Stand: 16.04.2021 18:24 Uhr

Die US-Regierung hat angekündigt, 1,7 Milliarden US-Dollar in den Kampf gegen Mutationen des Coronavirus zu investieren. So sollen neue Varianten noch vor einer Ausbreitung erkannt werden.

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden will nach eigenen Angaben 1,7 Milliarden US-Dollar in den Kampf gegen Coronavirus-Varianten investieren. Die Mittel stammen aus dem im März von Bidens Demokraten im Kongress beschlossenen Corona-Konjunkturpaket, wie das Weiße Haus mitteilte. Mit der Investition sollten die Gesundheitsbehörde CDC und die Gouverneure der Bundesstaaten dabei unterstützt werden, Coronavirus-Mutationen etwa durch den Ausbau von Genom-Sequenzierung zu überwachen, zu verfolgen und zu bekämpfen. Der erste Teil der Summe solle Anfang Mai fließen.

Die ursprüngliche Coronavirus-Variante findet sich demnach in den USA inzwischen nur noch in etwa jedem zweiten Infektionsfall. „Neue und potenziell gefährliche Stämme des Virus machen die andere Hälfte aus“, hieß es in der Mitteilung der Regierung. Der Großteil der nun zur Verfügung gestellten Mittel solle in die Sequenzierung fließen, mit der neue Varianten festgestellt werden können.

Ausbau der Virus-Sequenzierung

Anfang Februar hätten US-Labore nur etwa 8000 Coronavirus-Stämme pro Woche sequenziert, teilte das Weiße Haus mit. Diese Zahl sei inzwischen auf 29.000 angestiegen und solle mit den neuen Mitteln weiter erhöht werden. Varianten sollten damit erkannt werden können, bevor sie sich ausbreiteten.

CDC-Direktorin Rochelle Walensky warnte, die täglichen Neuinfektionszahlen lägen derzeit im Sieben-Tage-Schnitt wieder bei fast 70.000 pro Tag. Vor vier Wochen habe dieser Wert bei 53.000 gelegen. Auch die Zahlen der Krankenhaus-Einlieferungen und der Todesfälle hätten wieder zugenommen. Die Zunahmen seien auf gelockerte Schutzmaßnahmen in einigen Bundesstaaten, aber auch auf die ansteckenderen Virus-Varianten zurückzuführen.

Dritte BioNTech-Impfung womöglich notwendig

Die Investitionen sollen nach Angaben der Regierung in drei Bereiche unterteilt werden: etwa eine Milliarde US-Dollar für den Ausbau der Genom-Sequenzierung, 400 Millionen US-Dollar für den Bau von sechs Forschungszentren für Epidemiologie sowie 300 Millionen US-Dollar für den Aufbau einer nationalen Infrastruktur zur Datenspeicherung und -verarbeitung.

Zudem bereiteten sich die USA darauf vor, dass zwischen neun und zwölf Monaten nach einer ersten Corona-Impfung eine dritte Auffrischimpfung erforderlich werden könnte, sagte ein Regierungssprecher. Zuvor hatte Pfizer-Chef Albert Bourla gesagt, dass bei Impfungen mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer eine dritte Dosis innerhalb eines Jahres wahrscheinlich nötig sei. „Ein wahrscheinliches Szenario“ sei eine dritte Dosis binnen sechs bis zwölf Monaten und dann jährliche Auffrischungsimpfungen, sagte der Chef des US-Pharmaunternehmens dem US-Sender CNBC. Dies müsse aber noch genauer geklärt und bestätigt werden.

Bei der Entwicklung des Impfschemas spielten neue Varianten von Sars-CoV-2 eine entscheidende Rolle, sagte Bourla. Es sei „extrem wichtig, den Pool an Menschen, die für das Virus anfällig sein können, klein zu halten“. Wie lang die Schutzwirkung der neu entwickelten Corona-Impfstoffe vorhält, ist weiterhin ungewiss.

Artikelquelle

Artikel in der gleichen Kategorie: