilt. „Es gibt keine Möglichkeit für ein Treffen zwischen den beiden Präsidenten während der Woche der UN-Generalversammlung“, sagte ein Sprecher der iranischen UN-Mission in New York der Nachrichtenagentur DPA. Gerüchte über eine angeblich geplante Zusammenkunft bei der Vollversammlung in der zweiten Septemberhälfte entbehrten jeder Grundlage. Man habe auch keine entsprechende Anfrage erhalten. Trotz einer vorherigen Absage Ruhanis an eine Zusammenkunft mit Trump hatte der US-Präsident ein persönliches Treffen in New York zuletzt nicht ausgeschlossen.

Video: Dutzende Verletzte bei Zugunglück in Japan

+++ 5.06 Uhr: „Tamponsteuer“ könnte bald reduziert werden +++

Die Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes auf Hygieneartikel für Frauen rückt offenbar näher. Wie die „Saarbrücker Zeitung“ berichtet, soll der Bundesrat noch im September die Senkung  der sogenannten „Tamponsteuer“ von 19 auf sieben Prozent beraten. Laut Zeitung liegt der Länderkammer ein Antrag Thüringens vor, in dem die Bundesregierung aufgefordert wird, „zum nächstmöglichen Zeitpunkt Hygiene-Produkte für Frauen in die Liste der Produkte mit  ermäßigtem Umsatzsteuersatz aufzunehmen“. Außerdem will Thüringen  „eine strukturelle Neuordnung und Überprüfung“ der Mehrwertsteuersätze einleiten. Die Debatte über eine Steuersenkung auf Damenhygieneartikel läuft schon länger. Zuletzt hatten mehrere Petitionen Zehntausende Unterstützer gefunden. Tampons und Binden gehörten zum Grundbedarf der Frauen und seien kein Luxus, hieß es. Ein Sprecher der Bundesfinanzministeriums sagte der Zeitung: „Wenn es dafür eine parlamentarische Mehrheit gibt, werden wir uns dem nicht verschließen.“

+++ 4.48 Uhr: Große Halle zu klein? – Journalisten bei Merkel-Besuch ausgeschlossen +++

Beim China-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist es zu einem Eklat um die Zulassung der in Peking ansässigen deutschen Journalisten gekommen. Die chinesische Seite verweigerte der Mehrheit der Korrespondenten eine Teilnahme an der gemeinsamen Pressebegegnung von Merkel und Premier Li Keqiang, die nach ihren Gesprächen geplant war. Bei der Pressekonferenz in der Großen Halle des Volkes könnten aus „Kapazitätsgründen“ nur die aus Deutschland mitgereisten deutschen Journalisten teilnehmen, hieß es anfangs von chinesischer Seite. Nach Protesten erlaubte die chinesische Seite vier deutschen Korrespondenten die Teilnahme. Das chinesische Vorgehen sei „nicht nachvollziehbar und entspricht aus unserer Sicht nicht den internationalen Standards“, verlautete aus Delegationskreisen.

+++ 4.10 Uhr: Miserable Zustimmungswerte: Kramp-Karrenbauer gibt sich unverdrossen +++

Von ihren schlechten persönlichen Umfragewerten will sich die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer nicht entmutigen lassen. „Das ist ein Ausdruck der Tatsache, dass wir mitten im Prozess der Erneuerung stehen“, sagte die Parteichefin in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ mit Blick auf aktuelle Umfragen, denen zufolge selbst eine große Mehrheit der Unionsanhänger nicht zu glauben scheint, dass sie die CDU erfolgreich in die Zukunft führt. Dieser Umbruch werde erst seit wenigen Monaten vorangetrieben. „Und deswegen ist das ein Zwischenstand.“ Entscheidend sei, „was am Ende, etwa in Form des neuen Grundsatzprogramms, für die CDU herauskommt und was getragen wird“. Im ZDF-„Politbarometer“ hatten 71 Prozent der Befragten angegeben, dass sie Kramp-Karrenbauer nicht zutrauen, ihre Partei erfolgreich in die Zukunft zu führen.

+++ 4.05 Uhr: Beste Schneepflugfahrer Deutschlands fahren um die Wette +++

31 Fahrerteams aus neun Bundesländern kämpfen bis Samstag bei der Deutschen Meisterschaft im Schneepflugfahren um die beste Platzierung. Ausrichter des Wettbewerbs im nordhessischen Gudensberg ist die Straßenverwaltung des Landes Hessen. „Der Wettbewerb soll deutlich machen, wie wichtig der Winterdienst auf Deutschlands Straßen ist“, erklärte ein Sprecher von Hessen Mobil. Während am Freitag die Trainingsläufe stattfinden, ist für Samstag erst eine Qualifikationsphase geplant, bevor dann die zehn besten Teams im Finale um den Sieg kämpfen. Die Teilnehmer durchfahren einen 450 Meter langen Geschicklichkeitsparcours in einem Räumfahrzeug mit Streugerät und Schneepflug.

+++ 3.07 Uhr: Regierungschef bestätigt 30 Todesopfer nach Hurrikan auf Bahamas +++

Die Zahl der bestätigten Todesopfer auf den Bahamas infolge des verheerenden Hurrikans „Dorian“ ist auf 30 gestiegen. Das sagte Premierminister Hubert Minnis dem US-Nachrichtensender CNN. Wenige Stunden zuvor hatte Gesundheitsminister Duane Sands von mindestens 23 Toten gesprochen – und bereits angekündigt, dass die endgültige Zahl noch deutlich höher liegen werde. „Ich glaube, die Zahl wird überwältigend sein“, sagte er dem Sender Guardian Radio 96.9. „Dorian“ hatte die Bahamas als Hurrikan der höchsten Gefahrenstufe getroffen – mit Windgeschwindigkeiten von fast 300 Kilometern pro Stunde.

Video: Bundestrainer Löw: "Die Stimmung ist verdammt gut"

+++ 3.03 Uhr: H&M kauft vorerst kein Leder mehr in Brasilien ein +++

Wegen der verheerenden Brände im Amazonas-Gebiet kauft die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) vorerst kein Leder mehr in Brasilien ein, wie das Unternehmen mitteilte. „Angesichts der riesigen Feuer im brasilianischen Teil des Amazonas-Waldes und dem Zusammenhang mit der Rinderproduktion haben wir beschlossen, vorerst Leder aus Brasilien zu verbieten.“ „Das Verbot bleibt so lange in Kraft, bis es glaubhafte Garantiesysteme gibt, dass das Leder nicht zu Umweltschäden im Amazonasgebiet beiträgt“, hieß es in der der Nachrichtenagentur AFP übermittelten Erklärung weiter. Das Verbot gelte für alle Marken der Gruppe, zu denen neben H&M unter anderem auch Cos und Monki gehören. Vor dem schwedischen Konzern hatten auch schon andere Marken erklärt, vorerst kein Leder mehr in Brasilien zu ordern, unter anderem Timberland und Vans. Die extensive Rinderproduktion gilt als eine der Hauptursachen für die Abholzung des Regenwaldes.

+++ 1.57 Uhr: Bolsonaro nominiert neuen Generalstaatsanwalt mit gleichen Klima-Ansichten +++

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat einen neuen Generalstaatsanwalt nominiert, der in Klimafragen die gleiche umstrittene Linie verfolgt wie der Staatschef. „Ich habe soeben Augusto Aras nominiert“, erklärte Bolsonaro. Er setzte sich damit über die Empfehlungen der Nationalen Vereinigung der Staatsanwälte (ANPR) hinweg, die für den Posten eine Liste mit drei Namen vorgelegt hatte. Aras stand nicht auf dieser Liste. Er habe mit Aras bereits über die Frage des Umweltschutzes gesprochen, erklärte der Präsident. Es gehe „um den Respekt der Agrarproduzenten und auch um die Ehe zwischen der Umwelt und den Produzenten“. Dem Rechtsaußenpolitiker und Klimaskeptiker Bolsonaro wird von Kritikern immer wieder vorgeworfen, sich zu sehr nach dem Willen der Produzenten zu richten und zu wenig für die Umwelt zu tun. Angesichts der heftigen Brände im Amazonas-Gebiet ergriff er nur widerwillig Gegenmaßnahmen und steht deshalb international und auch im eigenen Land in der Kritik.

+++ 1.06 Uhr: Mexikanische Polizei: Acht mutmaßliche Gangster in Grenzstadt getötet +++

Mexikanische Polizisten haben nach eigenen Angaben nahe der Grenze zu den USA acht mutmaßliche Mitglieder einer kriminellen Bande erschossen. Die Beamten seien in der Grenzstadt Nuevo Laredo angegriffen worden, teilte die Polizei mit. Daraufhin sei es zu einer Schießerei gekommen. Medienberichten zufolge gehörten die Toten dem sogenannten Nordost-Kartell an und trugen Armeeuniformen. Mexiko hat seit Jahren ein großes Problem mit Gewaltkriminalität. Die Taten gehen zu einem großen Teil auf das Konto von Banden, die in Drogenhandel, Entführung und Erpressung verwickelt sind.

+++ 1.03 Uhr: Leichenreste in Wohnung von Paraguays Ex-Diktator Stroessner geborgen +++

In einer ehemaligen Wohnung des paraguayischen Ex-Diktators Alfredo Stroessner (1912-2006) sind Leichenreste entdeckt worden. Hausbesetzer fanden in Ciudad del Este Knochenteile von mindestens drei Menschen in einem Haus, das Stroessner gehörte, wie die Zeitung „Última Hora“ berichtete. Das Justizministerium leitete Ermittlungen ein, um die Leichen zu identifizieren und festzustellen, ob sie sich bereits zu Stroessners Lebzeiten dort befanden. Während Stroessners Diktatur (1954-1989) waren nach Dokumentation der paraguayischen Wahrheitskommission (CVJ) 425 Menschen verschleppt und ermordet worden, deren Leichen nie gefunden wurden.

+++ 0.51 Uhr: Nordkorea will Präsenz der Vereinten Nationen im Land reduzieren +++

Die Vereinten Nationen sollen nach dem Willen Nordkoreas ihre Präsenz in dem kommunistischen Land verringern. Dies gab am Donnerstag ein UN-Sprecher in New York bekannt, der zugleich vor den Folgen eines solchen Schrittes warnte: „Die Aufrechterhaltung der aktuellen Kapazitäten ist zwingend notwendig, um eine stabile Unterstützung der Vereinten Nationen für lebenswichtige Programme zur Versorgung (der Bevölkerung) mit Wasser und Nahrung zu garantieren.“ Die Forderung nach einer Reduzierung der UN-Präsenz wurde von Nordkorea den Angaben zufolge im vergangenen Monat in einem offiziellen Schreiben erhoben. Als Frist wird darin Ende dieses Jahres genannt. In dem kommunistischen Land sind mehrere dutzend UN-Mitarbeiter aktiv, sie arbeiten unter anderem für das Welternährungsprogramm (WFP) und das UN-Kinderhilfswerk (Unicef). Die nordkoreanische Führung hat in der Vergangenheit schon mehrmals kritisiert, dass die internationalen Hilfsorganisationen ihre Versprechen nicht halten würden.

+++ 0.24 Uhr: Nach Todesfällen im Zusammenhang mit E-Zigaretten erste Spur +++

Nach zwei Todesfällen und mehr als 200 Lungenerkrankungen im möglichen Zusammenhang mit dem Gebrauch von E-Zigaretten in den USA gibt es einem Bericht zufolge eine heiße Spur. Untersuchungen der gerauchten Produkte hätten einen Stoff ausfindig gemacht, der möglicherweise für die Beschwerden verantwortlich sei, berichtete die „Washington Post“. Die Zeitung berief sich dabei auf interne Kommunikation der Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) mit Behörden aus den betroffenen Bundesstaaten. Bei dem Stoff, der bei verschiedenen Marken in mehreren der sogenannten Liquids – Flüssigkeiten, die verdampft werden – vorkommt, handele es sich um ein Öl, das aus dem Vitamin E gewonnen werde. Dem Bericht zufolge fanden die Ermittler das Vitamin-E-Azetat in Proben von Cannabisprodukten, die die Erkrankten zuvor geraucht hatten. Vitamin E kommt natürlicherweise in verschiedenen Nahrungsmitteln wie Ölen oder Nüssen vor. Wie die „Washington Post“ berichtete, kann der Stoff wegen seiner molekularen Struktur beim Einatmen gefährlich werden.

+++ 0.14 Uhr: „Focus“: Scheuer hat mehr Geld als bisher bekannt für Pkw-Maut freigegeben +++

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat einem Medienbericht zufolge mehr Geld für die Umsetzung der Pkw-Maut freigegeben als bisher bekannt. Insgesamt geht es nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Focus“ um Aufträge im Wert von 895 Millionen Euro an Tochterfirmen der Betreiberunternehmen CTS Eventim und Kapsch Trafficcom. Das sind rund 320 Millionen Euro mehr als ein Anwalt des Verkehrsministeriums zuletzt in einem Schreiben an die Betreiber genannt hatte. Zuletzt war bekannt geworden, dass die Bundesregierung die Betreiberfirmen der inzwischen gekippten Pkw-Maut beschuldigt, auch nach dem Stopp des Projekts noch Aufträge vergeben zu haben. Das Prestigevorhaben der CSU war am 18. Juni vom Europäischen Gerichtshof gekippt worden. Unmittelbar darauf hatte Scheuer die Verträge mit zwölf Jahren Laufzeit und einem Volumen von gut zwei Milliarden Euro gekündigt.

+++ 0.05 Uhr: „Ei aufgeplatzt“: Schwules Pinguin-Paar beendet Brut +++

Kurz nach der aufsehenerregenden Geburt zweier Pandas im Berliner Tierpark hat eine andere „Nachwuchshoffnung“ ein jähes Ende genommen. „Unser gleichgeschlechtliches Königspinguin-Paar hat die Brut seines Eis beendet. Am 2. September ist das Ei aufgeplatzt und war leider nicht befruchtet“, twitterte der Tierpark. Darunter war ein Bild zweier Königspinguine zu sehen. „Sicherlich werden die Beiden in Zukunft erneut die Möglichkeit bekommen, Eltern zu werden.“ Die Pinguine Skipper und Ping, die erst im April aus dem Hamburger Tierpark Hagenbeck nach Berlin gezogen waren, hatten sich gemeinsam um das Ei einer Artgenossin gekümmert.

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