Es gibt heute eigentlich nur noch zwei Gründe, warum ein Zeitungsverlag seinen Besitzer wechselt. Entweder die betreffende Zeitung erzielt keine Gewinne mehr und schreibt womöglich bereits Verluste, der bisherige Besitzer hat keine Ideen und keine Motivation, das Ruder rumzureißen.
Oder die betreffende Zeitung erwirtschaftet zwar einen Gewinn, weil sie zum Beispiel in ihrem Verbreitungsgebiet konkurrenzlos ist, gut haushaltet und bei den Stammlesern weiter Vertrauen genießt – aber die Eigentümer haben, siehe oben, keine Motivation, beurteilen die künftige Entwicklung skeptisch und wollen noch rechtzeitig Kasse machen. Beide Varianten gehen davon aus, dass sich das Geschäft vor allem mit der gedruckten Zeitung nicht erholt oder dass es sich verschlechtert.
Der Fall der „Mitteldeutschen Zeitung“ in Halle gehört zur zweiten Kategorie.
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