Der Klinsi-Hammer!

Jürgen Klinsmann (55) stellt sein Traineramt bei Hertha zur Verfügung. Das gab Klinsi auf seiner Facebook-Seite bekannt. BILD weiß: Er soll sich schon bei der Mannschaft verabschiedet haben. Er wird – wie damals ursprünglich angedacht – zurück in den Aufsichtsrat gehen.

Klinsi um kurz nach zehn Uhr bei Facebook: „Ich bin nach langer Überlegung zum Schluss gekommen, mein Amt als Cheftrainer der Hertha zur Verfügung zu stellen und mich wieder auf meine ursprüngliche langfristig angelegte Aufgabe als Aufsichtsratsmitglied zurückzuziehen.“

Nach BILD-Informationen informierte Klinsmann zuerst seinen Trainerstab, die Betreuer. Dann die Spieler und zuletzt Manager Michael Preetz (52). Und anschließend die Öffentlichkeit.

Preetz: „Wir sind von dieser Entwicklung am Morgen überrascht worden. Insbesondere nach der vertrauensvollen Zusammenarbeit hinsichtlich der Personalentscheidungen in der für Hertha BSC intensiven Wintertransferperiode gab es dafür keinerlei Anzeichen.“

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Der Grund für den Klinsi-Knall: Nach Informationen von BILD und SPORT BILD wollte Klinsmann so schnell wie möglich Klarheit haben, wie es mit ihm über den Sommer hinaus weitergeht. Die Bosse wollten erstmal die weitere Entwicklung abwarten, hatten aber grundsätzlich Interesse, mit ihm weiterzumachen.

Klinsi: „Als Cheftrainer benötige ich allerdings für diese Aufgabe, die noch nicht erledigt ist, auch das Vertrauen der handelnden Personen. Gerade im Abstiegskampf sind Einheit, Zusammenhalt und Konzentration auf das Wesentliche die wichtigsten Elemente. Sind die nicht garantiert, kann ich mein Potenzial als Trainer nicht ausschöpfen und kann meiner Verantwortung somit auch nicht gerecht werden.“

Spannend: Klinsi geht zurück in den Aufsichtsrat. Also in das Kontrollgremium für die Personen, denen er mangelndes Vertrauen vorwirft…

Klinsmann übernahm das Traineramt bei Hertha Ende November. Nachdem mit Investor Lars Windhorst (43) das Projekt „Big-City-Klub“ startete. Mit ihm hatte der Hauptstadt-Klub im Winter mit Abstand die höchsten Transfer-Ausgaben der Liga. Fakt ist: Klinsi hat Hertha aufgeweckt. Jetzt völlig überraschend das Aus!

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Investor Windhorst sagte am Dienstagvormittag zu BILD: „Ich habe gestern von der Entscheidung erfahren. Ich bedauere diesen Schritt von Jürgen Klinsmann sehr.“ Einige Stunden später korrigierte er sich allerdings und erklärte, dass er auch erst am Dienstagmorgen vom Klinsi-Aus erfuhr.

Was BILD bereits am Sonntagmittag berichtete: Intern verfolgten Klinsi und Manager Preetz dieselben Ziele. Aber in der Außendarstellung waren sie sich uneinig. Klinsmann spricht von Champions League und Big-City-Klub, Preetz tritt auf die Bremse.

Denn die Gegenwart ist Abstiegskampf. Nach dem 1:3 gegen Mainz war Hertha zurück in den Keller gestürzt. Klinsi holte aus neun Spielen 12 Punkte. Das Training am Dienstagmorgen leitete Co-Trainer Alexander Nouri (40).

Klinsmann: „Wir waren in der relativ kurzen Zeit auf einem sehr guten Weg, haben auch dank der Unterstützung vieler Menschen trotz meist schwieriger Spiele inzwischen sechs Punkte Abstand zum Relegationsplatz. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Hertha das Ziel – den Klassenverbleib – schaffen wird.“

Performance-Manager Arne Friedrich (40) grinsend: „Es zieht ein Sturm über Berlin.“

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