Nach dem Ausbruch einer mysteriösen neuen Lungenkrankheit in China ist nun der erste Fall in Japan bekannt geworden. Ein Mann aus der Präfektur Kanagawa sei mit dem Coronavirus infiziert, an deren Folgen bereits ein Krebspatient in China starb. Der gebürtige Chinese, der in Japan positiv getestet wurde, habe sich in der chinesischen Stadt Wuhan aufgehalten, ehe er positiv getestet worden sei. Das teilte das japanische Gesundheitsministerium mit. Nachdem die Symptome abgeklungen waren, wurde er am Mittwoch aus dem Krankenhaus entlassen.

Den ersten Fall im Ausland hatte es in Thailand gegeben, wo der Erreger bei einer Chinesin nachgewiesen wurde, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtete. Auch in Hongkong, Singapur und Südkorea gibt es Verdachtsfälle, die aber nicht bestätigt sind. Möglicherweise kommt das Virus aus der Tierwelt. Bislang gibt es laut WHO „keine klaren Beweise“ für eine Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch. Coronaviren verursachen oft harmlose Erkrankungen wie Erkältungen – allerdings gehören auch Erreger gefährlicher Atemwegskrankheiten wie Sars und Mers dazu.

Der Huanan-Markt in Wuhan gilt als Ursprungsort der Krankheit. Auf dem Markt wurden neben Fischen auch Wildtiere verkauft, seit dem 1. Januar ist er geschlossen. Die Gesundheitskommission der zentralchinesischen Metropole teilte in der vergangenen Woche mit, dass sieben Patienten in einem kritischen Zustand seien. Insgesamt sei bei 41 Erkrankten das neuartige Virus festgestellt worden. Die meisten Patienten sollen den Markt besucht haben.

Die USA gaben nach dem Ausbruch eine Reisewarnung für die Region um Wuhan aus. Thailändische Gesundheitsbehörden kündigten Kontrollen für Flughäfen an. Für die Feiertage rund um das chinesische Neujahrsfest am 25. Januar werden 800.000 chinesische Touristen in Thailand erwartet.

Icon: Der Spiegel

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