Seit Samstag müssen sich Urlauber, die aus Risikogebieten zurückkehren, verpflichtend auf Corona testen lassen. Innen-Staatssekretär Günter Krings (51, CDU) reicht diese Regelung noch nicht: Er fordert zusätzlich eine Anzeigepflicht VOR Reiseantritt.

Der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ sagte er: „Wer in ein Risikogebiet reisen will, sollte das vorher dem Gesundheitsamt melden, damit es hinterher leichter überprüfen kann, ob der verpflichtende Corona-Test bei der Einreise gemacht und gegebenenfalls die Quarantäne eingehalten wurde.“

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Zuvor hatte der einflussreiche CDU-Wirtschaftsrat sogar ein komplettes Verbot von Reisen in Corona-Risikogebiete gefordert. Dessen Generalsekretär Wolfgang Steiger (55) sagte BILD: „Das Reiserecht kann nicht höher bewertet werden, als die Rechte von Millionen Deutschen, denen ansonsten ein erneuter Lockdown droht.“

Krings hingegen hält ein solches Total-Verbot für zu weitgehend.

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Für Heimkehrer aus Risikogebieten gibt es derzeit zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich noch im Urlaubsland höchstens 48 Stunden vor der Abreise testen und legen einen Negativ-Nachweis in deutscher oder englischer Sprache vor (muss man selbst bezahlen). Oder sie lassen sich nach der Rückkehr in Deutschland testen, was bis zu drei Tage kostenlos möglich ist (zum Beispiel beim Hausarzt).

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil (42) sieht das kritisch: Am Sonntagabend sagte er im Politik-Talk „Die richtigen Fragen“ auf BILD live, es gebe „ein Gerechtigkeitsproblem damit, dass man in Risikogebiete fährt und dann auch noch den Test vom Staat bezahlt bekommt“.

Der Erste Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (54, SPD) äußerte sich im BILD-Talk ähnlich: „Ich halte es für sehr vertretbar, wenn es die bezahlen, die ganz bewusst diese Reisen in Risikogebiete machen.“

Als Risikogebiet zählt derzeit fast die gesamte Welt. Innerhalb der EU gelten laut einer Aufstellung des Robert-Koch-Instituts (RKI) Luxemburg sowie Regionen in Belgien, Bulgarien, Rumänien und Spanien als Risikogebiet.

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