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Der Alexandra Palace brodelte. So laut wie vor dem letzten Match des Abends war es bislang in keiner der vorangegangenen sechs Sessions der Darts-Weltmeisterschaft 2022 (live bei Sport1 und DAZN*) gewesen. Michael van Gerwen gab sich die Ehre, und die Fans dokumentierten mit beeindruckender Akustik, wie groß die Vorfreude auf den Niederländer war.
Es ist auch sein Walk-On, der ein paar Extra-Dezibel aus den Kehlen der Fans herauskitzelt, und mit dem Verlust seines Unbesiegbarkeit-Nimbus gewann er an Sympathien, doch der dreimalige Weltmeister wurde vom Publikum in London schon immer ein bisschen mehr gefeiert als anderswo: „Oh, Michael van Gerwen…“
MVG und sein Gegner Chas Barstow oben auf der Bühne waren bereit, die Fans unten in bester Stimmung – und dennoch verzögerte sich der Beginn noch um mehr als eine Minute. Der Superstar vermisste seine Pfeile. MVG suchte beide Tische ab und sah sich fragend um, hob die Arme. Sie waren schlichtweg vergessen worden. Ein Mitarbeiter lieferte sie mit Verspätung schuldbewusst auf der Bühne ab.
„Ein wirklich dämlicher Fehler von den Leuten hier. Das sind Amateure. So etwas habe ich noch nie erlebt, und schon gar nicht bei der Weltmeisterschaft. Ich denke, der Turnierdirektor wird nicht besonders glücklich sein“, ärgerte sich van Gerwen: „Wenn du jemandem deine Darts gibst, bevor du auf die Bühne gehst, müssen sie gewährleisten, dass sie auf meinen Tisch gelegt werden.“
Eine kleine Panne, die sich kurz darauf zum Fehlstart auswuchs. Der Niederländer leistete sich sieben vergebene Set-Darts, traf im ersten Durchgang nur zwei seiner zwölf Versuche auf den Doppeln und wurde von Barstow bestraft: 1:0 für den Engländer.
„Ich kann deutlich besser spielen, aber die erste Runde ist hier immer hart“, sagte van Gerwen und erinnerte damit an Gerwyn Price und Gary Anderson, die ihre ersten Sätze ebenfalls abgegeben hatten. „Ich bin froh, dass mein Gegner das nicht ausgenutzt hat“, so „Mighty Mike“.
Wie seine möglichen Konkurrenten um den Titel fing sich aber auch van Gerwen schnell und ließ seinem Gegner anschließend kaum noch Möglichkeiten. Am Ende stand ein 3:1 mit einem Average von 94,54 Punkten und elf von 36 getroffenen Doppeln (31 Prozent). Ein glanzloser Sieg und ein hartes Stück Arbeit.
Darts-WM, Ergebnisse
1. Runde:
Jamie Hughes (ENG) – Raymond Smith (AUS) 1:3
Callan Rydz (ENG) – Yuki Yamada (JPN) 3:0
Darius Labanauskas (LIT) – Mike De Decker (BEL) 1:3
Adam Hunt (ENG) – Boris Krcmar (CRO) 3:0
Ted Evetts (ENG) – Jim Williams (WAL) 1:3
Rowby-John Rodriguez (AUT) – Nick Kenny (WAL) 3:0
2. Runde:
Ian White (ENG/27) – Chris Landman (NED) 3:1
Michael van Gerwen (NED/3) – Chas Barstow (ENG) 3:1
Darts-WM am Sonntag, 19. Dezember
13.30 Uhr:
1. Runde
Maik Kuivenhoven (NED) – Ky Smith (AUS)
Jason Heaver (ENG) – Juan Rodriguez (ESP)
Alan Soutar (SCO) – Diogo Portela (BRA)
2. Runde
Stephen Bunting (ENG/16) – Ross Smith (ENG)
20 Uhr:
1. Runde
Martijn Kleermaker (NED) – John Michael (GRE)
Florian Hempel (GER) – Martin Schindler (GER)
Steve Beaton (ENG) – Fallon Sherrock (ENG)
2. Runde
Jonny Clayton (WAL/8) – Keane Berry (WAL)
Den kompletten Spielplan und den Turnierbaum finden Sie hier.
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