Mit harten Entscheidungen kennt Niklas Östberg sich aus. Vor zwei Jahren hatte der Chef des Lieferkonzerns Delivery Hero das gesamte Deutschlandgeschäft mit der Marke Lieferheld verkauft und sich auf ausländische Märkte konzentriert. Die glorreiche Rückkehr, nun unter dem Namen »Foodpanda«, kündigte das Unternehmen im vergangenen Mai an, etwa in Städten wie Köln, Frankfurt, Hamburg und München. Doch auch der zweite Versuch währte nicht lange.

Foodpanda Deutschland werde die Tätigkeit in sechs deutschen Städten beenden, teilte Delivery Hero mit. Mitgründer Östberg gab indirekt zu, dass der deutsche Markt derzeit nicht lukrativ genug sei und zu viel Geld bindet. Die Entscheidungen seien nicht leicht gefallen, sagte der Vorstandschef, aber es sei zunehmend schwieriger geworden, in den betroffenen Märkten »echten Wert für die eigene Plattform zu schaffen«.

Verkauf auch in Japan

Vor allem aber wurde die Konkurrenz immer stärker. Neben Marktführer Just Eat Takeaway (Lieferando) will etwa auch der US-Fahrdienstvermittler Uber mit seinem Dienst Uber Eats in Deutschland stärker Fuß fassen. Darüber hinaus strebt der US-Anbieter Doordash unter anderem mit dem geplanten Zukauf des finnischen Anbieters Wolt nach Europa und Deutschland, startete zuletzt aber auch schon unter eigener Flagge in Stuttgart.

In Japan geht Delivery Hero einen ähnlichen Schritt – und will auch dort demnächst das gesamte Foodpanda-Geschäft zum Verkauf stellen.

Der Schritt in Deutschland und Japan erlaube es nun, Mittel auf attraktive Wachstumschancen in anderen Märkten und Geschäften zu verlagern, hieß es vom Dax-Konzern. Wo irgendwie möglich, sollen Foodpanda-Beschäftigte in anderen Funktionen in der Delivery-Hero-Gruppe oder bei Partnern unterkommen, zudem sind Abfindungspakete geplant, sagte das Unternehmen.

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