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Die in Untersuchungshaft sitzende belarussische Oppositionelle Maria Kolesnikowa hat das Regime von Machthaber Alexander Lukaschenko zu einem Kurswechsel aufgefordert: „Ich rufe die Behörden auf, damit aufzuhören, das eigene Volk zu bekämpfen und den Belarussen zuzuhören und einen neuen Dialog zu beginnen. Stoppt die Gewalt! Stoppt die absurden Gerichtsprozesse! Macht die Wirtschaft und die erfolgreichen Unternehmen nicht kaputt! Lasst die Menschen aus den Gefängnissen wieder frei!“, sagte Kolesnikowa in einem schriftlichen Interview mit WELT AM SONNTAG.
Kolesnikowa gehörte neben der Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja und Veronika Zepkalo zu den Anführerinnen der Proteste gegen die Wahlfälschung durch den Autokraten Lukaschenko im August 2020. Anders als ihre Mitstreiterinnen verließ sie Belarus aber nicht. „Ich habe niemals meine Entscheidung bereut, meinen Pass zerrissen und mich geweigert zu haben, Belarus zu verlassen. Ich glaube, das ist das einzig Richtige gewesen. Die Freiheit fällt einem nicht einfach in den Schoß. Was jetzt gerade in Belarus passiert, mitten im Zentrum von Europa, ist dafür ein lebendiger Beweis“, sagte die 39-Jährige.
Belarus sei nicht das einzige Land, in dem es bisher nicht gelungen sei, eine Demokratie zu errichten, so Kolesnikowa: „Das ist eine globale Herausforderung.“ Sie rief die Menschen in Belarus auf, „Schritt für Schritt“ die Werte und Überzeugungen zu verteidigen.
„Schritt für Schritt bauen wir eine freie und offene Gesellschaft. Der Kampf des belarussischen Volkes sollte unsere gemeinsame Sache sein. Genauso wie der Sieg des belarussischen Volkes in die Geschichte eingehen soll“, sagte die Lukaschenko-Kritikerin.
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