Sonderbeauftragter: Dünenpromenade Gewinn für Boltenhagen

Dünenpromenade in Boltenhagen

Die neue Dünenpromenade in Boltenhagen ist seit diesem Sommer ein neues Wahrzeichen des Ostseebades. Foto: Benjamin Haller/RMCV HH/dpa/Archivbild

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Die Promenade in Boltenhagen schlängelt sich 2,2 Kilometer lang über die Sanddüne und ist ein neues Wahrzeichen des Ostseebades. Es wurde teurer als geplant und Arbeiten stehen noch aus. Bei den Urlaubern kommt es offensichtlich gut an.

Die Dünenpromenade im Ostseebad Boltenhagen ist seit Juli 2021 auf voller Länge nutzbar, die abschließenden Bauarbeiten werden aber anders als geplant dieses Jahr nicht fertig. Die Verbindung der Seebrücke zur Promenade muss noch angehoben werden und drei Zuwegungen sind noch nicht fertig. «Voraussichtlich werden die Bauarbeiten bis zum Frühjahr 2022 abgeschlossen», sagte der Sonderbeauftragte für die Dünenpromenade, Gerhard Rappen. Zudem sollen die fünf DLRG-Häuser an der Promenade noch an die Wasserver- und -entsorgung angeschlossen werden.

Rappen und auch Boltenhagens Bürgermeister Raphael Wardecki (Grüne) ziehen ein positives Fazit zu dem 8,5-Millionen-Euro- Projekt. Unumstritten war und ist es indes nicht. Rappen, der früher Vize-Landrat des Kreises Nordwest-Mecklenburg war und für das komplexe Projekt als Sonderbeauftragter aus dem Ruhestand geholt wurde, ist sich sicher: «Für das Ostseebad ist es ein großer Gewinn.» Die Promenadenoberkante liegt – auch aus Hochwasserschutzgründen – 5,40 Meter über Normalnull. Entsprechend beeindruckend ist die erhöhte Aussicht aufs Meer. «Wo hat man das sonst an der mecklenburgischen Ostseeküste?», fragt Rappen.

Bürgermeister Wardecki weiß, dass es bei den Einheimischen sehr kritische Stimmen zu dem Projekt gab, dessen Ursprünge bis ins Jahr 2011 zurückgehen. «Natürlich ist das ein massiver Eingriff», sagte der Grünen-Politiker, der seit 2019 Bürgermeister ist. Von den Urlaubern werde es als großer Mehrwert wahrgenommen, und auch bei den Einwohnern Boltenhagens steige die Akzeptanz. Aber es gebe weiterhin auch Skepsis.

Zur Skepsis trugen auch die gestiegenen Kosten bei, die vor zehn Jahren bei 2 bis 3 Millionen Euro lagen. Dann seien es knapp 5 Millionen geworden und nun liege der Betrag bei 8,5 Millionen Euro. Die Steigerung liege unter anderem an dem langen Zeitraum und der extremen Teuerung am Baumarkt. Zudem seien in den 5 Millionen Euro lediglich die reinen Baukosten enthalten gewesen, ohne Architekten- und Planungskosten, so Rappen. Von den Kosten trägt das Ostseebad 10 Prozent, 90 Prozent werden vom Land und durch EU-Mittel finanziert.

dpa

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