Gegen Zenit St. Petersburg wollen die Bullen am Mittwoch (18.55 Uhr, live auf DAZN und im Liveticker bei BILD.de) den ersten Champions-League-Heimsieg der Saison einfahren, in zwei Wochen ist das Rückspiel in Russland. Beides Schlüsselspiele im Kampf um das Achtelfinale – sagt Russen-Nationalspieler und Zenit-Rechtsverteidiger Vyacheslav Karavaev (24) im BILD-Interview.

BILD: Wie schwer wird es für Zenit gegen RB?

Karavaev: „RB ist wirklich eine sehr starke Mannschaft. Ein neuer Verein mit dem jungen Trainer Julian Nagelsmann. Ein Gegner, gegen den es alle Mannschaften schwer haben, nicht nur wir. Vor allem in der Champions League sind alle Gegner mächtig. Mit unserem Trainer wird alles analysiert, er wird sagen, wie man richtig spielt – wir werden uns gut auf dieses Spiel vorbereiten.“

BILD: Auf wen muss Zenit besonders aufpassen?

Karavaev: „RB Leipzig ist vor allem als Team stark. Schnelle, technische Fußballer – das fällt besonders auf. Aber wenn man jemanden auswählen muss, dann ist es Timo Werner. Der Stürmer der deutschen Nationalmannschaft, der beste Torjäger in Leipzig – in dieser Champions League hat er schon zweimal getroffen. Ich glaube, das ist der gefährlichste Fußballspieler des Gegners.“

BILD: Zenit ist 2018 im Achtelfinale der Europa League gegen RB ausgeschieden. Waren diese Spiele noch mal Thema in der Mannschaft?

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Karavaev: „Ich glaube, sowohl bei uns als auch beim Gegner, erinnert sich keiner daran. Im Vergleich zu damals sind im Zenit sechs, sieben Fußballer geblieben, der Rest sind Neulinge. Und soweit ich mich erinnere, gibt es auch bei RB Leipzig Veränderungen – zum Beispiel Bruma, der damals Tor geschossen hatte, ging nach Eindhoven. Und Mittelfeldspieler Naby Keita wurde von Liverpool gekauft. Es ist viel Zeit vergangen. Wir werden versuchen, uns auf neue Spiele vorzubereiten und besser zu spielen.“

BILD: RB Leipzig konnte die letzten vier Spiele nicht gewinnen – macht es das für Zenit einfacher oder schwieriger?

Karavaev: „Das bedeutet nichts. RB Leipzig ist bislang ein starkes Team und die Champions League für sie ist eine zusätzliche Motivation. Im wichtigsten Turnier Europas will jedes Team zeigen, was es wert ist, vor allem zu Hause. Einfacher wird es für uns auf jeden Fall nicht – wir nehmen es ernst, in welcher Form auch immer der Gegner ist.“

Leipzig-Torjäger traf beim 2:0 in Lissabon doppelt. Mittwoch gegen St. Petersburg will er auch daheim in der Champions League jubelnFoto: Thomas Purwin

BILD: Zenit hat am Wochenende Rostov in der Liga mit 6:1 geschlagen und ist Tabellenführer. Was macht die Mannschaft im Moment so stark?

Karavaev: „Ich bin noch nicht lange bei Zenit, aber es scheint, als gibt es kein richtiges Erfolgsgeheimnis. Wir haben eine tolle Verständigung, alle helfen sich gegenseitig, arbeiten in der Verteidigung und im Angriff und versuchen, so gut wie möglich zu spielen. Deshalb führen wir jetzt die Meisterschaft an – das ist toll und muss gehalten werden. Gegen Rostov habe ich mein erstes Tor für Zenit geschossen, das freut mich sehr. Aber für mich als Verteidiger ist das nicht das Wichtigste: Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft gewinnt. Obwohl ich kann sagen, dass die Stimmung sich nach den Erfolgen verbessert.“

BILD: Wie sehen Sie die Tabellensituation in der Champions League?

Karavaev: „Es sind nur zwei Spiele gespielt, deswegen ist es schwer, momentan über die Lage zu sprechen. Es bedeutet nichts, dass Zenit jetzt in Führung ist – wir schauen nicht in die Tabelle. In unserer Gruppe sind vier starke Gegner. Doch das dritte und vierte Gruppenspiel sind die wichtigsten, in diesen Spielen wird oft alles entschieden. Deshalb werden wir in den nächsten Spielen gegen RB Leipzig alles tun, um zu gewinnen.“

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