Der Fall hatte im Juni 2018 für spektakuläre Bilder gesorgt. Sie zeigten ein fehlgeschlagenes Drogengeschäft vor der Ostküste Australiens. Nun wurden zwei der Hauptverantwortlichen, Ex-Olympionike Nathan Baggaley und sein Bruder Dru, von einem Gericht in Brisbane schuldig gesprochen. Das Strafmaß steht noch aus, beiden könnte wegen zahlreicher Vorstrafen jedoch lebenslänglich drohen.

Nathan hatte, so die Einschätzung des Gerichts, das Boot für den Deal gekauft und vorbereitet. An Bord befand er sich bei der Aktion später nicht, dafür aber sein Bruder und eine weitere Person. Sie hatten versucht, weit vor der australischen Küste von einem anderen Schiff rund 650 Kilogramm Kokain zu übernehmen. Die Drogen hatten nach Angaben der BBC einen Marktwert von rund 200 Millionen australischen Dollar (rund 130 Millionen Euro).

Allerdings hatte die australische Luftwaffe in Zusammenarbeit mit der Grenzpolizei die Übergabe aus der Luft gefilmt. Zudem folgte ein Schiff der Marine dem Boot der Kriminellen. Während der folgenden Verfolgungsjagd auf dem Wasser zeigen Videobilder Dru Baggaley, der zahlreiche Drogenpakete über Bord wirft.

Sowohl Dru als auch Nathan Baggeley hatten auf nicht schuldig plädiert. Dru hatte behauptet, er habe in den Paketen Tabak vermutet – und sei ohnehin von der dritten Person im Bunde zu dem Plan gezwungen worden. Nathan wiederum erklärte, er habe das Boot in dem Glauben gekauft, es solle für Wal-Beobachtungs-Touren eingesetzt werden. Keine dieser Varianten fand beim Gericht besonders viel Wohlwollen.

Nathan galt in der Hochphase seiner Karriere als einer der besten Kanuten der Welt. Bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen hatte er zwei Silbermedaillen gewonnen. Im selben Jahr wählte ihn das Australian Institute of Sport’s zum Athleten des Jahres. Später allerdings wurde er positiv auf Dopingmittel getestet. Zudem handelte er sich 2009 und 2013 Verurteilungen wegen Drogenherstellung ein und saß dafür auch im Gefängnis.

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