Der Zahlungsanbieter PayPal steigt in das Geschäft mit Kryptowährungen ein. Kunden in den USA können künftig über die PayPal-Plattform Bitcoin und andere Kryptowährungen kaufen, verkaufen und sie aufbewahren. Das teilte PayPal am Mittwoch mit. Ab Anfang 2021 soll es zudem möglich sein, bei Händlern via PayPal mit Kryptowährungen zu bezahlen. Geplant sei, das Angebot im kommenden Jahr auf weitere Länder zu erweitern.

Die PayPal-Aktien legten am Tag der Mitteilung an der Wall Street rund drei Prozent zu. Und auch auf Bitcoin wirkte sich das neue Geschäft positiv aus: Die Währung ist so wertvoll wie seit Juli 2019 nicht mehr. Der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung stieg um acht Prozent auf 12.854 US-Dollar. Zu Wochenbeginn hatte Bitcoin rund 11.500 Dollar gekostet.

„Spätestens heute dürfte der Startschuss für eine Jahresendrally gefallen sein“, sagte Timo Emden, Analyst bei Emden Research. „Für die Branche könnte der Einstieg PayPals in das Kryptogeschäft Signalwirkung für andere Unternehmen haben, welche bereits schon länger über die Implementierung digitaler Währungen grübeln.“

PayPal will Akzeptanz von Kryptowährungen erhöhen

PayPal setzt darauf, dass das Angebot die weltweite Nutzung und Akzeptanz von Kryptowährungen erhöht, wie Firmenchef Dan Schulman sagte. „Wir arbeiten mit Zentralbanken zusammen und denken über alle Formen digitaler Währungen nach und darüber, welche Rolle PayPal spielen kann.“ Bei PayPal-Wettbewerbern wie Square und Robinhood Markets ist der Handel mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen schon länger möglich. Experten gehen aber davon aus, dass der Einstieg von PayPal den Markt beflügelt. Das Unternehmen aus Kalifornien hat allein im zweiten Quartal Zahlungen von 222 Milliarden Dollar abgewickelt und zählt 346 Millionen Konten.

PayPal war im vergangenen Jahr bei dem von Facebook ins Leben gerufenen Projekt für die Digitalwährung Libra ausgestiegen. Der Zahlungsdienstleister hatte dies damit begründet, sich auf sein eigenes Geschäft konzentrieren zu wollen. Facebook will mit Libra eine weltweite digitale Währung aufbauen, durch die Nutzer des sozialen Netzwerks in Regionen ohne funktionierende Infrastruktur Zugang zum Geldsystem bekommen.

Icon: Der Spiegel

Artikelquelle

Artikel in der gleichen Kategorie: