Inhaltsverzeichnis
Die USA haben zum ersten Mal nach 17 Jahren wieder einen Schwarzen auf Bundesebene hingerichtet. Der verurteilte Mörder Christopher Vialva wurde im Bundesgefängnis Terre Haute im US-Bundesstaat Indiana exekutiert, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
Demnach wurde Vialva um 18.46 Uhr (Ortszeit) nach Verabreichung einer Dosis Pentobarbital für tot erklärt. Mit seinen letzten Worten soll er übereinstimmenden Berichten zufolge ein Gebet für die Familien des christlichen Paares ausgesprochen haben, das er 1999 getötet hatte.
Hinrichtung zu brisantem Zeitpunkt
Laut Reuters war es in diesem Jahr bereits die siebte durch Bundesbehörden vollstreckte Hinrichtung und die zweite binnen einer Woche. Der Vollzug von Todesstrafen war auf Bundesebene jahrelang außer Kraft gesetzt, US-Präsident Donald Trump hatte ihn jedoch wieder erlaubt.
Seit Wiederaufnahme des Vollzugs unter Trump wurden Reuters zufolge bereits mehr Menschen hingerichtet als unter all seinen Vorgängen bis 1963 zusammen. Noch nie seit 1927 wurden demnach so viele Todesurteile innerhalb eines Jahres vollstreckt.
Die Hinrichtung Vialvas erfolgt zu einem brisanten Zeitpunkt. Zuletzt waren in der Stadt Louisville in Kentucky erneut Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus eskaliert – zwei Polizisten erlitten Schussverletzungen.
Schwarze bei Exekutionen überrepräsentiert
Anlass war eine Justizentscheidung im Fall der getöteten Afroamerikanerin Breonna Taylor. Rund sechs Monate nach den tödlichen Polizeischüssen auf Taylor in ihrer eigenen Wohnung hatte ein Gericht einen Polizisten angeklagt – allerdings nicht wegen der tödlichen Schüsse.
Nach Angaben des Death Penalty Information Center sind Schwarze bei Exekutionen in den USA deutlich überrepräsentiert. Rund die Hälfte der noch auf der Todesliste der Bundesbehörde stehenden Personen ist schwarz. Schwarze stellen laut Reuters jedoch nur 13 Prozent der US-Bevölkerung.
Vialva war im Jahr 2000 von einer Jury aus elf Weißen und einem Schwarzen zum Tode verurteilt worden. Die Hinrichtung seines ebenfalls schwarzen Komplizen ist indes noch nicht terminiert.
Anmerkung: In einer früheren Version wurde das bei der Hinrichtung verwendete Mittel als „Pentoborbital“ bezeichnet. Tatsächlich heißt es „Pentobarbital“. Wir haben die Stelle angepasst.
Artikel in der gleichen Kategorie:
- 36-Jähriger vermisst – Wo ist Marco aus Wiesbaden?
- Starship-Versuchsrakete von Elon Musk explodiert
- USA: Joe Biden bedauert Äußerungen über Afroamerikaner
- Thailand: Soldat tötet mindestens 17 Menschen
- Libanesische Regierung wurde offenbar vor Explosion gewarnt