Frankfurt – Mutig klettern Zoe (4) und Antonia (5) auf den Obstbaum vor der rosafarbenen Gartenhütte. Von dort haben die Kleinen die beste Aussicht über den 300 Quadratmeter großen Garten. Darunter planscht Pauline (3) mit einer Gießkanne und Helena (5) beobachtet das „Schneckenhotel“ im Gemüsebeet.
Die Parzelle Nummer 20 im Kleingartenverein Niddatal – ein Kinder-Paradies. Doch das soll nicht so bleiben.
Seit 2018 mietet Mehmet Bayval für die „Entwicklungs- und Bildungsinitiative“ (EBI) den Kleingarten in Ginnheim. Abwechselnd dürfen die Kinder der Kitas Main-Sterne und Main-Planeten dort gärtnern, toben, Natur erleben.
Im Herbst 2019 wurde der Pachtvertrag gekündigt. Begründung: Verwilderung des Gartens. Weil Bayval der Kündigung widersprach, geht das ganze jetzt vor Gericht!
Kita-Co-Leiterin Jennifer Fleckenstein (33): „Die Kinder lieben diesen Ort. Sie lernen hier viel, kommen müde und zufrieden nach Hause.“
Mama Daniela Kalscheuer: „In Corona-Zeiten ist der Garten die Rettung für die Notbetreuung. Ich habe Angst vor einer zweiten Welle. Im Home-Office konnte ich mich nicht um meine Kinder kümmern. Ich war da und gleichzeitig NICHT da. Das will ich ihnen nie wieder antun.“
Dass die Kitas den Garten weiter nutzen dürfen, scheint unmöglich. Ludwig Plättner vom Kleingartenverein: „Wir haben mehrmals abgemahnt, aber der Garten blieb bis Ende Juli 2019 verwildert. Außerdem wurden Bauten im Garten vorgenommen, für die es keine Genehmigung gibt. Da haben wir als Verein die Kündigung beschlossen. Herr Bayval hat uns gedroht, er wolle Grünflächenamt, Presse und Herrn Feldmann informieren, wenn wir die Kündigung nicht zurückziehen. Das lassen wir uns nicht gefallen.“
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